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Praxisalltag

Inhaltsübersicht:
Alltagsbeschreibungen
Insomnie/Hyposomnie
Hypersomnie
Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus
Dyssomnie
Parasomnie
Begleit- oder Folge-Syndrome

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Alltagsbeschreibungen

 

Klarheit ist schwer herzustellen.
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Es ist sicher schwer, ein so natürliches Phänomen wie den Schlaf allseits befriedigend zu beschreiben. Bei den Schlafstörungen wird es noch problematischer.

 

Zu wenig oder schlecht geschlafen, sich wie gerädert fühlen und schlecht träumen ... Schlafstörungen können vielseitig sein. Im Bewußtsein der meisten Menschen gehört zu Schlafstörungen an erster Stelle das nächtliche Schlafdefizit ("zu wenig geschlafen", "schlechter Schlaf" im weitesten Sinne), gefolgt von einem unerquicklichen Schlaf ("schlecht geschlafen", "gerädert") sowie unerfreulichen bis belastenden Träumen ("schlecht geträumt"). Will ein Arzt bei der Untersuchung Näheres wissen, muß er schon gezielt fragen:  Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen ("zerhackter Schlaf") oder zu frühes Erwachen, oberflächlicher Schlaf.

 

"Ich habe kein Auge zugetan." Mit diesen Formen der Schlafstörungen sind die meisten nächtlichen Probleme abgedeckt. Besonders im höheren Lebensalter kommt dazu noch die Laiendiagnose "Schlaflosigkeit". Das ist eine die gesamte Nacht betreffende Unfähigkeit, Schlaf zu finden ("kein Auge zugetan"), die sich aber in Wirklichkeit selten objektiv feststellen läßt (z.B. bei Schmerzsyndromen, endogenen Depressionen).

 

Geeignet für den Alltag in Klinik und Praxis. Wie stellt sich den nun eine praxisnahe Einteilung von Schlafstörungen dar? Die folgende Darstellung ist ein Kompromiß aus verschiedenen Klassifikationen, wie er sich vor allem für den Alltag in Klinik und Praxis anbietet.

 

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Insomnie/Hyposomnie

 

Schlechte und wenig erholsamer Schlaf kommen am häufigsten vor.
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Unter Insomnie bzw. Hyposomnie versteht man mangelhaften bzw. ungenügend erholsamen Schlaf. Meistens ist die Gesamtschlafzeit verkürzt. Oft werden die Begriffe bedeutungsgleich für Schlafstörungen schlechthin eingesetzt. Das ist zwar ungenau, aber innerhalb der Schlafstörungen bilden sie die größte Gruppe. Insomnie bzw. Hyposomnie wird weiter unterschieden nach Ein- und Durchschlafstörungen sowie Früherwachen. Eine Sonderstellung nimmt die sogenannte primäre Insomnie ein.

 

Seltene Schlafstörungen. Neben dem mangelhaften oder ungenügend erholsamen Schlaf (Insomnie/ Hyposomnie) gibt es aber auch noch Schlafstörungen, die allgemein kaum bekannt sind und die auch ein Arzt nur selten zu Gesicht bekommt. Das kann aber zumindest für die folgende Gruppe der Hypersomnie anders sein.

 

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Hypersomnie

 

Gesteigerte Müdigkeit und Neigung zum Einschlafen während des Tages. Hypersomnien sind Schlafstörungen, die sich vor allem durch eine gesteigerte Müdigkeit und Einschlafneigung während des Tages auszeichnen. Hypersomnien werden auch als EDS- Syndrome (exzessive diurale (Tages-) Schläfrigkeit) bezeichnet. Zu den klinisch relevanten Hypersomnien oder EDS- Syndromen zählen Schlaf- Apnoe- Syndrom, Narkolepsie sowie ggf. schlafabhängiger (nächtlicher) Myoklonus (kurzes ruckartiges Zucken einzelner Muskeln) und das Restless- legs- Syndrom.

 

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Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus

 

Der Schlaf- Wach- Rhythmus ist immer häufiger gestört. Neben Insomnien/ Hyposomnien mit zu wenig Schlaf in der Nacht sowie Hypersomnien mit zu viel Schlafneigung tagsüber gibt es noch Störungen des Schlaf- Wach- Rhythmus, die in der Allgemeinheit als eigene Gruppe von Schlafstörungen kaum registriert werden, obgleich auch sie immer häufiger auftreten.

 

Schlafen, wenn andere etwas anderes tun. Störungen des Schlaf- Wach- Rhythmus liegen dann vor, wenn die persönliche Schlaf- Wach- Zeit nicht mit den sozialen Zeitgebern (damit ist die allgemeine Annahme gemeint, was "man" normalerweise zu dieser Tages- oder Nachtzeit tut) übereinstimmt.  Dadurch treten Befindlichkeitsstörungen oder Übermüdung in der Wachzeit sowie Schlafstörungen zur Nacht auf. Störungen des Schlaf- Wach- Rhythmus sind überwiegend äußeren Einflüssen zuzuschreiben: Schicht- bzw. Nachtarbeit, Interkontinentalflüge durch verschiedene Zeitzonen ("Jetlag"), unregelmäßige soziale Verpflichtungen, unphysiologische Lebensbedingungen usw.

 

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Dyssomnien

 

Störungen von Dauer, Qualität und Zeitpunkt des Schlafes. Schlafstörungen, bei denen der Schlaf hinsichtlich Dauer, Qualität und Zeitpunkt beeinträchtigt wird, werden unter dem Begriff Dyssomnien zusammengefaßt. Zu den Dyssomnien zählen deshalb Insomnien/ Hyposomnien mit zu wenig Nachtschlaf, Hypersomnien mit zu viel Schlafneigung (vor allem tagsüber) sowie Störungen des Schlaf- Wach- Rhythmus durch  meist äußere Faktoren wie z. B. Schichtarbeit.

 

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Parasomnien

 

Parasomnien kommen häufig vor. Neben den Dyssomnien gibt es noch die Parasomnien. Obgleich man sie in der Bevölkerung nicht unbedingt zu den eigentlichen Schlafstörungen rechnet, sind sie  relativ häufig.

 

Vom Schlafwandeln bis zu Angstträumen. Unter Parasomnien im medizinischen Sinne versteht man abnorme Ereignisse, die entweder während des Schlafes oder an der Schwelle zwischen Wachsein und Schlaf auftreten. Dazu gehören z. B. Schlafwandeln (Somnambulismus), nächtliches Aufschrecken (Pavor nocturnus), Angstträume, nächtliches Einnässen (Enuresis nocturna) und nächtliches Zähneknirschen (Burxismus).

 

Häufiges Auftreten bei Kindern. Parasomnien werden vor allem im Kindesalter beobachtet, können aber auch bei Erwachsenen auftreten. Bei Erwachsenen werden sie oft lange nicht erkannt oder fehldiagnostiziert.

 

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Begleit- oder Folge-Syndrome

 

Folgen eines gestörten Schlafes. Als letzten umfassenden Bereich lassen sich noch Syndrome zusammenfassen, die den gestörten Schlaf begleiten oder aus ihm resultieren. Das sind teils sehr spezielle und nicht sehr häufig auftretende Störungen. Einige unangenehme Konsequenzen treten im Alltag von Klinik und Praxis häufiger auf.

 

Teufelskreis bei mißlungener Selbsttherapie. Begleit- oder Folge- Syndrome des gestörten Schlafes umfassen vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel- Abhängigkeit nach entgleisten (Selbst-) Therapieversuchen. Besonders letztere sind häufig und münden in einen verhängnisvollen Teufelskreis.

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Schlafstörungen
 


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