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Epilepsie: Langzeittherapie
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Die Langzeittherapie soll Anfälle verhindern.
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Da es sich bei der Epilepsie um eine chronisch verlaufende Erkrankung
handelt, ist in der Regel eine dauerhafte Therapie mit Medikamenten notwendig, um das
Auftreten epileptischer Anfälle zu verhindern. Eine vollständige Anfallsfreiheit lässt
sich bei optimaler Therapie und entsprechender Therapietreue des Patienten in mehr als der
Hälfte der Fälle erreichen. Bei etwa 20-30 Prozent der Betroffenen ist eine Verringerung
von Anfallshäufigkeit und Anfallsschwere zu erreichen, was bereits eine große
Erleichterung darstellen kann. Allerdings lässt sich in 10-20 Prozent der Fälle keine
nennenswerte Besserung erreichen. Doch auch für diese Betroffenen besteht die Aussicht,
dass eine Therapie nach längerer Zeit doch noch Wirkung zeigt oder aber dass neu
entwickelte Medikamente erfolgreich sind. Eventuell ist eine Operation
in Betracht zu ziehen. |
In einigen Fällen endet die Langzeittherapie mit einer Heilung.
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Treten bei erfolgreicher medikamentöser Behandlung keine Anfälle mehr
auftreten und zeigen sich auch keine krankheitsbedingten Veränderungen im EEG mehr, so
besteht sogar die Chance, dass die Epilepsie nach etwa 3 bis 5 Jahren Therapie
vollständig ausheilt. |
Vor der Therapie muss die Diagnose eindeutig sein.
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Vor Therapiebeginn muss zunächst sichergestellt sein, dass es sich bei
den Anfällen tatsächlich um eine Epilepsie handelt. Außerdem muss ausgeschlossen
werden, dass den Anfällen keine anderweitige Erkrankung (z. B. ein Hirntumor) zugrunde
liegt. Das würde dann eine entsprechend andere Behandlung notwendig machen. |
Es gibt eine Vielzahl von Antiepileptika. Die Behandlung muss
individuell eingestellt werden.
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Für die Behandlung der Epilepsie stehen verschiedene Medikamente so
genannte Antiepileptika zur Verfügung. Sie können einzeln oder in Kombination eingesetzt
werden. Die entsprechende Auswahl muss der Arzt bei jedem einzelnen Patienten individuell
treffen. Die folgende Übersicht kann als grobe Orientierung dienen:
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Die Dosis ist nicht von vorne herein festgelegt.
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Die Dosierung der Medikamente ist schwierig. Eine feste Medikamentenmenge
kann man in Voraus nicht festgelegen, weil jeder Patient anders auf Epilepsiemedikamente
reagiert. Deshalb muss in jedem einzelnen Fall die optimale Dosis durch vorsichtige
Dosissteigerung ermittelt werden. Eine orientierende Hilfe ist die Bestimmung so genannter
Plasmaspiegel: Die Konzentration eines eingenommen Epilepsiemedikaments kann im Blutplasma
gemessen werden ("Spiegelbestimmung"), anhand von Richtwerten für diese
Plasmaspiegel wird nun die einzunehmende Medikamentendosis entsprechend nach oben oder
nach unten korrigiert. Oft erfolgt die Medikamenteneinstellung auch in einer Fachklinik. |
Die Therapietreue ist für einen langfristigen Erfolg ganz besonders
wichtig.
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Besondere Bedeutung hat die Therapietreue des Patienten. Es ist wichtig,
dass der Betroffene die verordneten Medikamente zuverlässig und zu den richtigen Zeiten
und in der verordneten Dosierung einnimmt. Das ist sozusagen der Beitrag des Betroffenen
zur Heilung bzw. Therapie der Erkrankung. Vielen Betroffenen fällt es
verständlicherweise schwer, täglich Tabletten einzunehmen und dadurch ständig an die
Erkrankung erinnert zu werden. Gerade bei relativem Wohlbefinden ist der Zweck der
Therapie nicht immer einsichtig. Viele denken, es geht mir gut, da kann ich doch weniger
Tabletten nehmen, oder nur noch alle zwei Tage. Das aber ist es in jedem Fall gefährlich.
Selbstständig die Medikamentendosis zu ändern oder die verordneten Tabletten gar nicht
mehr einzunehmen kann unter Umständen schwere Anfälle auslösen. Wenn Unzufriedenheit
mit der Therapie besteht oder der Eindruck auftritt, diese sei nicht mehr notwendig,
sollte das weitere Vorgehen in jedem Fall (vorher) mit dem behandelnden Arzt besprochen
werden. |
Bei Anfallsfreiheit kann die Therapie frühestens nach 3 Jahren
beendet werden.
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Bei länger bestehender Anfallsfreiheit kann die Beendigung der
Antiepileptika-Therapie erwogen werden, allerdings frühestens nach 3 Jahren. Ausnahmen
sind:
- weiterhin Nachweis von krankheitsbedingten Veränderungen im EEG.
- geringe Anfallshäufigkeit (da nicht abgeschätzt werden kann, ob eine Heilung oder nur
eine Anfallspause vorliegt. In diesen Fällen sollte mindestens für 5 Jahre therapiert
werden.
- während der Pubertät.
- Furcht des Patienten vor dem Auftreten neuer Anfälle.
- unmittelbar bevorstehendes wichtiges Lebensereignis (z. B. Prüfung,
Arbeitsplatzwechsel, Heirat).
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Die Medikamente sollten nur allmählich und unter EEG-Kontrolle
reduziert werden.
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Haben Arzt und Patient sich zur Beendigung der Therapie entschieden, muss
dies schrittweise geschehen. Das bedeutet, die Medikamentendosis wird stufenweise
reduziert, bis die Antiepileptika ganz abgesetzt werden. Beispielsweise wird die Dosis
alle 3 Monate um eine halbe Tablette pro Tag verringert. Anschließend wird jeweils ein EEG durchgeführt, um zu kontrollieren, wie sich diese Vorgehen
auswirkt.
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