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Kurzinfo:
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Hörsturz
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Symptome
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Druckgefühl im betroffenen Ohr, plötzliche Schwerhörigkeit bis hin
zur Taubheit, Tinnitus,
Schwindelanfällen, Doppeltonhören
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Wann zum Arzt?
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Bei plötzlicher Hörverschlechterung sofort zum HNO-Arzt.
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Therapie
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Vorbeugung
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Symptome
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Plötzlich auftretende Schwerhörigkeit ist ein
Alarmzeichen
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Der Hörsturz ist ein akuter Defekt im Innenohr. Er ist gekennzeichnet
durch eine plötzlich auftretende, meistens einseitige und hochgradige
Innenohrschwerhörigkeit, die bis hin zur Taubheit gehen kann. Auslöser für einen
Hörsturz kann eine verminderte Durchblutung sein, aber auch Virusinfekte, Störungen der
Immunabwehr oder Funktionsstörungen der Nervenbahnen des Innenohres. |
Häufig zeigt sich zu Beginn ein Druckgefühl im Ohr
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Normalerweise ist beim Hörsturz zunächst nur ein Ohr in Mitleidenschaft
gezogen. Im weiteren Verlauf kann er jedoch beide Ohren betreffen. Der Hörsturz ist durch
ein einseitiges Druckgefühl im betroffenen Ohr charakterisiert, welches mit einer
plötzlichen Verschlechterung der Hörwahrnehmungen einher geht. Ein Zustand, der von den
Betroffenen oft als das Gefühl "einen Wattebausch im Ohr zu haben" beschrieben
wird. Meistens wird der Hörsturz von subjektiv wahrgenommenen Ohrgeräuschen (Tinnitus), wie beispielsweise einem hohen Pfeifton, Rauschen,
Klingeln, Zischen oder Summen, begleitet. Neben dem Druckgefühl, das nahezu bei der
Hälfte aller Hörsturzfälle auftritt, kommt es seltener zu Schwindelanfällen oder dem
so genannten Doppeltonhören. Beim Doppeltonhören wird derselbe Ton auf einem Ohr normal,
auf dem erkrankten hingegen höher oder tiefer wahrgenommen wird. |
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Ursachen
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Durchblutungsstörungen im Innenohr vermindern die
Funktion der feinen Sinneszellen
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Über die genauen Ursachen des Krankheitsbildes "Hörsturz"
existiert noch weitgehend Unklarheit. Man geht heute jedoch davon aus, dass der Hörsturz
auf eine verminderte Durchblutung der Blutgefäße des Innenohres zurückzuführen ist.
Diese Unterversorgung des Ohres mit Blut kann unter anderem durch eine Verklumpungen und/
oder Verstopfungen in den Blutgefäßen entstehen. Als Folge hiervon werden die
signalverarbeitenden Haarzellen nicht mehr
genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu einer Funktionsminderung bis
hin zum Absterben der Hörzellen führen kann. |
Die Auslöser sind vielfältig
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Als mögliche Auslöser oder Verstärker einer Minderdurchblutung des
Innenohrs und somit eines Hörsturzes gelten vor allem
Übergewicht, Diabetes,
erhöhte Blutfette und Fettstoffwechselstörungen, Herzerkrankungen,
Blutdruckschwankungen,
erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes, Erkrankungen der
Halswirbelsäule,
Virusinfektionen
oder allergische Reaktionen, übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum aber auch seelische
Belastungen und Stress. Auch
übermäßiger Lärm kann einen Hörsturz auslösen. |
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Diagnose
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Bei Hörverminderung SOFORT zum HNO-Arzt
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Im Falle einer plötzlich auftretenden Hörverminderung sollte umgehend
ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufgesucht werden. Dieser kann feststellen, ob es sich bei den
Ohrenbeschwerden tatsächlich um einen Hörsturz handelt. Dies ist wichtig, da der meist
einseitige Ausfall des Gehörs verschiedene Ursachen - vom
Ohrenschmalzpfropf bis zu krankhaften
Veränderungen an Hörnerven haben kann. Bei der ärztlichen Untersuchung kann unter
anderem durch eine Hörprüfung eine hörsturzbedingte Schwerhörigkeit nachgewiesen
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Frühe Diagnose ist wichtig
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Wenn ein Hörsturz nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann das
verminderte Hörvermögen nicht wieder normalisiert werden. Im schlimmsten Fall kann dies
zur völligen Taubheit führen. |
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Behandlung
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Frühe Behandlung rettet das Hörvermögen
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Je früher ein Hörsturz erkannt und somit behandelt werden kann, desto
besser sind die Heilungschancen. Bei Behandlungsbeginn in der ersten Woche kehrt das
Hörvermögen in mehr als 80 Prozent der behandelten Fälle vollkommen oder zumindest
teilweise zurück. Hinzu kommt, dass es in etwa 40 bis 70 Prozent aller Fälle ohne
spezielle Behandlung beim Hörsturz zu einem spontanen Abklingen der Symptome kommt. |
Ziel der Akutmaßnahmen ist die Verbesserung der
Durchblutung
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Diagnostiziert der Arzt einen Hörsturz als Ursache der Beschwerden,
bieten sich eine Reihe von Behandlungsalternativen an. Die Akutmaßnahmen zur Behandlung
eines Hörsturzes zielen alle darauf ab, die verminderte Versorgung der Hörzellen mit
Blut und somit mit Sauerstoff und Nährstoffen zu verbessern. Da die Hörzellen eine
kurzzeitige Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen unbeschadet überstehen, kann
durch diese Maßnahmen, wenn sie rechtzeitig durchgeführt werden, wieder eine völlige
Wiederherstellung der Hörfunktionen erreicht werden. |
Bei der Infusionstherapie wird
das Blut künstlich verdünnt
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Eine solche Verbesserung der Durchblutung im Innenohr kann unter anderem
durch eine Verflüssigung des Bluts erreicht werden, die im Rahmen einer Infusionstherapie
durchgeführt wird. Hierbei werden über einen Zeitraum von etwa einer Woche einmal
täglich blutverflüssigende
Plasmaersatzstoffe verabreicht. Diese Form der Behandlung,
bei der durch Infusionslösungen das Blut künstlich verdünnt wird, bezeichnet man als
Hämodilution. Zusätzlich zu dieser Infusionstherapie wird häufig auch ein
blutgefäßerweiterndes Medikamente verabreicht. |
Bei der Hämapherese werden
Blutfette und Fibrinogen aus dem Blut gefiltert
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Ein weiteres, relativ neues Verfahren zur Verbesserung des Blutflusses ist
die sogenannte Hämapherese. Bei dieser Art der "Blutwäsche" wird das Blut aus
einer Armvene abgeleitet, dann einer Maschine zugeführt, die das Blut von denjenigen
Bestandteilen befreit, die seine Fliesseigenschaften vermindern und anschließend wieder
dem Blutkreislauf zugeführt. Zu den Substanzen, die die Fliesseigenschaften des Blutes
ungünstig beeinflussen und mit Hilfe dieses Verfahrens aus dem Blut gereinigt werden,
zählen erhöhte Mengen an Blutfetten (Cholesterin) und gerinnungsfördernde
Eiweißstoffe wie das Fibrinogen. |
Die hyperbare
Sauerstofftherapie erhöht die Sauerstoffkonzentration im Blut
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Daneben bietet sich zur Behandlung des Hörsturzes auch die so genannte
hyperbare Sauerstofftherapie an. Der Betroffene befindet sich in einer Überdruckkammer
und atmet reinen Sauerstoff über eine Atemmaske ein. Durch die künstlich erzeugten Überdruckbedingungen
wird das Blut und Gewebe nun verstärkt mit Sauerstoff versorgt, wodurch auch mehr
sauerstoffreiches Blut zum Innenohr transportiert wird. So sollen die feinen Haarzellen
wieder ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.
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Hörgerät bei Therapieversagen
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Bleibt trotz einer Therapie des
Hörsturzes ein störendes, dauerhaftes Defizit bestehen, so kann durch das Tragen eines
Hörgerätes das Hörvermögen deutlich verbessert und in vielen Fällen sogar wieder
völlig normalisiert werden.
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