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Septumdeviation

Verbiegung

Unter einer Septumdeviation versteht man eine Verbiegung (Deviation) der Nasenscheidewand (Septum). Eine Septumdeviation kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens erworben werden, zum Beispiel durch eine Nasenverletzung.

 

Oft ohne Beschwerden

Eine geringfügige Verkrümmung der Nasenscheidewand ist bei nahezu jedem Menschen feststellbar. Auch die Bildung von Spornen und Leisten auf der Scheidewand, die in die Nasenhöhle ragen, ist keine Seltenheit. Solange keine Beschwerden bestehen, haben diese anatomischen Varianten jedoch keinen Krankheitswert.

 

Symptome mit Krankheitswert

Ein Krankheitswert ergibt sich bei Auftreten von Beschwerden, die auf die Septumdeviation zurückzuführen sind:

  • Behinderung der Nasenatmung
  • Riechstörung, wenn nicht genügend Luft an die Riechsinneszellen gelangt
  • unzureichende Belüftung der Nasennebenhöhlen mit den möglichen Folgen einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung und von Kopfschmerzen
  • Nasenbluten, wenn ein Sporn auf der Nasenscheidewand so weit in die Nasenhöhle hineinragt, dass er die Schleimhaut auf der gegenüber liegenden Nasenwand beschädigt

 

Nasenspiegelung

Der Verdacht auf eine Septumdeviation ergibt sich durch das Vorliegen einer oder mehrerer der typischen Beschwerden, besonders wenn eine Nasenverletzung in der Vorgeschichte des Patienten bekannt ist. Das genaue Ausmaß der Nasenscheidewandverkrümmung lässt sich durch eine Nasenspiegelung erkennen. Dabei führt der Untersucher ein sehr dünnes Spiegelungsinstrument in die Nase ein, über das er das Innere der Nase betrachten kann.

 

Nasendruckmessung

Das Ausmaß einer Einschränkung der Nasenatmung lässt sich mit Hilfe der sogenannten Rhinomanometrie (übersetzt etwa "Nasendruckmessung") feststellen. Dazu werden nacheinander beide Seiten der Nase untersucht. Die momentan nicht untersuchte Seite wird dabei jeweils verschlossen, beispielsweise mit einem Schaumstoffpfropfen. Dann atmet der Patient ruhig und gleichmäßig, während er sich eine spezielle Messmaske vor das Gesicht hält, welche den Raum vor der Nase und dem Mund vollständig abdichtet. Auf diese Weise ist es möglich, für jede Seite getrennt den Luftstrom durch das jeweilige Nasenloch bis in den Rachenraum hinein zu messen. Bei einer Septumdeviation mit Behinderung der Nasenatmung ist der Luftstrom auf der betroffenen Seite typischerweise vermindert.

 

Riechprüfung

Insbesondere vor Operationen wird in der Regel eine Riechprüfung durchgeführt, um operationsbedingte Einschränkungen des Riechvermögens gegebenenfalls belegen beziehungsweise widerlegen zu können. Bei der sogenannten subjektiven Riechprüfung werden vor jeweils ein Nasenloch Riechproben gehalten, die der Patient benennen soll. Die Riechproben geben beispielsweise Gerüche nach Kaffee, Kakao, Vanille, Zimt oder Lavendel ab. Auf diese Weise lässt sich das reine Riechvermögen feststellen, welches über den ersten Hirnnerv (Nervus olfactorius, "Riechnerv") an das Gehirn übermittelt wird. Ergänzend werden Sinneseindrücke getestet, die neben dem Riechnerv auch über den fünften Hirnnerv (Nervus Trigeminus, "Drillingsnerv") in das Gehirn gelangen. Dabei besteht neben dem reinen Riecheindruck ein ergänzender, ausgeprägter, meist unangenehmer Sinneseindruck. Die hier zur Anwendung kommenden Substanzen sind beispielsweise Menthol, Essigsäure und Formalin. Weiterhin werden Substanzen angeboten, die neben dem Riecheindruck auch ein Geschmacksempfinden auslösen, welcher über einen Teil des Gesichtsnervs (siebter Hirnnerv, Nervus facialis) an das Gehirn weitergeleitet wird. Ein Beispiel für diese Art der Testung ist eine Prüfung mit dem Geruchs- und Geschmacksstoff Chloroform.

 

Prüfung des Geschmackssinns

Durch die Einbeziehung dieser "erweiterten Riechprüfungen" lässt sich feststellen, ob ausschließlich das Riechempfinden oder beispielsweise auch der Geschmackssinn oder die über den Drillingsnerv vermittelten Sinneseindrücke beeinträchtigt sind. Zudem ergibt sich bei Patienten, die angeben, einen über den Drillingsnerv vermittelten Sinneseindruck nicht wahrzunehmen, der Verdacht auf eine Simulation, da die hierfür verwendeten Testsubstanzen - außer bei Schädigung des Drillingsnervs - in der Regel immer wahrgenommen werden.

 

Abschwellen der Nasenschleimhaut vor der Untersuchung

Diese Riechprüfungen werden immer vor und nach Abschwellen der Nasenschleimhaut durch Verwendung spezieller Nasentropfen durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob es nach Abschwellen der Nasenschleimhaut zu einer Besserung des Riechvermögens kommt, was darauf hindeutet, dass eine Riechstörung zumindest zum Teil auf eine geschwollene Nasenschleimhaut zurückzuführen ist.

 

Riechprüfung über Elektroden

Bei der sogenannten objektiven Riechprüfung ist die Mitarbeit des Patienten nicht erforderlich. Dabei werden verschiedene Riechstoffe vor die Nase gehalten. Der Patient braucht dabei nicht anzugeben, ob er etwas riecht und um welchen Geruch es sich handelt. Vielmehr werden mittels aufgeklebter Elektroden parallel die Hirnströme über denjenigen Regionen des Gehirns abgeleitet, welche für die Verarbeitung von Riecheindrücken zuständig sind. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob die Geruchsinformation von der Nase im Gehirn "ankommt".

 

Therapie

Die Therapie einer Septumdeviation besteht in der operativen Begradigung der Nasenscheidewand. Dabei werden eventuelle Sporne und Leisten abgetragen. Die verbleibende Nasenscheidewand bringt man in eine Stellung, dass sie spannungsfrei in der Mittellinie der Nase steht.

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