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Kompressionstherapie bei Krampfadern
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Die Kompression sorgt dafür, dass die Venenklappen wieder
funktionieren können.
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Bei einfacher Stamm- oder Seitenastvarikose (Vgl. Typen
von Krampfadern) und wenn nicht gleichzeitig eine chronische venöse Insuffizienz
besteht, ist eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen sinnvoll. Die Wirkung
des Kompressionsstrumpfes beruht auf einem einfachen Prinzip: Der Strumpf übt von außen
Druck auf die Venen aus und verengt sie so weit, dass die Venenklappen sich wieder
berühren können. So strömt das venöse Blut nicht zurück in die Beine. Durch den
kleineren Durchmesser der Venen kann das Blut auch schneller abfließen. Das ist ein
gewisser Schutz vor der Bildung von Blutgerinnseln und beugt deshalb Thrombosen vor. Auch
die Muskelpumpe kann jetzt effektiver arbeiten. |
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Eine Kompressionstherapie kann angewandt werden:
- bei Beschwerden durch Krampfadern, etwa schwere und müde Beine, Schwellungsgefühle und
Schmerzen im betroffenen Bein.
- in der Schwangerschaft.
- zur Vorbeugung einer tiefen Beinvenenthrombose.
- als vorbeugende Maßnahme bei Berufen mit vorwiegend stehender oder sitzender Tätigkeit
und bei Beschwerden.
- wenn aktive Maßnahmen wie eine Sklerotherapie oder Operation nicht möglich sind.
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Der Strumpf muss individuell angepasst werden.
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Die Behandlung mit Kompressionsstrümpfen ist immer eine Langzeittherapie.
Dabei ist es wichtig, dass die Strumpflänge und der Strumpf selbst individuell angepasst
sind. Auch das richtige Anziehen sollte den Betroffenen gezeigt werden. Für unbewegliche
Patienten gibt es Anziehhilfen, die das Anziehen des Strumpfes erleichtern. In guten
Fachgeschäften werden die Betroffenen ausführlich beraten und die Anwendung kann unter
Anleitung gezeigt und geübt werden. Zusätzlich zur Kompressionstherapie sollte eine
gezielte Bewegungstherapie durchgeführt werden. |
Je nach Art und Schwere der
Beschwerden wird die richtige Kompressionsklasse gewählt.
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Je nach Schwere der Krampfadern sollten unterschiedliche
Kompressionsklassen bei der Kompressionsbehandlung angewandt werden. In der Übersicht
werden die vier unterschiedlichen Kompressionsklassen, ihre Druckwirkung und die
Anwendungsbereiche dargestellt.
Kompressions-
klasse
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Wirkung
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Druck
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Anwendungsbereich
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1
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leichte Kompression
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ca. 20 mmHg
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vorbeugend bei schweren, müden Beinen durch langes Stehen und in der
Schwangerschaft
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2
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mittlere Kompression
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ca. 30 mmHg
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ausgeprägte Krampfadern, geschwollene Beine, nach Venenentzündung,
nach Verödung oder Operation, bei vorhandenen Krampfadern in der Schwangerschaft
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3
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starke Kompression
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ca. 40 mmHg
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nach tiefer Beinvenenthrombose, bei ständiger Beinschwellung, nach
offenem Bein
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4
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extra starke Kompression
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über 40 mmHg
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stark ausgeprägte Schwellungen, Lymphödem
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Sogenannte Stützstrümpfe und Antithrombosestrümpfe werden wegen ihrer
mangelhaften Kompression als wenig geeignet angesehen.
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