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Vogelgrippe - Die Angst vor Doppelinfektionen
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Wovor haben eigentlich alle Angst? Wenn man bedenkt, dass die Vogelgrippe
nur sehr schwer Menschen befällt (vgl. Übertragung
der Vogelgrippe auf den Menschen), stellt man sich genau diese Frage. Übertriebene
Angst erscheint nicht notwendig. Aber Vorsicht sehr wohl. |
Vogelgrippeviren übertragen sich nicht von Mensch zu Mensch
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Die gewisse Vorsicht ist notwendig, weil die Grippeviren eine hohe
Wandlungsfähigkeit besitzen. Bisher hat das Vogelgrippevirus nicht die Fähigkeit, sich
von Mensch zu Mensch zu übertragen. Das kann sich ändern, wenn es zu folgendem
hypothetischen Szenario kommt:
- Ein Mensch leidet unter der "normalen" saisonalen "Menschengrippe".
Die Inkubationszeit dieser Erkrankung beträgt 1 bis 3 Tage. In dieser Zeit befindet sich
das Virus schon in seine Körper, der Betroffene hat aber noch keine Beschwerden und
verbringt daher seinen Tag ganz normal. Durch engen Kontakt zu infizierten Tieren steckt
er sich gleichzeitig mit der Vogelgrippe an. Jetzt befinden sich im gleichen Körper zwei
unterschiedliche Subtypen eines Virus. Diese beiden Viren könnten jetzt Eigenschaften
miteinander austauschen. So könnte ein völlig neuer Subtyp entstehen, der auch die
Fähigkeit besitzt, leicht vom Menschen auf den Menschen übertragbar zu sein.
- Der gleiche Prozess kann sich auch in Schweinen vollziehen, denn Schweine können sowohl
von "Menschengrippe", als auch von "Vogelgrippe" infiziert werden.
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Neue entstandene Viren können neue Eigenschaften besitzen
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Wenn eine solche Entwicklung stattfindet, dann besteht die Gefahr, dass es
zu einer weltweiten Pandemie kommt, weil in der Bevölkerung keine Immunität gegen das
neue Virus vorhanden ist. Wenn das "neue Virus" die gleichen krankmachenden
Eigenschaften besitzt, wie die Vogelgrippe, so ist bei dieser schweren Erkrankung mit
vielen Todesfällen zu rechnen. Das muss aber nicht so sein. Neben der neuen Eigenschaft
"leichte Übertragung von Mensch zu Mensch", könnte eine weitere neue
Eigenschaft auch darin bestehen, nur leichte Infektionen hervorzurufen. Bis heute hat sich
ein solches Virus nicht entwickelt. |
Das Risiko für ein neues Virus ist in den letzten Jahren nicht
gestiegen
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Die Angst, dass ein "neues Virus" entstehen könnte, ist
verständlich. Die Wahrscheinlichkeit, das sich ein "neues Virus" entwickelt
steigt, je weiter sich die Vogelgrippe unter Vögeln und Geflügel ausbreitet. Niemand
kann aber vorhersagen, ob eine solche Veränderung in 2 Tagen, 2 Jahren oder in 20 Jahren
stattfindet. Das Risiko für ein neues Virus ist in den letzten Jahren nicht gestiegen.
Insofern ist diese Angst ehe hypothetisch und sollte nicht übertrieben werden. Sollte
sich ein völlig neues Virus entwickeln und zu einer Pandemie führen, so ist auch für
diesen hypothetischen Fall Vorsorge getroffen. Sie finden Informationen darüber im Pandemieplan des Robert-Koch-Institutes. Aber in einem solchen Fall
kann jeder mithelfen, die Ausbreitung der Infektion zu bekämpfen. Diese Maßnahmen gelten
für jede Grippeinfektion und sind im Text "Hygienische
Schutzmaßnahmen für zu Hause" zusammengefasst. |
Bei Infektionen mit Vogelgrippe gibt es eindeutige Verhaltensregeln
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Für den jetzigen Zeitpunkt sind bei einer Infektion von Geflügel und bei
Einzelinfektionen von Menschen mit dem derzeitigen Vogelgrippevirus vorsorglich
Schutzmaßnahmen festgelegt worden, die sich auf unterschiedlichen Ebenen manifestieren:
- gefährdete Menschen, die direkten Kontakt zu infizierten Tieren haben, siehe
"Risikomanagement Vogelgrippe"
- Weiterverbreitung des Virus in Tierbeständen, Friedrich-Löffler-Institut
- Gefährdung tierischer Produkte, Friedrich-Löffler-Institut
- allgemeine Bevölkerung außerhalb betroffener Gebiete, siehe "Risikomanagement
Vogelgrippe"
- Auslandsreisen, siehe "Empfehlungen für Auslandsreisende"
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Geflügelbetriebe müssen besondere Vorschriften einhalten
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Im Falle einer Infektion müssen in einem Geflügelbetrieb alle Tiere
getötet werden, damit das Virus eingedämmt wird. Hier gelten auch besondere Hygiene- und
Schutzvorschriften. Weiterverbreitung des Virus in Tierbeständen und zur Gefährdung
durch tierischer Produkte finden Sie Informationen beim Friedrich-Löffler-Institut
(Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit).
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