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Wie wehrt das Immunsystem Krankheitserreger ab?
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Ausführliche Darstellung der körpereigenen Abwehr bei MedizInfo® Immunsystem
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Das Immunsystem des Menschen besteht aus den Teilsystemen der
unspezifischen und der spezifischen Abwehr.
- Die unspezifische Abwehr richtet
sich gegen alle "Fremdlinge" im Körper. Ihre Mechanismen sind angeboren.
- Die spezifische Abwehr richtet sich
gezielt gegen bestimmte Antigene (Krankheitserreger), die auch wiedererkannt werden
können. Die Vorgänge der spezifischen Abwehr sind erworben. Das bedeutet, das jeder
Mensch erst lernen kann, einen bestimmten Krankheitserreger spezifisch abzuwehren, wenn er
mit ihm in Kontakt kommt.
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Die Abwehr bildet Antikörper gegen eingedrungene Antigene
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Wichtige Begriffe, die schnell verwechselt werden:
- Antigene sind Krankheitserreger
- Antikörper sind von den B-Lymphozyten des Immunsystems hergestellte, speziell gegen
einen bestimmtes Antigen gerichtete, Abwehrsubstanzen
- Immunglobulin ist ein anderes
Wort für Antikörper
- Autoantikörper sind Antikörper, die gegen das eigene Körpergewebe gerichtet sind, z.
B. Muskel oder Nerven.
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Das Prinzip der Schutzimpfungen beruht auf der Fähigkeit unseres
Organismus, auf eingedrungene Krankheitserreger, z. B. Bakterien oder Viren, mit einer
entsprechenden Immunantwort zu reagieren. Unser Immunsystem versucht dadurch,
Krankheitserreger für den Körper unschädlich zu machen. |
Ein eingedrungenes Antigen wird zerteilt
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Für die Abwehr von Krankheitserregern steht dem Körper ein ganzes
Arsenal von Abwehrmechanismen zur Verfügung. Zunächst wird das Antigen von Zellen der unspezifischen Abwehr (Makrophagen und Granulozyten)
aufgenommen, zerteilt und so den Zellen der spezifischen Abwehr, den T-Lymphozyten "präsentiert".
Diese unterstützen die Makrophagen bei der Zerstörung der Krankheitserreger und regen
B-Lymphozyten zur Bildung von spezifischen Antikörpern, den Immunglobulinen an. |
Die spezifische Abwehr hat ein "Gedächtnis"
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Im Unterschied zum unspezifischen Abwehrsystem ist das spezifische Abwehrsystem in der Lage,
spezielle Oberflächenstrukturen von Erregern (Antigene) wiederzuerkennen. Dieser Vorgang
wird als immunologisches Gedächtnis bezeichnet. Ein Teil der aktivierten T-und
B-Lymphozyten wandelt sich nach Antigenkontakt in sogenannte Gedächtniszellen um. Das
macht bei einem zweiten Kontakt mit dem Krankheitserreger eine schnellere und intensivere
Produktion von spezifischen Antikörpern möglich. Spezifischen Antikörper sind immer
gegen einen bestimmten Erreger gerichtet. |
Die Reaktionszeit verkürzt sich
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Die Effektivität der spezifischen Immunreaktion wird in der Reaktionszeit
deutlich:
- Beim ersten Kontakt mit einem Erreger dauert es noch 4 bis 7 Tage bis der Vorgang der
Antikörperproduktion in Gang kommt.
- Beim erneuten Kontakt mit demselben Antigen ist die sofortige Bildung des spezifischen
Antikörpers möglich. Der Erreger kann auf diese Weise rasch unschädlich gemacht werden,
die Krankheit bricht nicht aus.
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Impfen führt zur Bildung von spezifischen Gedächtniszellen
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Dieser Mechanismus wird bei der Schutzimpfung ausgenutzt. Durch die
Impfung wird dem Abwehrsystem eine geringe, unschädliche Mengen eines Antigens
zugeführt. Die Antigene werden dabei so verändert, dass sie den Organismus nicht mehr
schädigen können. Es wird auf diese Weise eine Primärreaktion hervorgerufen, die keine
Krankheitssymptome hervorruft, aber zur Bildung von Gedächtniszellen führt. Beim
nächsten Kontakt ist der Körper durch die Gedächtniszellen schon gewappnet, spezifische
Antikörper werden sofort gebildet und die Erkrankung wird dadurch verhindert.
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