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Der Prozeß der Chronifizierung
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Viele
haben Anteil am Prozeß der Chronifizierung. |
Ob
und wann sich Schmerzen zu chronischen Schmerzen entwickelt, hängt in vielen Aspekten
davon ab, wie ein Betroffener mit seinem Schmerz umgeht und wie er versucht, ihn zu
bewältigen. Der Patient, seine Einstellung, seine Angehörigen und Freunde und ihr Umgang
mit den Schmerzen des Betroffenen, der Arzt und das Team in den Spezialzentren spielen
beim Prozeß der Chronifizierung eine gewichtige Rolle. |
Reine
Analgesie verhindert die Chronifizierung nicht. |
Eines
der wichtigsten Ziele ist es, die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern. Der Weg
dazu ist eine ausreichende und frühzeitige Analgesie (Schmerzbetäubung) z. B. mit
Medikamenten. Die Analgesie darf aber nicht der einzige Ansatz bleiben, den Prozeß der
Chronifizierung zu verhindern. Ein solcher Versuch ist zum Scheitern verurteilt. |
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Schmerzbewältigungsstrategien
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Dem
Schmerz die zentrale Rolle nehmen. |
Es
muß vielmehr frühzeitig versucht werden, dem Patienten Schmerzbewältigungsstrategien zu
vermitteln. Er soll lernen, alle seine Ressourcen, körperliche und geistige, frühzeitig
zu aktivieren, damit der Schmerz in seinem Leben nicht die zentrale Rolle einnimmt. |
Der
hohe Einsatz lohnt sich. |
Dieses
Training ist zu Beginn zeitintensiv und mit einem hohen personellen Einsatz verbunden. Aus
diesen Gründen ist es nicht immer möglich, das Training in der Praxis durchzuführen.
Häufig genügt es aber schon, wenn der Patient selbst Ideen entwickelt, wie er sich mit
eigenen Maßnahmen helfen kann. |
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Die Rolle der Angehörigen und Freunde
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Zuwendung
kann auch schädlich sein. |
Die
Angehörigen und Freunde spielen beim Prozeß der Chronifizierung
eine wichtige Rolle. Zuwendung der Angehörigen ist gut, aber zuviel
des Guten kann die Schmerzen eher noch verstärken. Die soziale Komponente hat gerade beim
Schmerz eine entscheidende Bedeutung. |
Der
Arzt muß die psychische Komponente berücksichtigen. |
Der
Arzt sollte sich immer die Frage stellen: Welche Bedeutung haben die Partner oder die
Eltern bei einem Schmerzpatienten? Kann es sein, daß die Partner unbewußt das
Schmerzverhalten des Patienten verstärken? Wenn ein Patient auf Befragen des Arztes sagt,
daß der Partner sehr verständnisvoll sei, ist Vorsicht geboten. Möglicherweise
aktiviert und erhält das Verhalten des Partners durch positive Verstärkung eher den
Schmerz. |
Hilfe
durch Aktivität. |
Angehörige
sollten als Hilfe eher Dinge vorschlagen, die den Schmerz nicht fördern, z.B.
Spazierengehen, Einkaufen, etc. Trotz und gerade wegen der Schmerzen sind solche
Aktivitäten wichtig und werden nur allzu oft aus falsch verstandener Rücksichtnahme
unterlassen. |
Aktivierung
des Schmerzkranken zahlt sich langfristig aus. |
Den
Partner mit in die Aktivierung eines Schmerzkranken einzubeziehen verlangt viel
ärztliches Engagement. Häufig wird dadurch aber ein noch viel größeren Aufwand durch
eine lange und umfangreiche Behandlung chronischer Schmerzen vermieden. Und letztlich ist
dieser Einsatz auch positiv für den Arzt, denn auch er will ja erfolgreich mit seiner
Therapie sein. Top |
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