| |
|
Diagnostik bei Krampfadern
|
Die Familien- und Eigenanamnese ist der erste Schritt bei Erstellung
der Diagnose.
|
Grundlage der Diagnose ist die Erhebung eine ausführlichen
Familienanamnese und einer Eigenanamnese. Kommen in der Familie bereits Krampfadern vor,
so ist das ein wichtiger Hinweis (vgl. Risikofaktoren).
Bei der Eigenanamnese ist es wichtig, das typische Beschwerdebild abzufragen. Dazu
gehören z. B. Müdigkeit, Schweregefühl, Spannungsgefühle in den Beinen, nächtliche
Unruhe in den Beinen, Wadenkrämpfe, Schmerzen und Schwellungen in den Beinen. Auch
neurologische und orthopädische Ursachen sollten abgefragt werden, etwa ob eine
Nervenentzündung besteht oder bestanden hat, oder ob der Betroffene unter Hüftgelenksarthrose leidet. |
Bei der Inspektion kann schon ein bestimmter Typ von Varizen deutlich
sichtbar sein.
|
Bei der körperlichen Untersuchung ist die genaue Betrachtung der Beine
wichtig. Dazu sollte sich der Betroffene mit unbekleideten Beinen gerade hinstellen. Die
genaue Inspektion erfolgt dann von oben nach unten und wird von allen Seiten
durchgeführt. So können verschiedene Typen von Krampfadern,
die Ausprägung und das Verteilungsmuster beurteilt werden. Auch Hautveränderungen fallen
so auf. Danach kann durch Abtasten und Anfassen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. Die
Hauttemperatur kann Hinweise geben, denn eine Überwärmung kann auf eine Venenentzündung
hinweisen. Auch das Auftreten von Schmerzen, wenn der Arzt auf bestimmte Punkte an den
Beinen drückt, kann eine oberflächliche Venenentzündung anzeigen. |
Die Duplexsonografie ist heute Standard in der Varizendiagnostik.
|
Bei der apparativen Diagnostik sind an
erster Stelle die Ultraschalldiagnostik zu nennen. Die Dopplersonografie ist ein
Dauerschallverfahren und dient der Darstellung der Fließgeschwindigkeit in Arterien und
Venen. Die Duplexsonografie verbindet das Dauerschallverfahren mit einem
Impulsechoverfahren. So können neben dem Blutstrom auch gleichzeitig Weichteilstrukturen
beurteilt werden. Die Duplexsonografie ist das wichtigste diagnostische Verfahren bei
Krampfadern und ist in seiner Aussagefähigkeit durchaus mit der Phlebografie
vergleichbar. |
Die Phlebografie ist nur noch in bestimmten
Situationen notwendig.
|
Die Phlebografie ist ein Röntgenverfahren: Nach Einspritzen eines
Kontrastmittels in eine Fußrückenvene kann man unter Röntgendurchleuchtung die
oberflächlichen und tiefen Venen exakt darstellen, ebenso die Perforansvenen. Dieses
Verfahren wird heute nicht mehr so häufig angewandt, weil die Duplexsonografie
ausreichend ist. Sie kann aber notwendig werden bei:
- Untersuchungen vor bestimmten Therapien, etwa Thrombektomien (Entfernung eines
arteriellen oder venösen Blutgerinnsels) oder bei einer Fibrinolyse (Auflösung eines
Blutgerinnsels mit Medikamenten).
- zur Abklärung bei Gutachten.
- zur Darstellung angeborener Anomalien.
|
Laboruntersuchungen können Ursachen abklären.
|
Eine Laboruntersuchung der Gerinnungsfaktoren kann bei bestimmten
Betroffenen wichtig sein, die aus ungeklärten Ursachen z. B. eine tiefe
Beinvenenthrombose oder eine Lungenembolie erlitten haben. Dafür kann ein angeborener
oder erworbener Gerinnungsdefekt verantwortlich sein, der durch die Laboruntersuchung
aufgedeckt werden kann.
|
| |
|