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Gewässerschutz und Landwirtschaft - Konflikt oder
Kooperation? |
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Walter
Pfeifer, Diplom-Geograph, Arbeitskreis Wasser des BUND |
In
gegenseitigem Interesse - Ziel ist die Änderung der Landbewirtschaftung. |
Die
konventionelle Landwirtschaft wird allgemein als ein wesentlicher Verursacher von
Gewässerbelastungen ausgemacht. Stichworte sind hierbei unter anderem Nitrat- und
Pestizideinträge in das Grundwasser und in die Oberflächengewässer. Zahlreiche
Trinkwassergewinnungsanlagen mußten aufgrund solcher Belastungen bereits aufgegeben
werden oder sind akut gefährdet. Ein flächendeckender Gewässerschutz und hierbei vor
allem der Schutz des Grundwassers durch eine angemessene Landbewirtschaftung muß daher
Ziel einer vorsorgenden Umwelt- und Landwirtschaftspolitik sein. Aufgrund der Bedeutung
der Grundwasserressourcen für die Trinkwasserversorgung ist eine Änderung der
Landbewirtschaftung auch im Interesse der Wasserversorgungsunternehmen. |
Kooperation
von Politik, Landwirten und Unternehmen ist oft schwierig. |
Die
unterschiedlichsten Ansätze für eine Kooperation von Politik, Landwirten und
Wasserversorgungsunternehmen gestalten sich insbesondere hinsichtlich der zeitlichen
Dimension und der finanziellen Aspekte häufig schwierig und erfüllen oft nicht die
Erwartungen. Die Art der zu bevorzugenden Landbewirtschaftung, zum Beispiel integrierter
oder ökologischer Landbau, ist hierbei ebenso umstritten, wie die verschiedenen
Strategien der Wasserversorgungsunternehmen und der kommunalen Gebietskörperschaften. |
Änderungen
scheitern an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. |
Die
Erfahrungen zeigen, daß Kooperationen mit der konventionellen Landwirtschaft in der Regel
konfliktbeladen sind. Vielfach scheitern Umstellungen auf einen die Gewässer schonenden
Landbau an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ein besonderes Anliegen des BUND ist
daher, die Umstellungen von landwirtschaftlichen Betrieben durch geeignete
Fördermaßnahmen einzuleiten und durch eine Verbesserung der regionalen Vermarktung von
Produkten diesen Betrieben eine langfristige Existenzgrundlage zu geben. Besonders dem
Vermarktungsaspekt ist bislang nicht die ausreichende Aufmerksamkeit geschenkt worden,
obwohl er von zentraler Bedeutung für eine funktionierende Gewässer schonende
Landwirtschaft ist. |
Flächendeckender
Gewässerschutz durch ökologischen Landbau. |
Ziel
des BUND ist, einen möglichst flächendeckenden Gewässerschutz durch den ökologischen
Landbau zu erreichen. Aufgrund ihres besonderen Interesses und der erforderlichen
Kooperation mit der Landwirtschaft kommt hierbei den Wasserversorgungsunternehmen eine
wesentliche Bedeutung zu. Die Landesregierungen sind aufgefordert, durch eine vorsorgende
Umweltpolitik und geeignete Förderinstrumente den notwendigen Rahmen für die
erforderlichen Umstrukturierungen bereitzustellen. Natur- und Umweltschutzverbände
können einen solchen Prozeß initiieren und eine Vermittlerposition einnehmen. |
Kurzportrait
Walter Pfeifer. |
Kurzprotrait
Walter Pfeifer hat sein Studium der Physischen Geographie, Bodenkunde, Hydrologie und
Geologie an der J.W.Goethe-Universität Frankfurt absolviert. Zu seinen Arbeitsbereichen
gehören unter anderem Altlasten, hydrologische und hydrogeologische Arbeiten in
Westafrika, Gutachten zur Trinkwasserversorgung in Thüringen und Kartierungen. Er war
viele Jahre Sprecher des Arbeitskreises Wasser im BUND Landesverband Hessen e.V. und steht
dem BUND heute als stellvertretender Sprecher des Bundesarbeitskreises Wasser zur Seite. Top |
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