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Bradykardie: Störungen der Erregungsleitung
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Blockaden können an verschiedenen Stellen der Erregungsleitung
bestehen.
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Das Erregungsleitungs- oder auch Reizleitungssystem des Herzens ist für
den gleichmäßigen und unabhängigen Herzrhythmus verantwortlich. Zu Störungen der
Erregungsleitung kann es kommen, wenn die Signale innerhalb des Reizleitungssystems des Herzens nicht mehr regelrecht
weitergeleitet werden. Man unterscheidet folgende Störungen der Erregungsleitung:
- Blockade zwischen Sinusknoten und
erregungsleitenden Fasern der Herzvorhöfe
- Blockade zwischen erregungsleitenden Fasern der Herzvorhöfe und erregungsleitenden
Fasern der Herzkammern
- Blockade innerhalb der erregungsleitenden Fasern der Herzkammern
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Das Herz schlägt in einem langsameren "Ersatzrhythmus".
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Durch diese Blockierungen kommt kein normaler Herzrhythmus mehr zustande,
weil der Sinusknoten als normaler Schrittmacher des Herzrhythmus ausfällt. In einem
solchen Fall nehmen die untergeordneten Strukturen des Erregungsleitungssystems diese
Funktion. Als nächstes würde der AV-Knoten als
Taktgeber fungieren. Weil sich die Erregung aber im AV-Knoten langsamer aufbaut, schlägt
das Herz dann nur noch mit etwa 40 - 60 Schlägen in der Minute. Ein intakter Sinusknoten
lässt ein gesundes Herz etwa 60 - 100 mal schlagen., sodass das Herz in einem langsameren
"Ersatzrhythmus" schlägt. Je nachdem, welche Anteile der Erregungsleitung
gestört sind, kann der Herzrhythmus auch noch weiter absinken. |
Erkrankungen und Medikamente können die Erregungsleitung stören.
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Folgende Erkrankungen können zu Störungen der Erregungsleitung führen:
Aber auch einige Medikamente können zu Störungen der Erregungsleitung führen, unter
anderem folgende Substanzen:
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Ein EKG sichert die Diagnose.
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Die Diagnose einer Störung der Erregungsleitung wird durch eine EKG-Untersuchung (eventuell eine Langzeit-EKG-Untersuchung, bei der
das EKG-Gerät meist für 24 Stunden am Körper getragen wird) gestellt. Als Therapie
kommen die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, die Dosisreduktion bzw. das
Absetzen auslösender Medikamente, das Einsetzen eines Schrittmachers
und die Verwendung von Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) infrage.
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