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Angst
nach Extrembelastung |
Umfassende
Informationen zur Verarbeitung belastender Erlebnisse
finden Sie hier. |
Schwere
Belastungsereignisse führen zu Angst. Das ist normal und verständlich. Allerdings kann
sich daraus auch eine lang anhaltende Angststörung, eine sog. postthraumatische Belastungsstörung (von griech.: trauma
= Verletzung, Wunde, im übertragenen Sinne starke seelische Erschütterung) entwickeln.
Solche Extrembelastungen können sein: |
Gewalteinwirkung: |
- Individuelle Gewalteinwirkung: sexueller Missbrauch,
Vergewaltigung, Überfall, Entführung/Geiselnahme, Folterung, andere Gewalttaten,
Augenzeuge von Gewaltverbrechen. Aber auch ein schwerer Unfall.
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Kollektive
Gewalt: |
- Kollektive Gewalt: Krieg, Bürgerkrieg, Terrorismus,
Vertreibung, Flucht usw.
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Katastrophen: |
- Naturkatastrophen: Erdbeben, Vulkanausbrüche,
Großbrände, Blitzschlag, Dammbrüche mit Überschwemmungen, Lawinen u.a.
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Unfälle: |
- Technische Katastrophen: Verkehrsunfälle im Straßen-,
Schiffs- und Bahnverkehr, Nuklearunfälle, Chemie- und Elektrounfälle.
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Krankheiten: |
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Auch
Angehörige sind oft betroffen. |
Betroffen
sind nicht nur die Opfer selber, sondern manchmal auch nahe Angehörige, wenn sie das
Ereignis oder seine Konsequenzen intensiv miterleben mussten. Daraus kann folgen: |
Erinnerungen |
- Ständiges, fast zwanghaftes Wiedererinnern mit
ängstlicher Erregung, Anspannung, Alpträumen, starker Angst oder gar Panikanfällen.
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Vermeidung |
- Vermeidung aller Gedanken und Gefühle, die an das
erlittene Ereignis erinnern könnten. Bisweilen dramatische Ausbrüche von Angst oder
Aggressionen, ausgelöst durch entsprechende Erinnerungen (Jahrestagsreaktionen) oder
ähnliche Situationen.
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Verbergen
von Gefühlen |
- Versuch, die eigenen Empfindungen gegenüber den
Mitmenschen zu verbergen. In bestimmten Situationen allerdings heftige, anklagende, aber
auch resignierende Reaktionen, dabei ggf. Selbsttötungsgedanken (z. b. durch
Schuldgefühle als Überlebender).
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Verluste |
- Verlust an Lebensfreude, Interesse, Aktivität,
Initiative, Kreativität.
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Resignation |
- Zunahme von Resignation, unbestimmter Angst, Unlust,
Gleichgültigkeit. Schwindende Anteilnahme an aktuellen Ereignissen bzw. an der Umwelt
schlechthin, dadurch Isolationsgefahr.
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Gefühllosigkeit |
- Unfähigkeit, Gefühle zu empfinden und zu äußern.
Dadurch Empfinden der Ablösung oder Entfremdung von den anderen. Zuletzt
Hoffnungslosigkeit bis zu dauernder Gefühlsabstumpfung.
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Vermeidung |
- Meiden von Aktivitäten, Situationen und sogar
entsprechenden Stichworten, die an das Ereignis erinnern könnten. Trotzdem Unfähigkeit,
sich von den Schrecknissen und Ängsten zu befreien.
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Übererregbarkeit |
- Seelisch-körperliche Übererregtheit mit übersteigerter
Wachsamkeit, Anspannung, Nervosität, Fahrigkeit, vermehrter Schreckhaftigkeit,
Einschlafstörungen u. a.
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Zwänge |
- Zwangsgedanken, Zwangshandlungen.
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Konzentration |
- Merk- und Konzentrationsstörungen, die fast organisch
anmuten (z. B. wie nach Kopfunfall oder bei Gehirngefäßverkalkung), dadurch erheblicher
Leistungseinbruch.
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Psychische
Phänomene |
- Bisweilen eigentümliche psychische Phänomene nach
plötzlicher Todeskonfrontation: "Todesnähe-Erfahrung", Empfindung der
"Außer-Körperlichkeit", "Rückblick- oder Panorama-Erlebnisse" usw.
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Akute
Reaktion und chronische Entwicklung. |
Bei
den Folgen unterscheidet man eine eher
- Akute Reaktion: zwanghaft-quälende Wiedererinnerung mit
Angst- und Panikzuständen, Vermeidungs- und Rückzugsverhalten und eine
- Chronische Entwicklung: Übererregbarkeit,
seelisch-körperliche Erschöpfung mit körperlichen und geistigen Leistungseinbußen usw.
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Ängste,
die durch andere Menschen ausgelöst werden, sind besonders schwerwiegend. |
Besonders
folgenschwer und lang anhaltend sind solche Reaktionen weniger nach Natur- oder
technischen Katastrophen, sondern wenn sie durch andere Menschen verursacht wurden: z. B.
Raubüberfälle, Vergewaltigung, Geiselnahme, sonstige Terrorakte. Das führt zum Verlust
des Vertrauens in den Mitmenschen schlechthin - mit allen Folgen. |
Die
Behandlung ist schwierig. |
Die
Behandlung ist schwierig, weil das Krankheitsbild von nicht Betroffenen kaum nachvollzogen
werden kann. Der Erkrankte versucht oft, sich mit Alkohol, Medikamenten, Nikotin und
Rauschdrogen selbst zu behandeln, was zusätzlich zu zwischenmenschlichen, familiären und
beruflichen Problemen führen kann. Deshalb ist es wichtig, dass der Arzt möglichst früh
aufgesucht und eine langfristige ärztliche und psychologische Behandlung begonnen wird,
eventuell auch mit Psychopharmaka. Im zwischenmenschlichen Bereich braucht der Patient
Verständnis, Zuwendung, man muss ihn reden lassen, aber auch Schweigen und stumme
Vorwürfe akzeptieren. Sinnvoll sind kräftigende Maßnahmen (Wechselduschen,
Bürstenmassagen, Sauna usw.), viel körperliche Aktivität (führt Angst ab) - und
Geduld. Top |
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