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Umweltkrankheit MCS - der Ökokollaps Die Chemie hat doch gesiegt... |
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Dipl.-Ing.
Bruno Hennek, Maschinenbau-Ingenieur, Selbsthilfegruppe der Chemikalien- und
Holzschutzmittelgeschädigten. |
"Environmental
Illness - EI" und "Multiple Chemical Sensitivity - MCS". |
Zunehmend
klagen Menschen über Krankheitsbilder, die noch vor 20 - 30 Jahren unbekannt waren wie
Infektanfälligkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, chronische Müdigkeit, Schwindel oder
Konzentrationsstörungen. Die Symptome sind oft auf keine heute bekannte organische oder
psychische Erkrankung zurückzuführen. Erfahrungen aus 10 Jahren Selbsthilfearbeit
belegen, daß es sich hierbei meist um umweltbedingte, das heißt durch das belastete
Umfeld verursachte, Erkrankungen handelt. Entsprechend werden die Krankheitsbilder als
"Environmental Illness - EI" (Umweltkrankheit) oder "Multiple Chemical
Sensitivity - MCS" (Vielfache chemische Sensitivität) bezeichnet. |
Wir
können uns die Atemluft meistens nicht aussuchen. |
Durchschnittlich
halten wir uns 80 - 90 % der Lebenszeit in Innenräumen auf. Auch wenn wir Speisen und
Getränke unter gesundheitlichen Aspekten auswählen können, müssen wir die Atemluft
meist so hinnehmen, wie sie gerade ist. Dies gilt zum Beispiel für Räume, in welchen
auch ohne unsere Zustimmung geraucht wird oder dort, wo synthetische Duftstoffe über
Klimaanlagen in Warenhäusern eingetragen oder von Menschen mitgebracht oder benutzt
werden. |
Die
Chemie hat gesiegt... |
Die
Qualität der Innenraumluft ist nicht nur von der Außenluft, sondern auch von den
Materialien abhängig, die Schadstoffe an die Luft abgeben können. Die gesunde
Natürlichkeit von Baustoffen und Einrichtungsgegenständen ist heute nicht mehr
gewährleistet, die Chemie hat bei Bau- und Bedarfsgegenständen gesiegt. Sie vereinfacht
oft die Herstellung und Verarbeitung, dies jedoch ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen
Auswirkungen. |
Mit
Chemie flammgeschützt, schimmelpilzhemmend, antibakteriell, hygienisch, insekten- und
mottensicher. |
Obwohl
seit etwa 1960 holzschädliche Insekten hierzulande nahezu ausgestorben sind und
Pilzbefall außerordentlich selten ist, verkaufte die Industrie durch geschickte Werbung
Millionen Liter Holzschutzmittel mit biozider Wirkung. Als flammgeschützt,
schimmelpilzhemmend, antibakteriell, hygienisch, insekten- und mottensicher wurden und
werden die Produkte mit hohem Reklamedruck ausgelobt. Architekten und Bauwirtschaft machen
sich dabei zum Handlanger von Geschäftemachern, obwohl sich inzwischen herausgestellt
hat, daß diese Mittel nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden und viele Menschen
gesundheitlich geschädigt haben. |
Die
Gruppe der disponierten, sensiblen und mit Allergien sowie Unverträglichkeit
ausgestatteten Menschen wird völlig ignoriert. |
Mit
dubiosen Auszeichnungen und Labeln wird dem Verbraucher auch heute noch suggeriert, daß
man alles im Griff hat und die Gesundheit geschützt wird. Die Gruppe der disponierten,
sensiblen und mit Allergien sowie Unverträglichkeit ausgestatteten Menschen wird dabei
völlig ignoriert. Die Situation wird durch die verschärfte Wärmeschutzverordnung, die
für Aufenthaltsräume eine Thermohaut wegen der Energieeinsparung verlangt, weiter
zugespitzt. Das biologische Wohnklima verschlechtert sich dramatisch, oft um 80 %. Es wird
ein Klima in unseren Aufenthaltsräumen erzeugt, welches Menschen krank machen kann. |
Langfristige
Wirkungen beim Ausgasen von Holzschutzmitteln. |
Bereits
kleine ausgasende Schadstoffmengen können die Gesundheit beeinträchtigen, wenn sie über
Jahre auf den Menschen einwirken. Die Beschwerden entwickeln sich oft erst nach mehreren
Jahren, wie zum Beispiel beim Ausgasen von Holzschutzmitteln wie Lindan oder PCP. Alle
Versuche, mit Stoßlüftungen die Situation zu verändern, bringen keine nachhaltige
Wirkung. Lediglich die vollständige Entfernung der Schadstoffquellen hat sich als
erfolgreich herausgestellt. |
Gesundheitliche
Störungen treten auf. |
Fängt
der Verbraucher aufgrund der Schadstoffbelastungssituation an, über gesundheitliche
Störungen zu klagen, dann wird sogar mit wissenschaftlicher Unbedenklichkeit argumentiert
und die Ursache für die Krankheit im Patienten selbst gesucht. Erst jetzt merkt der
Verbraucher, wie einsam er ist. |
Ein
Liter Holzschutzmittel aus den 70er Jahren ist für 450 DM Folgekosten verantwortlich. |
Das
Erstaunliche sind aber nicht die Scharlatane und Clowns, die gesundheitlich bedenkliche
Produkte ausloben. Das Erstaunliche ist, daß die Verbraucher sich solch monströse
Verdummung bieten lassen und dafür auch noch Geld bezahlen. Betroffene mußten
zusätzlich zu den gesundheitlichen Schäden für einen Liter der eingesetzten
Holzschutzmittel aus den 70er Jahren DM 450,- als Folgekosten bezahlen, so das
IFO-Institut. Es ist deshalb bei allen Produkten, die in Innenräume eingebracht werden,
von vorne herein auf eine schadstoffarme Qualität zu achten. Top |
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