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TIELLE Chronische Wunden |
Verbesserung der Lebensqualität durch optimale Wundversorgung Uwe Wollina hautnah dermatology 5/99, S. 198-202 Chronische Wunden stellen ein ernstes sozialmedizinisches Problem dar. Mit einer relativ niedrigen Prävalenz von 1 bis 2 verursachen sie jedoch durch eine starke Rezidivneigung von ca. 80 hohe Kosten. Die konservativen Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren stark erweitert. Die Einführung von neuen Wundmaterialien und Behandlungsstrategien steigern die Behandlungserfolge und wirken sich ebenso kostendämpfend aus. Die Optimierung der konservativen Wundbehandlung verspricht darüber hinaus auch für die betroffenen Patienten eine Verbesserung wichtiger Bereiche ihrer Lebensqualität [QOL]. Lebensqualität bei Patienten mit Ulcus cruris venosum Lebensqualität wird in Dimensionen oder Domänen verstanden, die verschiedene Lebens- und Erlebnisbereiche widerspiegeln. Es sind vier Hauptdomänen definiert, die einen unmittelbaren Bezug zur Problematik chronischer Wundpatienten herstellen (Abb.1). Chronische Unterschenkelgeschwüre üben bei Betroffenen einen negativen Einfluss auf wichtige Lebensbereiche aus: Spürbarer Mobilitätsverlust, Arbeitsausfall, Arbeitsplatzverlust und finanzielle Einbußen werden sehr häufig genannt. Oft wird die Ulkusbehandlung auch als belastend empfunden. Viele Patienten leiden daher emotional unter den negativen Auswirkungen der Erkrankung. Die Untersuchung Eine multizentrische Praxisstudie* beobachtete die Anwendung eines modernen Hydropolymer-Verbandes [TIELLE] bei chronischen Wunden. Im Rahmen der Untersuchung wurden ebenfalls Parameter zur Lebensqualität erhoben, auf die in dieser Arbeit besonders eingegangen werden soll. Insgesamt erfasst wurden 478 Patienten mit chronischen Wunden: 66,2 der Patienten litten an einem venösen Ulcus cruris, 19,5 an einem Dekubitus und 14,3 an sonstigen chronischen Wunden. Die multivariante Erhebung mittels standardisierter Prüfbögen umfasste die Vorbehandlung und das Resultat nach vierwöchiger Wundbehandlung. Wichtig: Die Studie war nicht als QOL-Studie angelegt. Dennoch lassen sich Auswirkungen der Behandlung auf QOL-Dimensionen feststellen. Der Hydropolymer- Verband führte innerhalb der vierwöchigen Behandlungszeit bei 98 der Patienten zu einer Abheilung bzw. Besserung der Wunden. Die Exsudation wurde - unabhängig vom Wundtyp - signifikant reduziert (p<0,001). Vier Hauptdomänen der Quality of Life nach Price [1996] - Physische Domäne - Psychologische Domäne - Soziale Domäne - Berufliche und häusliche Domäne Auswirkungen auf die QOL-Domänen Physische Domäne: In Folge der deutlichen Besserung von Schmerzen, Ödemen, Wundgeruch und Exsudation stellte sich eine gesteigerte Mobilität der Patienten ein. Physiotherapeutische Übungen bei arthrogenem Stauungssyndrom waren bereits während der ersten Behandlungswoche möglich und schmerzärmer. Psychologische Domäne: Mit der Senkung des Pflegeaufwandes um 60 verminderte sich die wöchentlich aufzuwendende Zeit der Behandlung. Belastende Symptome (Schmerz, Malodor sowie Sekretion) und Pflegeaufwand stehen für die Patienten nicht mehr im zentralen Lebensmittelpunkt. Dadurch eröffnen sich neue Erlebnisfelder. Die Fixierung auf die Erkrankung kann durchbrochen werden. Soziale Domäne: Auf Dauer führt der Mobilitätsverlust bei Betroffenen zur Reduktion der sozialen Funktionen und zur Ausgrenzung. Die Wiederherstellung der Mobilität steigert die Unabhängigkeit und ermöglicht ein Leben in der Gemeinschaft. Befragungen von Patienten bestätigten: Schmerzlinderung, Geruchsbeseitigung und Sicherheit der Verbandsfixierung wirken sich positiv auf die Mobilität aus. Durch die Optimierung des Wundmanagements können erstaunliche Erfolge in der sozialen Domäne erzielt werden. Berufliche und häusliche Domäne: Aufgrund der Altersverteilung der Patienten steht in dieser Untersuchung die Betrachtung der häuslichen Domäne im Vordergrund. Durch die gesteigerte Mobilität und verbesserte Kompetenz wird es wieder möglich, die häuslichen Pflichten besser und selbständiger zu erfüllen. Die Compliance der Patienten – als indirektes Maß für die Lebensqualität – verbesserte sich in dieser Untersuchung um 82 Die positiven Ergebnisse waren auf die einfache Handhabung des Hydropolymer-Verbandes und deren therapeutische Effizienz zurück zuführen. Fazit Patienten mit chronischen Wunden erleben einen deutlichen Verlust an Lebensqualität [QOL]. Derzeit ist die Betrachtung der QOL - trotz der Zahl von Patienten mit chronischen Wunden - ein vernachlässigter aber erfolgsentscheidender Aspekt in der komplexen medizinischen Behandlung. Eine erfolgreiche Wundbehandlung muss daher langfristig auch eine Verbesserung der QOL beinhalten. Es konnte gezeigt werden, dass die Optimierung der lokalen Therapie chronischer Wunden mit einem Hydropolymer-Verband [TIELLE] ein Faktor zur Verbesserung der Lebensqualität darstellt. Wollina U.: Ambulante Lokaltherapie chronischer Wunden mit einem neuen Hydropolymerverband – Klinischer Erfahrungsbericht bei 478 Patienten. Z. Hautkrankh. 72: 500-06. |
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