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Lederhaut
Inhaltsübersicht:
Papillenschicht
Netzschicht
Hautdrüsen
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Papillenschicht
Auch die Lederhaut besteht aus zwei Schichten: Die Lederhaut, oder Corium, ist eine elastische Hautschicht, die einen hohen Anteil locker verwobenes Bindegewebe enthält. Je nach Ort, kann sie unterschiedlich dick sein. Am Penis und an den Augenlidern ist sie nur 0,3 mm dünn, während die Hand- und Fußsohlen eine Lederhaut von bis zu 2,4 mm Dicke aufweisen. Die Lederhaut ist in ihrem Aufbau ebenfalls in Schichten unterteilt und zwar in
  • Papillenschicht (auch Zapfenschicht) oder Stratum papillare und
  • Netzschicht oder Stratum reticulare.

 

Die Papillen erhöhen die Reißfestigkeit der Haut. Mit der Basalschicht der Oberhaut ist die Papillenschicht der Lederhaut über zahlreiche leistenartige Fortsätze verbunden. Sie werden Papillen genannt. Die Papillen vergrößern die Kontaktfläche zwischen den beiden Schichten und garantieren so die enorme Reißfestigkeit der Haut.

 

Winzige Blutgefäße versorgen Oberhaut und Lederhaut. Die Papillen sind durchzogen von feinen Blutgefäßen, den Kapillaren, die die Oberhaut und die Lederhaut mit Nährstoffen versorgen. Die Kapillaren sind auch für die Temperaturregulation des Körpers zuständig. Bei Hitze werden sie erweitert und geben so Wärme ab. Bei Kälte verengen sie sich. Dadurch sorgen sie dafür, daß die vom Organismus produzierte Wärme vor allem im Körperinneren konserviert wird.

 

Das Lymphsystem hat seinen Anfang im Stratum papillare. Auch die Lymphgefäße beginnen im Bereich der Papillen. In den Lymphgefäßen sammelt sich die Lymphe, eine Flüssigkeit, die durch den Austritt von Blutplasma aus den Blutgefäßen entsteht. Steigt der Kapillardruck der Blutgefäße, so erhöht sich auch die Lymphzufuhr. Die Lymphe wird im Lymphsystem gesammelt und in den Lymphknoten wieder in das Blutsystem eingebracht. Das Lymphsystem ist genauso verzweigt, wie das Blutsystem.

 

Die Papillenschicht ist voller Überraschungen. In der Papillenschicht befinden sich außerdem die Rezeptoren für Wärme und Kälte und der Tastsinn. Im freien Bindegewebe sind auch noch eine Anzahl von Blut- und anderen Zellen, u.a. Fibroblasten, Makrophagen, Mastzellen, Lymphozyten, Plasmazellen, Granulozyten und Monozyten zu finden.

 

Das Interstitium enthält wichtige Zellen der Immunabwehr. Zwischen den einzelnen Zellen befindet sich "freier Raum", das sogenannte Interstitium. Dieser Raum ist gefüllt mit einer geleeartigen Flüssigkeit, der Interzellularsubstanz. In diesem "Gelee" können sich die Zellen frei bewegen. Das ist wichtig, weil ein Großteil der Zellen im Interzellularraum Bestandteil der Immunabwehr sind. Sie werden bei der Wundheilung und bei Entzündungen benötigt.

 

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Netzschicht
Wunden, die entlang der Spaltlinien verlaufen, heilen besser. In der Netzschicht der Lederhaut sind weniger freie Zellen. Dafür enthält sie ein dichtes Netz aus Kollagenfasern parallel zur Körperoberfläche. Das Netz ist gefüllt mit elastischem Bindegewebe. Zusammen bewirkt diese Konstruktion die Festigkeit und die Elastizität der Haut. Dabei richten sich Bindegewebe und Kollagenfasern auf charakteristische Weise in bestimmte Richtungen aus. Es ergeben sich die sogenannten "Langerschen Spaltlinien", die die Richtung der geringsten Dehnbarkeit der Haut markieren. Bei Operationen werden die Schnitte, wenn möglich, entlang dieser Linien gesetzt. Der Grund dafür ist, daß die elastischen Fasern Haut dann die Wunde nicht so stark auseinanderziehen, wie bei Schnitten, die gegen die "Langerschen Spaltlinien" gesetzt werden. So werden klaffende Wunden und hypertrophe Narbenbildung vermieden.

 

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Hautdrüsen

In der Lederhaut befinden sich Talg- und Schweißdrüsen.

Zusätzlich sind in der Lederhaut noch  Haarbläschen, Schweiß-, Duft- und Talgdrüsen enthalten.

Die Talgdrüsen sind normalerweise mit einem Haarfollikel verbunden. Nur an Augen, Augenlidern, Lippen, Eichel, Penis und kleinen Schamlippen kommen Talgdrüsen auch unabhängig von Haarfollikeln vor. Die Fußsohlen und Handinnenflächen haben keine Talgdrüsen. Der produzierte Talg ist eine Mischung aus Fetten, Cholesterin, Protein und Elektrolyten. Er verhindert das Austrocknen der Haut und macht sie geschmeidig.

Die Schweißdrüsen befinden sich auf der gesamten Körperoberfläche. Aber auch hier sind einige Bereiche nicht versorgt. Dazu gehören das Nagelbett, der Lippenrand, das Trommelfell, die kleinen Schamlippen, die Klitoris und die Eichel. Insgesamt besitzt die Haut ungefähr drei Millionen Schweißdrüsen. Würde man sie alle aneinanderreihen, hätten sie eine Länge von 48 Kilometern.

 

Der Säureschutz der Haut tötet fremde Keime ab. Der Schweiß, der von den Schweißdrüsen produziert wird, ist sauer und hat einen pH-Wert von 4,5. Er besteht aus Wasser, Salz, Ammoniak, Zucker, Aminosäuren, Harnstoff, Harnsäure, Milchsäure und Vitamin C. Der Schweiß spielt bei der Regulation der Körpertemperatur eine wichtige Rolle. Verdunstender Schweiß sorgt für eine Abkühlung. Über den Schweiß können Abfallprodukte den Körper verlassen. Außerdem ist der Säureschutzmantel der Haut, der aus dem Sekret der Schweißdrüsen gebildet wird, wichtig zur Abtötung fremder Keime.

 

Die Duftdrüsen haben beim Menschen ihre natürliche Funktion verloren. Die Duftdrüsen des Menschen werden auch oft als apokrine Schweißdrüsen bezeichnet. Ihre Ausführungsgänge enden in den Haarfollikeln. Sie befinden sich in der Schamregion, den Achselhöhlen und im Bereich der Brustwarzen. Die Duftdrüsen beginnen mit der Produktion von Duftstoffen erst mit Beginn der Pubertät. Sie ist starken psychischen Schwankungen unterlegen. Duftstoffe spielen vor allem im Bereich der sexuellen Vorgänge bei Säugetieren eine wichtige Rolle. Beim Menschen ist diese Funktion nur noch sehr reduziert.

 

Der Aufbau der Haare, der Nägel und die verschiedenen Rezeptoren der Haut, werden an anderer Stelle genauer beschrieben. weiter

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