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Beschwerden bei Herzinsuffizienz
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Unterscheidung
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Chronische Herzschwäche macht sich langsam bemerkbar.
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Angina pectoris und Herzinfarkt sind "leicht" zu erkennen. Sie
verursachen Schmerzen, die den Betroffene sofort zum Arzt führen. Die Beschwerden einer
chronischen Herzschwäche dagegen entwickeln sich oft schleichend und führen die
Betroffenen häufig erst zum Arzt, wenn Leistungseinschränkungen eingetreten sind. |
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Für die Unterscheidung der Beschwerden und auch für die Behandlung der
Herzschwäche ist eine Unterteilung in die Linksherzinsuffizienz (systolische
Herzschwäche) und die Rechtsherzinsuffizienz (diastolische Herzschwäche) wichtig. Eine
ausführliche Darstellung der Aufgaben und der Funktion des Herzens finden Sie hier. Bei etwa 30 bis 40 Prozent der Betroffenen bewirkt eine
diastolische Fehlfunktion eine Schwäche des rechten Herzens. Bei etwa 30 Prozent ist das
linke Herz geschwächt. Sie leiden unter einer systolischen Fehlfunktion. Und bei etwa
einem Drittel der Betroffenen liegt eine Mischform vor. |
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Linksherzinsuffizienz
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Müdigkeit, Schwäche, Benommenheit, Verwirrungszustände.
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Ein schwaches Herz kann nicht mehr so viel Blut aus dem Herzen heraus in
den Blutkreislauf befördern. Dadurch wird der Körper und seine Organe nicht mehr so gut
mit Sauerstoff und Energie versorgt. Die Folge sind eine allgemeine Müdigkeit und
Schwäche, die sich sogar bis zur Benommenheit und Verwirrungszuständen steigern kann. |
Atemnot ist ein zentrales Symptom bei Linksherzschwäche.
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Eine weitere Folge der verminderten Pumpleistung ist, dass sich Blut vor
den Herzkammern staut. In die linke Herzkammer fließt sauerstoffreiches Blut aus der
Lunge. Von dort wird es dann in den Körperkreislauf ausgeworfen. Staut sich das Blut vor
der linken Herzkammer, so findet ein Rückstau in die Lunge statt. Das führt zu Atemnot.
Zunächst äußert sich die Atemnot nur bei körperlichen Belastungen. Bei körperlichen
Belastungen braucht der Körper mehr Sauerstoff und das Herz muss schneller schlagen. Ein
schwaches Herz kann diese Leistungssteigerung nicht mehr vollbringen. |
Husten, Aushusten von blutigem Auswurf, rasselnde Atemgeräusche.
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Bei fortschreitender Herzschwäche ist die Atemnot schon in Ruhe
vorhanden. Das wird medizinisch als Dyspnoe bezeichnet. Die Atemnot kann so weit
fortschreiten, dass die Betroffenen nur noch genug Luft bekommen, wenn sie sich Aufrichten
und mit den Armen aufstützen. Dieser Zustand wird medizinisch als Orthopnoe bezeichnet.
Durch den Rückstau von Blut in die Lungen geraten die feinen Blutgefäße um die
Lungenbläschen unter starken Druck. Blutserum kann über die feinen Kapillaren in die
Lungenbläschen austreten. Es kann sich ein Lungenödem (Flüssigkeitsansammlung in der
Lunge) bilden. Die Lungenfunktion ist eingeschränkt. Das verstärkt die Atemnot. Die
Betroffen müssen Husten. Das Aushusten von blutigem Auswurf ist möglich. Der Atem ist
rasselnd. |
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Rechtsherzinsuffizienz
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In die rechte Herzkammer fließt sauerstoffarmes Blut aus dem
Körperkreislauf. Das rechte Herz pumpt dieses Blut in die Lunge, damit es dort wieder mit
Sauerstoff angereichert wird. Sammelt sich bei der Rechtsherzinsuffizienz das Blut vor der
rechten Herzkammer, so kommt es zu einer Stauung im venösen System. Das kann alle Organe
und alle Bereiche des Körpers beeinträchtigen. Durch den Rückstau kann einerseits
Flüssigkeit aus dem Blut in umliegendes Gewebe austreten. Flüssigkeit aus dem Gewebe
kann andererseits durch den erhöhten Druck nicht mehr in das Blut und die Lymphbahnen
aufgenommen werden. Es kann zu einer Erweiterung der Halsvenen kommen oder auch zu
Flüssigkeitsansammlungen zwischen der Lunge und der Brustwand. Dieser Raum wird
Pleuraraum, die Flüssigkeitsansammlung wird Pleuraerguss genannt. Ein Pleuraerguss
verursacht häufig in Abhängigkeit von der Atmung einseitige Schmerzen im Brustkorb und
Atemnot. Typisch sind auch die blau verfärbten Lippen, die in der Fachsprache
Lippenzyanose genannt werden.
Bei Stauungen im Bauchraum kann es zu Vergrößerungen der Leber (Hepatomegalie)
und evtl. der Milz (Splenomegalie) kommen. Das führt zu Funktionseinschränkungen dieser
Organe. Häufig wird der Gallefluss behindert. Die Leber kann stark vergrößert sein. Die
Betroffenen leiden dann unter Schmerzen im rechten oberen Bauch und einer beginnenden bis
hin zu schwerer Gelbsucht und Zyanose (verminderter Sauerstoffgehalt im Blut). Bei
schweren Fällen kann es auch zu Wasseransammlungen im Bauchraum kommen. Der Bauch ist
dann stark aufgebläht. Der Fachbegriff dafür ist Aszites.
Besonders typisch bei Rechtsherzinsuffizienz aber sind die Wassereinlagerungen in Armen
und Beinen. An den Beinen kommt das besonders häufig vor. Knöchel- und
Unterschenkelödeme werden als Diagnosekriterium der Rechtsherzinsuffizienz angesehen. In
schweren Fällen können die Ödeme bis in den Kreuzbeinbereich aufsteigen. Das wird als
Anasarka bezeichnet. Die Ödeme sind auf beiden Seiten gleich ausgeprägt.
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