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Ökologische Agrar- und Eßkultur Was ist Ökologische Agrarkultur? |
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Dipl.-Ing.
agr. Immo Lünzer, Vorstand der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), Bad Dürkheim. |
Ganzheitliche
und moderne Form der Landwirtschaft. |
Die
Ökologische Agrarkultur ist eine ganzheitliche, moderne Form der Landwirtschaft. Das
Hauptziel ist neben der Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln die Gesunderhaltung
unserer Umwelt. Dabei verzichtet der Bio-Bauer bewußt auf Höchstleistungen und erreicht
so eine möglichst Energie und Rohstoffe sparende Produktion von gesundheitlich
unbedenkliche und biologisch hochwertigen Lebensmitteln (Lünzer/ Vogtmann, 1996 ff). |
Konsequent
nachhaltige Form der Landwirtschaft. |
Die
ökologische Agrarkultur * ist die konsequent nachhaltige Form der Landwirtschaft, *
fördert das Bodenleben und erhält die Bodenfruchtbarkeit, * gewährt einen umfassenden
Grundwasser- und Hochwasserschutz, * belastet das Klima erheblich weniger als die
konventionelle Landwirtschaft, * weist eine bessere Energie- und ökobilanz auf, * bezieht
den Tierschutz aktiv in seine Ziele ein, * hilft durch niedrigere Erträge
Agrarüberschüsse abzubauen, * schafft attraktive Erholungslandschaften. |
Ziele
der ökologische Landwirtschaft. |
Aus
diesem ganzheitlichen Denken heraus verfolgt die ökologische Landwirtschaft, oder
Agrarkultur, seit Jahrzehnten folgende Ziele: * Möglichst geschlossener Betriebskreislauf
* Verwirklichung einer vielfältigen Produktion * Nachhaltige Steigerung der
Bodenfruchtbarkeit * Artgerechte Tierhaltung * Förderung bewährter Kultursorten und
Zuchtrassen * Erzeugung von Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung in ausreichender
Menge zu angemessenen Preisen * Mitwirkung an der Lösung des Welthungerproblems und daher
die weitgehende Vermeidung von importierten Futtermitteln aus der Dritten Welt, deren
Erzeugung dort das Angebot an Grundnahrungsmitteln verringert * Nicht zugelassen sind:
chemisch-synthetische Dünge-, Pflanzenbehandlungs-, Lagerschutz- und Nachreifemittel,
Hormone und Wuchsstoffe * Möglichst schonende Herstellung und Verarbeitung * Verbot der
Lebensmittelbestrahlung * Verbot genmanipulierter Rohstoffe * Verzicht auf synthetische
Farb- und Konservierungsstoffe bei Lebensmitteln, diätischen Lebensmitteln und
freiverkäuflichen Arzneimitteln * Ablehnung der Gentechnik bei Produktion und
Verarbeitung. |
Abgrenzung
zum integrierten Landbau. |
Die
Ökologische Agrarkultur unterscheidet sich damit deutlich vom sogenannten
"integrierten Landbau", der nach wie vor, wenn auch reduziert, Agrochemikalien
verwendet sowie auf Gentechnik setzt. |
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Literatur:
* Lünzer, I./ Vogtmann, H. (Hrsg.) (1996 ff): Ökologische Landwirtschaft. Pflanzenbau -
Tierhaltung - Management. Loseblattsystem. Heidelberg: Springer. Top |
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