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Eitrige Entzündungen der Haarfollikel der Nase
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Symptome
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Mit dem Begriff "Haarfollikel" bezeichnet man eine kugelige
Aussackung, die die Haarwurzel umgibt. Da auch die Nasenoberfläche von winzigen Härchen
bedeckt ist, sind in der Nasenhaut auch Haarfollikel enthalten. Diese können
sich bei einem Befall mit Bakterien entzünden (Follikulitis), was in der Regel
mit einer Rötung, einer Schwellung und einer Eiterbildung in der betroffenen
Region verbunden ist. Zudem bestehen Schmerzen. Gelegentlich tritt Fieber auf.
Auch kann es zu einer begleitenden Schwellung der Oberlippe kommen.
Bei größerer und tieferer Ausdehnung einer Entzündung der Haarfollikel spricht
man von einem Furunkel.
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Ursachen
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Derartige Entzündungen der Haarfollikel sind häufig und können
in jedem Lebensalter vorkommen. Ursächlich sind Bakterien, die häufig auf der
Haut vorkommen, jedoch zunächst keine Erkrankungen auslösen (sogenannte
Staphylokokken). Bei minimalen Hautverletzungen, beispielsweise beim Bearbeiten
von Mitessern, können diese Bakterien jedoch bis in die Haarfollikel gelangen
und dort eine Follikulitis auslösen.
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Therapie
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Eine Behandlung ist insbesondere dann erforderlich, wenn sich
bereits ein Furunkel gebildet hat. Die Therapie besteht in der hochdosierten
Gabe von Antibiotika, welche gegen Staphylokokken wirksam sind. Um die
Wirksamkeit der Antibiotika zu erhöhen, werden sie nicht als Tablette
eingenommen, sondern in Form von Infusionen über eine Vene verabreicht.
Ergänzend erfolgt eine äußerliche Therapie mittels Salbe, die ebenfalls
Antibiotika enthält und direkt auf die entzündeten Regionen aufgetragen wird. Um
den entzündeten Bereich möglichst ruhig zu halten, sollten die Patienten ihre
Oberlippe so wenig wie möglich bewegen, da dies - wenn auch nur geringe -
Mitbewegungen der Nase zur Folge hat. Dies bedeutet, dass nur Nahrung in Form
von flüssiger oder Breikost gegessen werden darf und dass möglichst wenig
gesprochen werden sollte.
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Schnelle und konsequente Therapie hilft Komplikationen zu vermeiden
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Die besondere Bedeutung einer rasch einsetzenden Therapie
besteht in der Verhinderung von Komplikationen. Da das Blut aus dem Bereich der
Oberlippe und der Nase über Venen abgeleitet wird, die entlang des inneren
Augenwinkels bis in das Gehirn verlaufen, ist eine Keimverschleppung bis in das
Schädelinnere möglich. Entsprechende Folgen sind
Hirnhautentzündung
(Meningitis), Gehirnentzündung (Enzephalitis) und Verstopfungen (Thrombosen) von
Blutgefäßen. Besteht ein Druckschmerz im Bereich des inneren Augenwinkels, liegt
der Verdacht nahe, dass es bereits zu einer Thrombose der dort verlaufenden Vene
gekommen ist. In diesem Fall muss diese Vene operativ unterbunden und
durchtrennt werden, um einer weiteren Keimverschleppung vorzubeugen.
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