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Pleomorphes Adenom
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Gutartige Tumoren sind häufig schmerzlose weiche Knoten im Bereich der
Speicheldrüsen
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Die verschiedenen Speicheldrüsen im Kopfbereich (Anatomie s. Abschnitt
"Speichelstein") können Ausgangspunkt gut- und bösartiger Tumoren sein. Typisches Merkmal eines gutartigen Speicheldrüsentumors ist ein
schmerzloser, weicher oder prallelastischer Knoten im Bereich einer
Speicheldrüse, der sich gut verschieben lässt. Weitere Beschwerden
bestehen in der Regel nicht.
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Häufigster gutartiger Tumor der Speicheldrüsen
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Das pleomorphe ("mischgestaltige") Adenom ist der häufigste
gutartige Speicheldrüsentumor. Meist kommt er im Bereich der
Ohrspeicheldrüse vor. Frauen sind häufiger
betroffen als Männer. Selten liegen bei einem Patienten gleichzeitig mehrere
pleomorphe Adenome vor.
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Diagnostische Maßnahmen
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Der Verdacht auf einen gutartigen Speicheldrüsentumor ergibt sich durch
den Befund einer schmerzlosen Schwellung in der Region einer Speicheldrüse.
Mittels einer Ultraschalluntersuchung lässt sich der Tumor darstellen. Durch
die Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Tumor und die feingewebliche
Untersuchung dieser Gewebeprobe kann die Diagnose eines pleomorphen Adenoms
gestellt werden. Bei größeren Tumoren ist es zudem sinnvoll, eine Computer-
oder Kernspintomographie durchzuführen, um die Ausdehnung des Tumors genau
darzustellen.
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Therapie
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Die Therapie des pleomorphen Adenoms besteht in dessen operativer
Entfernung. Bei großen Tumoren ist es unter Umständen erforderlich, die
gesamte betroffene Speicheldrüse zu entnehmen. Die Speichelproduktion wird
dadurch nicht eingeschränkt, da die verbliebenen Speicheldrüsen in der Lage
sind, ausreichend Speichel zu produzieren.
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Risiken bei der Operation
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Bei der Tumorentfernung ist es wichtig, den Tumor als Ganzes zu entnehmen
und ihn nicht zu verletzen. Eine Beschädigung des Tumors könnte dazu führen,
dass einzelne Tumorzellen im Speicheldrüsengewebe verbleiben, aus denen sich
später unter Umständen erneut pleomorphe Adenome entwickeln. Besondere
Aufmerksamkeit ist bei der Operation zudem dem Gesichtsnerv (Fazialisnerv,
siebter Hirnnerv) zu widmen. Dieser verläuft durch das Drüsengewebe der
Ohrspeicheldrüse hindurch, sodass durch die Tumorentfernung ein gewisses
Verletzungsrisiko für den Nerv besteht. Die Folge einer Verletzung des
Gesichtsnervs wäre eine Gesichtslähmung auf der betroffenen Seite.
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Gefahr der Entwicklung eines bösartigen Tumors
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Ein pleomorphes Adenom sollte immer operativ entfernt werden, auch wenn
es keine Beschwerden verursacht. Dies ist als Vorsichtsmaßnahme anzusehen,
da sich ein pleomorphes Adenom im Laufe der Zeit in einen bösartigen
Speicheldrüsentumor umwandeln kann.
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