Die GFR hat diagnostische Bedeutung
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Durch die Filter des Glomerulus werden alle Blutbestandteile unterhalb
dieser Porengröße aus dem Blut herausgepresst. Dieses Filtrat, der sogenannte
Primärharn, ergießt sich in den Spalt zwischen dem inneren und dem äußeren Blatt der
Bowman-Kapsel (vgl. Nierenkörperchen). Er beträgt
bei einem erwachsenen Menschen ungefähr 20 Prozent des durch die Nieren fließenden
Blutplasmas. Das sind ca. 125 ml in der Minute oder 180 Liter am Tag. Diese
Flüssigkeitsmenge bezeichnet man als die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Sie hat eine
sehr große diagnostische Bedeutung, weil sie die Funktionsfähigkeit der Nieren
widerspiegelt. |
Die Autoregulation der Niere sorgt dafür, dass im Nierenkörperchen
immer der gleiche Blutdruck aufrecht erhalten wird
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Die treibende Kraft des Filtriervorgangs ist der in den
Glomerulusgefäßen herrschende Blutdruck. Dieser Blutdruck ist normalerweise immer so
hoch oder niedrig, wie der körperliche Blutdruck. Der Blutdruck des Körpers unterliegt
normalerweise im Verlauf des Tages typischen Schwankungen: Im Schlaf ist er niedriger, als
z. B. bei körperlicher Anstrengung oder bei Stress. Auch bei bestimmten Erkrankungen,
z. B. Diabetes mellitus oder Hypertonie ist der Blutdruck erhöht. Für
die Filtration in den Glomeruli ist aber ein konstanter Blutdruck wichtig. Deshalb hat die
Niere die Fähigkeit, den Blutdruck in ihrem Innern ihren Bedürfnissen anzupassen. Man
nennt das auch Autoregulation der Niere. |
Zu- und abführende Blutgefäße können enger oder weiter gestellt
werden
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Die Autoregulation erfolgt mit Hilfe von Druckrezeptoren, die in den zu-
und abführenden Blutgefäßen des Nierenkörperchens sitzen. Bei zu hohem Blutdruck
weiten sich die zuführenden Arterien und sorgen so für einen konstanten Blutdruck in den
dahinterliegenden Gefäßen des Nierenkörperchens. Ist der Blutdruck zu niedrig, so
werden die vom Glomerulus abgehenden Gefäße eng gestellt. Das erhöht den Blutdruck im
Glomerulus auf den gewünschten Wert. |
Normale Blutdruckschwankungen bleiben ohne Auswirkung auf die Nieren
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Auf diese Weise können Schwankungen des systolischen Blutdrucks zwischen 80-180
mmHg ohne große Auswirkungen auf die Filtrationsvorgänge der Nieren bleiben. Darüber
hinaus können die Nieren aufgrund ihrer empfindlichen Drucksensoren den Blutdruck
ständig überwachen und bei Schwankungen regulierend eingreifen (vgl. Blutdruckregulation der Nieren). |
Die GFR hängt von verschiedenen Faktoren ab
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Wie groß die glomeruläre Filtrationsrate ist, hängt von verschiedenen
Faktoren ab, die man vereinfacht ausdrücken kann als:
- Druck der gefilterten Flüssigkeit
- Fläche des Filters
- Porengröße des Filters
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Bei Erkrankungen kann der Blutdruck verändert sein
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Der Blutdruck, der den Primärharn aus den Glomeruli presst, ist von
entscheidender Bedeutung. Es wird normalerweise konstant gehalten (s.o.). Bei bestimmten
Erkrankungen aber kann dieser Filtrationsdruck vermindert sein, z. B. bei einer vor dem
Glomerulum liegenden Nierenarterienstenose oder bei einem Schock. |
Sinkt die Zahl der gesunden Nephrone, sinkt auch die GFR
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Natürlich ist auch die Fläche, über die der Primärharn gefiltert wird,
ein wichtiger Faktor für die GFR. Eine gesunde Nierenfunktion wird dabei von der Anzahl
der funktionsfähigen Nephrone wiedergespiegelt. Tubulusapparat und Nierenkörperchen
zusammen werden als Nephron bezeichnet. Das Nephron bildet die eigentliche funktionelle
Einheit der Nieren (vgl. Der Tubulusapparat und seine
Funktion). Bei bestimmten Nierenerkrankungen aber sinkt die Anzahl der
funktionierenden Nephrone. Dadurch wird das Blut in weniger Nephronen gefiltert und die
glomeruläre Filtrationsrate sinkt. Das ist z. B. bei einer chronischen Niereninsuffizienz
der Fall. |