Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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Entzündung
Entzündungen sind wichtig für die Abwehr. Eine Wunde entsteht, wenn Gewebe beschädigt bzw. zerstört wird. Zerstörte Zellen sind der Auslöser für eine Entzündungsreaktion, die für die Aktivierung der körpereigenen Abwehr von Bedeutung ist.

 

Die Reaktionskette der Entzündung. Durch die Gefäßveränderungen bei einer Wunde kommt es im betroffenen Gebiet zu einer Rötung und Erwärmung der Haut. Sie sind Zeichen einer gesteigerten Durchblutung. Mit dem Blut kommen auch vermehrt Zellen der Immunabwehr in den Bereich der Wunde. Die Schwellung des Wundbereiches ist Zeichen eines Wundödems, bei dem es zu vermehrter Wassereinlagerung im Gewebe kommt. Dadurch steigt auch der Druck auf die Nervenenden an und deshalb beginnt die Wunde zu schmerzen. Die Schmerzen im entzündeten Gebiet führen zu einer Schonhaltung. Am Ende dieser "Reaktionskette" steht dann eine Funktionsstörung des verletzten Organs, die aus der Schonhaltung und den beschriebenen organischen Störungen resultiert.

 

Exsudat und Wundsekret. Die Entzündung im Wundgebiet sorgt auch für die Bildung von Exsudat. Als Exsudat wird der vermehrte Austritt von Flüssigkeit und Zellen aus den Blut- und Lymphgefäßen aufgrund einer Entzündung bezeichnet. Wundexsudat enthält bis zu 6mal mehr Leukozyten, als normales Blut. Sie reinigen die Wunde, stimulieren die Heilung und die Immunabwehr. Exsudat wird gelegentlich auch als Wundsekret bezeichnet. Dabei sollte aber bedacht werden, dass Wundsekret nicht nur das eigentliche Exsudat enthält, sondern zusätzlich auch andere Bestandteile, wie z. B. Blut, abgestorbene Zellen und Zelltrümmer, Bakterien etc. Ein feuchtes Wundmilieu unterstützt die Wundheilung. Zu viel Sekret kann aber die Wundheilung behindern, denn es ist ein idealer Nährboden für Bakterien.

 

Eine Entzündung ist keine Infektion. Zusammenfassend besteht eine Entzündung aus fünf typischen Merkmalen:
  • Rötung
  • Erwärmung
  • Schwellung
  • Schmerz
  • Funktionsstörung

Diese Merkmale sind unabhängig von einer Infektion, bei der Fremdkörper in eine Wunde eindringen, anzutreffen. Auch nicht offene Wunden, z. B. Prellungen, weisen Entzündungsmerkmale auf.

 

Entzündungen regen die körpereigenen Abwehrprozesse an. Die Entzündung aktiviert in verstärktem Maße die unspezifische und die spezifische Immunabwehrreaktion der Leukozyten. Durch die verstärkte Durchblutung wandern vermehrt Leukozyten in das Wundgebiet. Die Phagozyten der allgemeinen Abwehr beginnen umgehend damit, Zelltrümmer und Fremdkörper zu vernichten. Die Lymphozyten, als Bestandteil der spezifischen Immunabwehr, neutralisieren spezifische Erreger.

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