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Gutartige und bösartige Tumorarten
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Unterschieden werden Tumoren nach dem vorherrschenden Gewebetyp bzw.
dem "Muttergewebe".
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Hinter der Bezeichnung "Krebs" verbergen sich eine Vielzahl an
Erkrankungen mit jeweils typischen Charakteristika. Allen gemeinsam ist die Tendenz des
Tumorwachstums in das umgebende Gewebe hinein sowie der Tumorausbreitung in andere Organe
oder in das Lymphsystem. Man spricht daher auch von "bösartigen" Erkrankungen.
"Gutartige" Tumoren wachsen zwar auch am Ort ihrer Entstehung, wachsen aber
nicht in das sie umgebende Gewebe hinein, und die Erkrankung setzt sich nicht in anderen
Organen oder im Lymphsystem fort (vgl. Tumor: Gutartig oder
bösartig). Insgesamt kann man die verschiedenen Tumoren anhand des vorherrschenden
Gewebetyps einteilen. |
Weichgewebetumore:
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Weichgewebetumoren gehen vom Weichgewebe des Körpers (Bindegewebe,
Fettgewebe, Muskeln, Blutgefäße, blutbildende Zellen des Knochenmarks, Zellen des
Lymphsystems) einschließlich der peripheren Nerven aus. Es können sich sowohl gut- als
auch bösartige Tumoren entwickeln.
- Zu den gutartigen Tumoren gehören beispielsweise das Lipom (gutartige Wucherung des
Fettgewebes), das Hämangiom (gutartige Wucherung von Blutgefäßen) oder das Nerinom
(gutartige Wucherung von Nervengewebe).
- Die jeweiligen entsprechenden bösartigen Bezeichnungen sind Liposarkom, Hämangiosarkom
und neurogenes Sarkom. Insgesamt sind die als Sarkome bezeichneten Tumoren sehr selten,
sie machen etwa 1 Prozent aller bösartigen Tumoren aus.
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Quelle:
Paul Erbar: Onkologie. Compact Lehrbuch. Pathophysiologie, Klinik und Therapie maligner
Tumoren. Schatthauer Stuttgart 2000, ISBN 3794518926, S. 66
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In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Auflistung möglicher
gutartiger und bösartiger nichtepithelialer Tumore, die anhand des Muttergewebes
unterteilt wurden.
Muttergewebe
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gutartig
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bösartig
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Bindegewebe
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Fibrom
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Fibrosarkom
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Fettgewebe
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Lipom
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Liposarkom
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Knorpelgewebe
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Chondrom
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Chondrosarkom
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Knochengewebe
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Osteom
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Osteosarkom
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Glatte Muskulatur
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Leiomyom
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Leiomyosarkom
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Quergestreifte Muskulatur
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Rhabdomyom
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Rabdomyosarkom
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Gefäßgewebe
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Angiom
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Angiosarkom, Leukose, Hodgkin-Krankheit, Non-Hodgkin-Lymphom
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Nervengewebe
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z. B. Gliom
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z. B. malignes Glioblastom
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Gutartige Tumoren des Deckgewebes:
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Gutartige Tumoren des Deckgewebes gehen von den inneren und äußeren
Körperoberflächen aus, z. B. der Haut, der Innenauskleidung des Darmes und der Harnwege,
aber auch von Gewebe, welches Drüsen auskleidet. Sie werden als Papillome oder als
Adenome bezeichnet.
- Papillome sitzen dem Deckgewebe, dem sie entspringen, großflächig und flach auf.
- Adenome hingegen wölben sich vor und können auch wie an einem Stiel an ihrem
Ausgangsgewebe hängen.
Beispiele für gutartige Tumoren des Deckgewebes sind Papillome des Gebärmutterhalses
oder Adenome der Dickdarmschleimhaut.
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Bösartige Tumoren des Deckgewebes:
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Bösartige Tumoren des Deckgewebes gehen ebenfalls von inneren und
äußeren Körperflächen aus und werden als Karzinome bezeichnet. Im Gegensatz zu den
gutartigen Tumoren des Deckgewebes sitzen sie diesem jedoch nicht auf, sondern wachsen in
das sie umgebende Gewebe hinein. Wenn sie während ihres Wachstums Kontakt zu Blut- oder
Lymphbahnen erhalten, können einige "Tochterzellen" des Karzinoms mit dem
Flüssigkeitsstrom Lymphknoten oder andere Organe erreichen und dort
"Tochtertumoren", so genannte Metastasen bilden. Man spricht deshalb bei diesem
Vorgang auch von Metastasierung. Ein Beispiel für ein Karzinom ist das Dickdarmkarzinom:
Es geht von der Dickdarmschleimhaut aus, kann durch sein Wachstum die Darmwand zerstören
und sogar bis in Nachbarorgane hineinwachsen und schließlich durch Metastasierung auf die
Lymphknoten in der Umgebung des Darmes und die Leber übergreifen. |
Embryonale Tumoren:
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Die so genannten dysontogenetischen oder embryonalen Tumoren entwickeln
sich aus Gewebe, das während der Embryonalentwicklung sozusagen "an der falschen
Stelle" liegen geblieben ist und sich dort nicht mehr normal weiterentwickeln konnte.
Auch die Entstehung dieser Tumoren aus noch "unausgereiftem" Gewebe ist
möglich. Ein Beispiel für diesen Tumortyp ist das Teratom, das sich aus Zellen
verschiedener Gewebearten zusammensetzt. Teratome entwickeln sich besonders häufig in
Hoden und Eierstöcken, kommen aber auch in Bauch- und Brusthöhle sowie innerhalb des
Schädels vor. Es gibt sowohl gut- als auch bösartige Teratome. |
Lymphome:
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Lymphome gehen von Zellen des Immunsystems, den Lymphozyten, innerhalb der
Lymphknoten aus. Daher sind sie in die Kategorie der oben beschriebenen Weichgewebetumoren
einzuordnen. Es können einer oder mehrere Lymphknoten befallen sein. In der Regel erfolgt
die Unterteilung der Lymphome nach Kriterien der feingeweblichen Untersuchung in
Hodgkin-Lymphome (etwa 30 Prozent aller Lymphome) und Non-Hodgkin-Lymphome (70 Prozent).
Die Lymphome äußern sich als Schwellung der betroffenen Lymphknoten. Die Schwellung ist
Folge des Wachstums der Krebszellen innerhalb der betroffenen Lymphknoten. |
Leukämie:
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Eine Leukämie, auch "Blutkrebs" genannt, entsteht durch eine
Wucherung von Krebszellen innerhalb des Knochenmarks. Entsprechend zählen auch die
Leukämien zur Kategorie der Weichgewebetumoren. Die Zellen des Knochenmarks sind
normalerweise für die Blutbildung verantwortlich. Durch das Krebswachstum werden die
normalen, gesunden Zellen des Knochenmarks jedoch verdrängt und sind dann nicht mehr in
der Lage, ausreichend gesundes Blut zu bilden. Folge ist eine Anämie, eine
"Blutarmut". Allerdings gelangen aus dem Knochenmark auch viele der Krebszellen
in das Blut und können dort durch eine Laboruntersuchung nachgewiesen werden. Da es sich
bei den Krebszellen meist um so genannte weiße Blutzellen handelt, sind im Blut
entsprechend überproportional viele weiße Zellen nachweisbar. Daher stammt auch die
Bezeichnung "Leukämie" (= "weißes Blut").
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