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Krankheitsbild der Gürtelrose
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Beschwerden
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Werden Varizella-Zoster-Viren reaktiviert, so bemerkt der Betroffene
zuerst ein brennendes Gefühl und Schmerzen in den Hautbereichen, die durch den
dazugehörigen Nervenstrang versorgt werden. Grund dafür ist, dass das Virus entlang
derjenigen Nervenbahn an die Hautoberfläche gelangt, an dessen Nervenknoten es sich
"versteckt" hatte. Das führt zu einer Entzündung des entsprechenden Nerven.
Die dadurch auftretenden Schmerzen können zum Teil sehr heftig sein.
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Dermatologie Atlas der Uni Erlangen
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Häufig leiden die Betroffenen schon vorher, sonst begleitend unter einem
allgemeinen Krankheitsgefühl mit leichtem Fieber, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. In
seltenen Fällen können auch die Lymphknoten geschwollen sein. Zwei bis drei Tage nach
Auftreten der Schmerzen kommt es im gleichen Hautbereich zur Ausbildung schmerzende
Rötungen. Diese leicht erhabene Rötung entwickelt in den nächsten Tagen Bläschen. Die Bläschen füllen sich mit einer klaren
bis eitrig weißen Flüssigkeit. Typisch ist die gruppenförmige Ansammlung der
Bläschen. Der Ausschlag tritt fast immer nur auf einer Seite des Körpers und nur im
Versorgungsgebiet des betroffenen Nervenstranges auf. Nur manchmal kommt es zum
beidseitigen Befall. Nur in sehr seltenen Fällen bildet sich kein Ausschlag. |
Aufgeplatzte Bläschen verschorfen. Ihr Inhalt ist ansteckend.
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Etwa drei bis fünf Tage nach Ausbildung der Bläschen platzen diese in
der Regel auf. Dann bilden sich kleine Wunden, die sich mit Schorf bedecken, der später
abfällt. Die Bläschen können sich aber auch zurückbilden und verkrusten. Bei manchen
Menschen dauert diese Phase nur 7 bis 14 Tage, bei anderen kann sie bis zu einem Monat
dauern. Der Inhalt der Bläschen ist ansteckend. Er überträgt das Varizella-Zoster-Virus
aber nur auf Menschen, die noch nicht Träger des Virus sind. Sie erkranken dann an
Windpocken und können später möglicherweise ebenfalls eine Gürtelrose bekommen. Nach
der Heilung kann die Haut an einigen Stellen stärker gebräunt oder auch heller sein, als
vor der Erkrankung. |
Postherpetische Neuralgie kommt häufig bei
älteren Menschen vor.
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Während der gesamten Zeit können heftige Zoster-Schmerzen auftreten. Bei
einigen Menschen ist auch nach einer überstandenen Gürtelrose der Schmerz nicht beendet.
Schmerzen können noch Wochen oder Monate nach einer überstandenen Gürtelrose in dem
ehemals betroffenen Gebiet erneut auftreten. Diese Schmerzen werden in der Fachsprache als
postherpetische Neuralgie bezeichnet. Bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit,
eine postherpetische Neuralgie auszubilden, größer, als bei jüngeren Menschen. |
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Zoster-Formen
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Beim Zoster ophtalmicus sind Gesicht und
Augen betroffen.
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In den meisten Fällen tritt die Gürtelrose entlang der Nervenbahnen des
Brustkorbes auf. Mit abnehmender Wahrscheinlichkeit kann die Gürtelrose auch
Nervenstränge des Lendenwirbelbereiches und der Arme oder Beine betreffen. Auch
Gehirnnerven können von einer Reaktivierung der VZV betroffen sein. Beim Zoster
ophthalmicus sind Gesicht und Augen betroffen. Bei einem Befall der Augen kann die Hornhaut des Auges
dauerhaft vernarben. Das kann zu einem Sehverlust bis hin zur Erblindung führen. Ein
Befall der Gesichtsnerven kommt es bei über 60 Prozent der Betroffenen zu einer
Gesichtslähmung. Möglich ist auch der Verlust des Geschmackssinns. Diese Veränderungen
bilden sich, bis auf einige Ausnahmen, wieder vollständig zurück. |
Den Befall des Gehörgangs nennt man Zoster
oticus.
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Bei Zoster oticus ist der Gehörgang betroffen. Dabei findet sich der
typische Ausschlag im Gehörgang. Auch hier leiden die Betroffenen unter starken
Schmerzen. Es können Hörminderung, Schwindelgefühle und Störungen des Gleichgewichts
auftreten. Unbehandelt kann diese Form zu einer dauerhaften Hörminderung bis hin zur
Taubheit führen. Nicht selten ist auch der Gesichtsnerv betroffen, was zu einer Lähmung
der Gesichtsmuskeln führen kann. Diese Lähmungen gehen normalerweise vollständig
zurück. In seltenen Fällen bleibt ein Taubheitsgefühl. |
Der Zoster generalisatus befällt den
ganzen Körper und ist lebensgefährlich.
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Beim Zoster generalisatus bzw. generalisierter Herpes zoster betrifft die
Gürtelrose des gesamten Körper. Auch die inneren Organe können befallen sein. Diese
Form ist lebensbedrohend. Sie tritt fast ausschließlich bei Menschen mit einem durch eine
Primärerkrankung stark geschwächten Immunsystem. Solche Erkrankungen können z. B. sein:
HIV-Infektionen, lymphatische Leukämie oder Krebserkrankungen mit vielen
Tochtergeschwüren am ganzen Körper (Karzinose). |
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Komplikationen
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Komplikationen betreffen meistens immungeschwächte Menschen.
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Komplikationen treten nur in seltenen Fällen auf. Meistens sind davon
stark immungeschwächte Menschen betroffen. Zu den Komplikationen zählen:
- Zoster-Meningitis (Entzündung
der Hirnhäute)
- Zoster-Enzephalitis (Entzündung des Hirngewebes)
- Zoster-Mylelitis (Entzündung des Rückenmarks)
Häufig werden auch die selten auftretenden Formen der Gürtelrose (Zoster
generalisatus, Zoster oticus und Zoster ophthalmicus) als Komplikation gewertet.
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