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Akutes Kehlkopfödem
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Entstehung
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Unter einem Ödem versteht man eine Wassereinlagerung im Gewebe.
Beim akuten Kehlkopfödem - auch Larynxödem genannt - besteht ein angeborener Mangel an einem
bestimmten Eiweiß (Protein), dem sogenannten C1-Esterase-Inhibitor.
Dann ist es möglich, dass bei Betroffen in Verbindung mit einer Infektion das
Kehlkopfgewebe ödematös anschwillt. Aber auch Lippen, Zunge, Gaumen, Zäpfchen, Rachen und
Gesichtshaut können von der Schwellung betroffen sein. Die Schwellung der
Kehlkopfschleimhaut führt zu einer Einengung des Kehlkopfinneren. Diese wiederum
bedingt ein "jauchzendes" Atemgeräusch (Stridor) bei der Einatmung. Auch das
Auftreten von Luftnot ist möglich.
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Ursache
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Die Ursache für diese Krankheitszeichen besteht in einem
erhöhten Spiegel des sogenannten Gewebehormons Bradykinin bei Patienten mit
einem Mangel an C1-Esterase-Inhibitor. Bradykinin bewirkt einen
Flüssigkeitsaustritt aus den Blutgefäßen, was die Einlagerung der ausgetretenen
Flüssigkeit im Gewebe und damit dessen Schwellung zur Folge hat.
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Vorkommen
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Das akute Larynxödem ist eine seltene Erkrankung. Sie tritt in
der Regel bei Jugendlichen und Erwachsenen auf, bei Kindern nur sehr selten.
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Diagnostik
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Der Verdacht auf ein akutes Larynxödem ergibt sich aus dem
typischen Krankheitsbild, beispielsweise bei einem im Rahmen einer Erkältung
auftretenden Stridor mit begleitender Schwellung von Gesicht und Lippen. Bei der
Kehlkopfspiegelung ist die Schwellung der Kehlkopfschleimhaut gut zu erkennen.
Der Mangel an C1-Esterase-Inhibitor lässt sich im Blut nachweisen.
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Therapie
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Die Therapie eines akuten Larynxödems besteht in der Gabe von
Kortisonpräparaten und sogenannten
Antihistaminika (Allergiemedikamente), um der
Schwellung entgegenzuwirken. Auch die Verabreichung von Adrenalin zur Aufweitung
der Atemwege kann hilfreich sein. Bei nachgewiesenem Mangel an
C1-Esterase-Inhibitor kann eine Ergänzung durch ein entsprechendes Medikament
infrage kommen, welches C1-Esterase-Inhibitor enthält. Auch die medikamentöse
Blockade der Rezeptoren, an die das Bradykinin normalerweise bindet und so seine
Wirkungen entfaltet, ist möglich. Reichen diese medikamentösen Maßnahmen nicht
aus, um eine ungestörte Atmung sicherzustellen, kann es erforderlich werden,
einen Beatmungsschlauch in die Luftröhre einzulegen und eine künstliche Beatmung
vorzunehmen.
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