Das Parathormon wird in den Nebenschilddrüsen produziert
|
Die Nebenschilddrüsen bestehen aus 4 kleinen, hormonproduzierenden
Drüsen, welche jeweils zu zweit rechts und links der Schilddrüse angesiedelt sind. In
ihnen wird das Parathormon produziert, welches zusammen mit dem in der Schilddrüse
gebildeten Hormon Kalzitonin den Kalzium- und Phosphathaushalt des Körpers reguliert. Dabei
stimuliert ein niedriger Kalziumspiegel des Blutes die Parathormonproduktion und
-freisetzung, ein hoher Kalziumspiegel bremst diese Vorgänge. |
Wirkungen des Parathormons
|
Im Einzelnen bewirkt das Parathormon Folgendes:
- Erhöhung der Kalziumkonzentration des Blutes durch Freisetzung von Kalzium aus den
Knochen, Förderung der Kalziumaufnahme aus dem Darm und Verminderung der
Kalziumausscheidung über die Nieren mit dem Urin
- Senkung des Phosphatspiegels im Blut durch Förderung der Phosphatausscheidung über die
Nieren mit dem Urin
|
Normalwert
|
Der Normalwert der Parathormonkonzentration des Blutes beträgt
15-65 ng/Liter. |
Ursachen für erhöhte Parathormonwerte
|
Bei einer Überfunktion des Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus)
wird vermehrt Parathormon produziert und in das Blut abgegeben, so dass die
Parathormonkonzentration im Blut erhöht ist. Wenn die Überfunktion der
Nebenschilddrüsen direkt von diesen ausgeht, bezeichnet man diese Situation als primären
Hyperparathyreoidismus. Dieser ist meist durch einen gutartigen Tumor (Adenom) einer oder
mehrerer Nebenschilddrüsen bedingt, seltener durch eine gutartige Vergrößerung der
Nebenschilddrüsen (Hyperplasie) und sehr selten durch einen bösartigen Tumor (Karzinom). |
Sekundärer Hyperparathyreoidismus
|
Bei einem so genannten sekundären Hyperparathyreoidismus ist die
Überfunktion der Nebenschilddrüsen durch Ursachen bedingt, die außerhalb der
Nebenschilddrüsen zu suchen sind. Beispiele hierfür sind eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) sowie ein
Kalzium- oder Vitamin-D-Mangel (vgl. "Kalzium"). |
Ursachen für verminderte Parathormonwerte
|
Bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
sind Produktion und Freisetzung des Parathormons vermindert, so dass die
Parathormonkonzentration des Blutes erniedrigt ist. Eine solche Unterfunktion kann
entstehen, wenn es bei Operationen an der Schilddrüse zu einer Verletzung der unmittelbar
benachbart gelegenen Nebenschilddrüsen kommt. Zudem kann ein Hypoparathyreoidismus eine
Folge eines erhöhten Kalziumspiegels
(Hyperkalzämie) sein. Zu einer Hyperkalzämie kann es unter anderem aufgrund eines
Tumorleidens kommen (so genannte Tumorhyperkalzämie). Selten ist ein
Hypoparathyreoidismus die Folge einer Vitamin-D-Überdosierung, einer Sarkoidose oder
einer Schilddrüsenüberfunktion.
|