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Bluthochdruck - Hypertonie
Blutdruckmessung, Normwerte und Diagnosestellung
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Blutdruckmessung
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Fehler bei der Messung
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Der Blutdruck ist äußerst variabel. Schon leichte Aufregung und
Anspannung, wie sie bei einem Arztbesuch normal sind, können einen Anstieg des Blutdrucks
bewirken. Auch bei der indirekten Messung des Blutdruck, so nennt sich die Messung, die
der Arzt in seiner Praxis durchführt, gibt es Fehlerquellen, die ein Arzt
berücksichtigen muss. |
Worauf sollte bei der Messung des Blutdrucks geachtet werden?
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Bei der indirekten Blutdruckmessung müssen u.a. folgende Bedingungen
erfüllt sein (Die meisten Punkte beziehen sich auf das Messen mit Manschette und
Stethoskop. Bei anderen Meßmethoden entsprechend vorgehen):
- Der Patient sollte bequem liegen oder sitzen und so entspannt wie möglich sein. Vor der Messung sollte idealerweise eine Ruhephase von 15 Minuten eingehalten werden.
- Die Manschette sollte 14 cm breit und 50 cm lang sein. Bei kleineren Manschetten sind,
insbesondere bei dickeren Armen, Fehler möglich.
- Wird ein Quecksilbermanometer benutzt, so sollte dies immer streng aufrecht stehen,
damit die Quecksilbersäule beim Ablassen des Drucks rasch und gleichmäßig abfallen
kann. Fehler sind auch im Schlauchsystem möglich. Die Nullwertkontrolle vor der
Blutdruckmessung ist erforderlich.
- Die Manschette sollte in Höhe des Herzens am Oberarm angelegt werden.
- Während der Messung sollte das Ellenbogengelenk gestreckt sein. Die Hand wird in
Supinationsstellung (Arm und Hand werden nach auswärts gedreht) gehalten. Das Stethoskop
wird über der Brachialarterie in der Ellenbeuge angelegt.
- Die Manschette wird zügig aufgepumpt, bis keine Strömungsgeräusche und kein Puls mehr feststellbar sind. Danach sollten noch etwa 30 mmHg zusätzlich aufgepumpt werden.
Als Richtwerte können gelten: normal etwa 180-200 mmHg, bei Hypertonikern 250 mmHg.
Das Stethoskop liegt in der Ellenbeuge und der Druck wird langsam (etwa 3 mmHg in der Sekunde) abgelassen, bis der erste pulsierende Ton hörbar ist (systolischer
Druck). Bei weiterem Öffnen des Ventils werden die Töne lauter, lassen dann aber schnell
nach und verschwinden dann völlig (diastolischer Druck).
- Auf Besonderheiten bei der Tonfolge muss geachtet werden.
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Normwerte
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Die Normwerte gelten für Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr
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Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Einteilung der Hypertonie im
Erwachsenenalter über 18 Jahren:
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systolischer Druck (mmHg)
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diastolischer Druck (mmHg)
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Optimal
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unter 120
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unter 80
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Normal
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unter 130
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unter 85
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Noch normal
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130 - 139 oder
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85 - 89
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Hypertonie
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Stadium 1
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140 - 159 oder
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90 - 99
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Stadium 2
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160 - 179 oder
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100 - 109
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Stadium 3
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über 180 oder
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über 110
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Hypertensive Krise (akutes Ereignis
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Hypertensive Entgleisung
(Hypertensive Dringlichkeit)
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210 - 240
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110 - 140
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Hypertensiver Notfall
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210 - 240 und
lebensbedrohliche Organkomplikation
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110 - 140
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Diagnosestellung Hypertonie
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Um die Diagnose sicher stellen zu können, muss wiederholt gemessen
werden.
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Um zweifelsfrei eine leichte Hypertonie feststellen zu können, wird ein
Arzt in der Regel einen bestimmten Beobachtungsrhythmus einhalten. Der Grund dafür ist,
dass bei einer einmaligen Erhöhung des Blutdrucks noch nicht von einer Hypertonie
ausgegangen werden kann. Dazu unterliegt der Blutdruck zu vielen Einflüssen und
Schwankungen. Die obere Grenze für einen normalen Blutdruck liegt bei 140/90 mm Hg.
Dieser Grenzwert gilt unabhängig vom Alter bis mindestens zum 50. Lebensjahr. Besonders
muss dabei auf den diastolischen Wert geachtet werden. Er sollte die 90 nicht
überschreiten. Wird der Wert bei verschiedenen Messungen überschritten und liegt er im
Bereich von 91 bis 95, so spricht man von einer "Grenzwerthypertonie". Eine
milde Hypertonie liegt im Bereich zwischen 96 und 104 mm Hg. |
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Hier wird eine mögliche Vorgehensweise beschrieben. Liegt bei der
routinemäßigen Blutdruckmessung ein diastolischer
Blutdruck von mehr als 90 mm Hg vor, so erfolgen mindestens zwei Wiederholungsmessungen in
einem Zeitraum von 4 Wochen.
Weiteres Vorgehen: Liegt der Blutdruck
- unter 100 mm HG: weitere Beobachtung über 3 Monate, Allgemeinmaßnahmen, keine
medikamentöse Behandlung
- über 100 mm Hg: Behandlungsbeginn
Kontrollmessung nach 3 Monaten:
- unter 95 mm Hg: weitere Beobachtung über 3 Monate, Allgemeinmaßnahmen, keine
medikamentöse Behandlung
- über 95 mm Hg: Behandlungsbeginn
Kontrollmessung nach weiteren 3 Monaten
- Blutdruckmessungen alle 6 Monate
- über 95 mm Hg: Behandlungsbeginn
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Abklärung der Ursachen
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Neben der Blutdruckmessung sind eine Reihe von
Untersuchungen sinnvoll, um mögliche Folgeschäden des Bluthochdrucks
abzuklären und evt. Ursachen für einen
primären oder
sekundären Bluthochdruck ausfindig zu machen. |
Abklärung der Folgeschäden
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Wichtig ist die Krankengeschichte. Hier wird in einem
Gespräch nach Vorerkrankungen (z. B.
Diabetes,
Nierenerkrankungen etc.) gesucht, der Arzt fragt nach familiären
Erkrankungen und Essgewohnheiten, Rauchen, Alkohol, Stress, sportlicher
Betätigung etc. Je nachdem, welche Befunde bei der körperlichen Untersuchung
und der Krankengeschichte festgestellt werden, sind folgende weitere
Untersuchungen möglich:
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