Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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Krankheitsbild Ulcus cruris
  Inhaltsübersicht
Funktionsweise der Venen
Was geschieht bei venösen Störungen
Risikofaktoren
Bisheriges therapeutisches Vorgehen
Moderne Wundbehandlung

 

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Funktionsweise der Venen

 

Vene Venen haben die Aufgabe, Blut zum Herzen zurückzutransportieren. In den Beinen werden die Venen durch die Anspannung der Wadenmuskulatur zusammengedrückt. Dabei entsteht ein pumpenartiger Effekt, der hilft, das Blut zum Herzen zu befördern. Man nennt das auch Muskelpumpe. Damit das Blut nicht wieder in die Venen zurückfließt, wenn die Muskulatur sich entspannt, sind die Venen mit kleinen ventilartigen Klappen ausgerüstet. Diese Klappen öffnen sich nur zum Herzen hin. Bei Rückfluss werden die Klappenflügel gegeneinander gedrückt und versperren so den Weg.

 

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Was geschieht bei venösen Störungen?

 

Der erhöhte Druck zerstört die Kapillaren.
Buch dazu anzeigenBuch: Ulcus cruris. Erkennen. Behandeln. Vorbeugen
Am Anfang eines Ulcus cruris venosum, oft einfach Ulcus cruris oder offenes Bein genannt, steht eine Venenschwäche. Viele Menschen, nahezu 10 Prozent, haben auch einen Defekt an den Venenklappen. Bei Schwangeren kommt es infolge hormoneller Umstellungen zu einer dauerhaften Erweiterung der Venen. So kommt es zu einem Rückstau in den Beinvenen. Das kann zu Krampfadern, Venenentzündungen und Thrombosen führen. Bei einem Rückstau steht das gesamte System der Blutgefäße unter einem erhöhten Druck. Dieser Druck zerstört langsam die Kapillaren, das sind die feinsten Verästelungen der Arterien, an denen der Austausch von Nährstoffen und Gasen vollzogen wird.

 

Hautzellen sterben ab. Werden Kapillaren zerstört, so kann das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Hautzellen und Gewebezellen sterben ab und es kommt zu einer dauerhaften Stoffwechselstörung. Das zeigt sich äußerlich durch eine bräunliche Verfärbung der Haut.

 

Schon kleine Verletzungen führen zum Ulcus cruris venosum. Ist die Veränderung erst einmal so weit fortgeschritten, kann schon eine kleine Verletzung zu einem Beingeschwür, einem Ulcus cruris führen. Das liegt daran, dass eine Wunde, auch wenn sie klein ist, nicht mehr zuheilen kann. Häufig werden Beingeschwüre in ihrer Entstehung erst spät bemerkt, weil auch das Schmerzempfinden deutlich herabgesetzt ist. Die Versorgung reicht schon nicht mehr aus, gesundes Gewebe zu erhalten, da ist eine Gewebeneubildung, wie sie für das Zuheilen von Wunden erforderlich ist, kaum noch möglich.

 

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Risikofaktoren

 

Alles, was die Durchblutung behindert, ist schädlich. Alle Faktoren, die sich negativ auf die Durchblutung auswirken, können als Risikofaktoren angesehen werden. Dazu gehören:
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel durch überwiegend sitzende oder stehende berufliche Tätigkeit
  • ungesunde Ernährung
  • genetische Veranlagung.

 

Frauen erkranken häufiger an Ulcus cruris, als Männer. Frauen sind insgesamt häufiger betroffen als Männer, weshalb auch das weibliche Geschlecht als "Risikofaktor" angesehen werden kann. Das liegt daran, dass sich z. B. bei Schwangeren der Hormonhaushalt verändert und auf die Durchblutung auswirkt.

 

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Bisheriges therapeutisches Vorgehen

 

Herkömmliche Methoden zu Abdeckung der Wunde. Bisher wurde Ulcus cruris venosum konventionell versorgt. Die Wunde wurde mit Kompressen oder Schnellverbänden, mit Tupfern, Vliesen oder Binden abgedeckt.

 

Neues Gewebe wurde beim Verbandwechsel zerstört. Das hatte einen ganz entscheidenden Nachteil. Nachdem die verwendeten Materialien sich vollgesaugt hatten, verklebten sie mit der Wunde. Dann wurde beim Verbandwechsel das zarte neue Granulationsgewebe zerstört und es kam zu Störungen und Verzögerungen bei der Wundheilung.

 

Teuer - langwierig - schmerzhaft. Da diese Art von Verbänden recht häufig gewechselt werden mussten, waren sie kosten- und zeitintensiv und bedeuteten für den Patienten eine zusätzliche Belastung, weil sie nicht nur die Heilung verzögerten, sondern auch recht schmerzhaft waren.

 

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Moderne Wundbehandlung

 

Das Prinzip der feuchten Wundversorgung. Die moderne Wundversorgung arbeitet beim Ulcus cruris venosum mit hydroaktiven Wundauflagen, die auf dem Prinzip der feuchten Wundversorgung basieren.

 

Die positiven Eigenschaften eines hydroaktiven Wundverbandes. Dabei lassen sich die Eigenschaften eines hydroaktiven Wundverbandes folgendermaßen zusammenfassen:
  • Förderung der Granulation und Epithelbildung durch feuchtes Wundmilieu,
  • einfacher Verbandwechsel,
  • schmerz- und rückstandsfreies Entfernen von der Wunde,
  • lange Verweildauer (bis zu 7 Tagen),
  • Vermeidung unangenehmer Geruchsbildung,
  • gute Verträglichkeit und Patientencompliance (Akzeptanz),
  • hohe Absorption von Wundsekret,
  • Schnelle Verminderung der Exsudatmenge im Therapieverlauf,
  • wasserabweisend, anschmiegsam und flexibel.

 

Die Patienten arbeiten erheblich besser mit und verbessern so die Heilerfolge. Wichtig ist, dass bei hydroaktiven Wundauflagen das Ulcus cruris phasengerecht versorgt werden kann. Die Auflagen sind sehr einfach zu handhaben und vereinfachen so in erheblichem Maße die Pflege. Häufig heilen Wunden, die jahrelang herkömmlich versorgt wurden, in wenigen Wochen vollständig ab. Wegen der vielen Vorteile ist die Akzeptanz und Mitarbeit des Patienten (Compliance), die für eine erfolgreiche Therapie so wichtig ist, erheblich verbessert.

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