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Eine Tamponade kann sich plötzlich oder schleichend entwickeln.
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Im medizinischen Fachjargon spricht man von einer Herzbeutel- oder
Perikardtamponade, wenn ein Perikarderguss so heftig
ist, dass es zu Einschränkungen bei der diastolischen Füllung der Herzkammern kommt. Die
Menge, die zu einer solchen Einschränkung führt, kann sehr unterschiedlich sein. Tritt
ein Perikarderguss plötzlich auf, so reicht schon eine Menge von etwa 150 bis 200 ml aus.
Entwickelt sich der Perikarderguss langsam, so kann die Menge bei 1 bis 2 Litern betragen,
bis sich Beschwerden zeigen. |
Unter bestimmten Bedingungen kommt es häufiger zu einer Tamponade.
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Zu den Ursachen, die das Auftreten einer Perikardtamponade begünstigen,
gehören u.a.:
- Perikarditis, wenn gleichzeitig Medikamente zur
Hemmung der Blutgerinnung, sogenannte Antikoagulantien, eingenommen werden.
- Herzinfarkt mit Einriss des Herzmuskels
- Verletzungen, z. B. durch Stichverletzungen, stumpfe Gewalteinwirkungen, chirurgische
Eingriffe u.a.
- Neoplasien, das sind Gewebeneubildungen, z. B. Zysten oder Tumore
- disseziierendes Aortenaneurysma
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Die Tamponade ist lebensbedrohend.
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Zum Beschwerdebild gehören akut auftretende Atemnot, dumpfe Schmerzen
hinter dem Brustbein, Beklemmungsgefühl, Schwindel, bei Anstrengung kurze
Bewusstlosigkeit, Schweißausbruch, Herzrasen, Hypotonie (niedriger arterieller
Blutdruck), erhöhter venöser Druck, Pulsus
paradoxus, leise Herztöne, gar nicht oder kaum tastbarer Herzspitzenstoß. Wegweisend bei
der Diagnose ist das Auftreten der sogenannten Beck-Tias:
- leise Herztöne
- niedriger arterieller Blutdruck
- erhöhter venöser Blutdruck
Die Beck-Tias tritt außer bei der Perikardtamponade auch nocht bei der konstriktiven Perikarditis auf.
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Es muss s o f o r t eine Punktion
durchgeführt werden.
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Die Perikardtamponade ist eine lebensbedrohliche Situation. Es muss sofort
zur Druckentlastung des Perikardraumes eine Punktion durchgeführt werden. Häufig wird
auch eine Perikarddrainage gelegt. Dabei wird empfohlen, einen Katheter mit mehreren
Seitenlöchern zu verwenden. Wurde die Perikardtamponade durch eine Verletzung verursacht,
so muss die Wunde operativ versorgt werden. |
Der niedrige Blutdruck sollte schnell angeglichen werden.
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Um den Blutdruck wieder zu steigern, kann eine Infusion oder Transfusion,
bei Blutverlust auch eine Bluttransfusion vorübergehend den Blutdruck verbessern. Wichtig
ist die engmaschige Kontrolle von Blutdruck, Herzfrequenz und zentralem Venendruck. Um das
wiederholte Auftreten einer Perikardtamponade zu vermeiden, muss die Grundkrankheit
behandelt werden. Eine bestehende Therapie mit Antikoagulantien sollte evt. überdacht
werden. Kommt es wiederholt zu Perikardtamponaden, so wird häufig eine Fensterung des
Herzbeutels durchgeführt.
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