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Häufigkeit und Bedeutung seelischer und geistiger Beschwerden bei
Palliativpatienten
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Genaue Angaben zur Häufigkeit seelischer und geistiger Beschwerden bei
Palliativpatienten stehen nicht zur Verfügung. Da sich die Palliativmedizin mit
Menschen beschäftigt, deren Erkrankung unheilbar ist, ist es aber nur allzu
verständlich, dass diese Betroffenen nicht nur körperlich geschädigt werden.
Allein das Bewusstsein, dass die Krankheit nie wieder weg geht, dass sich im
Verlauf schwere Symptome zeigen werden, dass Hilfsbedürftigkeit und
Schmerzen zunehmen - das kann zu vielfältigen psychiatrischen
Beeinträchtigungen führen. |
Studie unter palliativ betreuten Patienten
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Im Rahmen einer Studie ergab sich
ein Anteil von 62 Prozent palliativmedizinisch betreuter Patienten, die an einer
seelischen Störung litten, wobei 24 Prozent der Patienten sogar gleichzeitig
2 verschiedene psychiatrische Krankheiten aufwiesen. Als Diagnosen ließen sich
bei diesen Patienten unter anderem folgende Erkrankungen feststellen:
- organische Störungen (bei 27 Prozent der Patienten)
- Depressionen (16 Prozent)
- Belastungsreaktionen (16 Prozent)
- Anpassungsstörungen (16 Prozent)
- posttraumatische Belastungsstörungen (16 Prozent)
Bei 91 Prozent der Patienten fielen die seelischen und geistigen Beschwerden
schon zu Beginn der palliativmedizinischen Betreuung auf.
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Studie unter Tumorpatienten
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Im Rahmen einer weiteren Studie wurden 215 Patienten mit einer
Tumorerkrankung untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass fast die Hälfte
dieser Patienten (47 Prozent) an einer seelischen Störung litten. Im Einzelnen
ließen sich folgende Erkrankungen beziehungsweise Störungen abgrenzen:
- Anpassungsstörung (68 Prozent der Patienten)
- schwere Depression (13 Prozent)
- Delir (8 Prozent)
- Persönlichkeitsstörungen (7 Prozent)
- Angststörungen (4 Prozent)
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