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Myelodysplastische Syndrome: Therapie und Prognose
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Therapie je nach MDS-Typ
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Für die MDS gibt es eine Reihe von Therapiemöglichkeiten. Welche Therapie für den jeweiligen Betroffenen geeignet ist
und angewandt wird, richtet sich unter anderem nach der Risikoeinstufung, die
vor Beginn der Therapie vorgenommen wird und nach dem
MDS-Typ. Die
Risikoeinstufung wird nach einem bestimmten Scoringsystem (IPSS)
durchgeführt. Danach unterscheidet man zwischen
Niedrigrisiko-MDS
und Hochrisiko-MDS.
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Unterstützende Therapie
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Behandlung der Symptome
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Die so genannte "unterstützende Therapie" (supportive
Therapie) zielt darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu bessern. So erhält
der Betroffene
- bei Blutarmut Erythrozytenkonzentrate,
- bei Blutungsneigung
gegen den Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten) Thrombozytenkonzentrate und
- wegen des Mangels an Granulozyten bei Infektionen Antibiotika.
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Blutkontrollen
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Da bei
gehäuften Bluttransfusionen die Gefahr der
Eisenüberladung
besteht, muss dabei in regelmäßigen Abständen der Eisengehalt des Blutes
bestimmt werden, um rechtzeitig das notwendige Medikament Desferoxamin zu
verabreichen.
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Bei älteren Patienten (über 60 Jahre) ist die supportive Therapie in der
Regel die
Standardtherapie. |
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Chemotherapie
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Kombination verschiedener Wirkstoffe
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Chemotherapie wird hauptsächlich bei den
MDS-Typen RAEB, RAEB-T und
CMML eingesetzt. Sie wird einzeln oder in Kombination verschiedener
Wirkstoffe durchgeführt. Die gebräuchlichsten Wirkstoffe hierbei sind
Cytosin-Arabinosid (ARA-C), Idarubicin, Daunorubicin, 6.Thioguanin. |
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Biologische Therapie
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Wachstumsfaktoren fördern die Blutbildung
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Es besteht die Möglichkeit mit Wachstumsfaktoren auf die
Bildung der Blutzellen fördernd einzuwirken. Solche Wachstumsfaktoren
sind körpereigene Hormone, die normalerweise auf die Zellteilung und
Zellreifung einwirken.
- Mit G- CSF (Granulozyten- Koloniestimulierende
Faktoren) kann die Zahl der Granulozyten erhöht werden.
- Erythropoetin
fördert die Bildung roter Blutkörperchen.
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Stärkung des Immunsystems
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Immunmodulatorische Behandlung mit Antilymphozytenserum (ALG oder
ATG) wird versucht, um das Immunsystem des Betroffenen
gegen die kranken Zellen zu stimulieren, so dass sie im Knochenmark
zugrunde gehen und gar nicht erst die Blutbahn erreichen.
Thalidomid wird in der so genannten antiangiogenetischen Therapie
eingesetzt und erzielt bei manchen Betroffenen eine Verbesserung des
Blutbilds. |
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Knochenmarktransplantation
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Transplantation meistens bei jüngeren Betroffenen
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Für jüngere Betroffene (unter 60 Jahre), die über einen
entsprechenden Spender verfügen, ist eine
allogene
Knochenmarktransplantation die Therapie der Wahl. Sie wird meist nach
einer intensiven Chemotherapie durchgeführt und führt zu den besten
Langzeitergebnissen. |
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Prognose
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Prognose individuell unterschiedlich
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Das Myelodysplastische Syndrom ist eine schwerwiegende und
bösartige Erkrankung. Die Therapiemöglichkeiten der MDS haben sich erheblich
verbessert. Die Prognose ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und dem
Lebensalter der betroffenen. |
Lebenserwartung
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Man geht davon aus, dass bei Niedrigrisiko-MDS die Lebenserwartung bei etwa 6
Jahren liegt. Bei Hochrisiko-MDS ist sie mit wenigen Monaten (durchschnittlich
5) deutlich geringer.
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