Pflege

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Erste Schritte bei plötzlicher Pflegebedürftigkeit

Inhaltsübersicht:
Veränderungen akzeptieren
Verhalten im Krankenhaus
Pflege zu Hause

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Veränderungen akzeptieren

Pflegende Personen sind wichtiger Bestandteil der Rehabilitation.

Angehörige, oder anderer pflegende Personen, nehmen im Leben eines Pflegebedürftigen eine zentrale Position ein. Das ist nicht nur dann der Fall, wenn Pflegebedürftigkeit z. B. aufgrund von Alter, ganz allmählich entsteht. Besteht die Pflegebedürftigkeit z. B. aufgrund einer Behinderung, die plötzlich aufgetreten ist, so ist die Pflegeperson wichtiger Bestandteil der Rehabilitation. Gerade in einem solchen Fall sind die Veränderungen im Leben der Pflegeperson ganz erheblich. Denn nicht nur der Betroffene, der plötzlich, z. B. aufgrund eines Schlaganfalls pflegebedürftig geworden ist, muss sich an ein neues Leben unter neuen Bedingungen gewöhnen. Das Gleiche gilt auch für Angehörige oder andere pflegende Personen und auch alle Menschen, die mit im Haushalt leben.

 

Veränderungen aktiv angehen.

Aus diesem Grunde ist es besser, sich mit den wichtigsten Fragestellungen auseinander zusetzen. "Die Dinge auf sich zukommen lassen" ist nicht der richtige Weg, den pflegende Personen gehen sollten. In einem solchen Fall hat sich immer wieder gezeigt, dass sie den Belastungen wahrscheinlich nicht gewachsen sind. Außerdem wird durch eine Verleugnung der Situation unter Umständen die Rehabilitation des Betroffenen behindert oder erschwert.

 

Verdrängung schadet.

Wichtig für Angehörige, pflegende Personen und für den Patienten ist, dass die Krankheit nicht verdrängt werden darf. Nur wer die Krankheit annimmt und sich mit ihren Folgen auseinandersetzt kann auch mit den Folgen leben und glücklich sein.

 

Offen und ehrlich miteinander reden ist wichtig für beide.

Grundvoraussetzung dafür ist Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander. Probleme müssen ausgesprochen werden, bevor sie gelöst werden können. Damit wird dem Patienten häufig die Sorge um die pflegende Person genommen. Patienten, insbesondere Menschen, die vor der Pflegebedürftigkeit sehr selbständig waren, wollen "nicht zur Last fallen". Aus diesem Grund sollte über die Veränderungen gesprochen werden, damit beide sich auch darauf einstellen lernen.

 

Rehabilitation und Pflege brauchen Zeit und Geduld.

Geduld, Geduld, Geduld. Dieses Wort wird von jetzt an ständig berücksichtigt werden müssen. Tritt die Pflegebedürftigkeit plötzlich aufgrund einer Erkrankungen ein, so ist die Einsicht, dass eine Rehabilitation und eine dauerhafte Rückkehr nach Hause viel Zeit und Geduld und dauernde Bemühungen bedeuten, wichtig für die zukünftige Entwicklung. Der Umgang miteinander sollte von gegenseitigem Verständnis geprägt sein.

 

Vermeiden Sie Resignation - nur so stellen sich Erfolge ein.

Dauernde Belastung durch ständige Fürsorge, das Hinnehmen von Rückschritten, mangelnde Geduld, all dies kann zu Resignation bei Pflegebedürftigen und bei Pflegepersonen führen. Das sollte aber in keinem Fall zugelassen werden. Die nachgewiesenen Erfolge der Rehabilitation machen deutlich: nur durch eine entsprechende Rehabilitation hat der Patient überhaupt eine Chance, ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben führen. Angehörige und pflegende Personen haben daran einen erheblichen Anteil.

 

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Verhalten im Krankenhaus

Am Beispiel eines Schlaganfalls wollen wir hier darstellen, dass schon die ersten Schritte im Umgang mit der Situation mit entscheidend sein können für die Zukunft.

 

Ärzte brauchen für die Therapie Auskunft über den Patienten.

Schon bei Auftreten eines Schlaganfalls sollten Angehörige, bevor Sie den Patienten auf der Intensivstation besuchen, mit einem Arzt oder einer Krankenschwester sprechen. Es ist wichtig, dass Informationen über evtl. andere Erkrankungen des Patienten, dauernde Medikamenteneinnahme oder eine mögliche Suchtproblematik , z.B. Alkohol weitergegeben wird. Das ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Patient selbst dazu nicht in der Lage ist.

 

Vermitteln Sie Ruhe und Anteilnahme.

Um einen Patienten nicht zusätzlich zu belasten, ist ein ruhiges Auftreten beim Besuch wichtig. Auch sollte durch z.B. eine leichte Berührung der Hand o.ä. dem Patienten Anteilnahme, Liebe, Fürsorge und Verständnis entgegengebracht werden, die über die Sprache allein häufig nicht vermittelt werden können.

 

Bei Sprachschädigung sollten sie nicht auf eine Kommunikation verzichten.

Hat der Patient eine Sprachschädigung, so ist es wichtig, mit ihm einfache Zeichen zu vereinbaren, damit eine Verständigung von beiden Seiten möglich wird. Die Antwort sollte dem Patienten nicht abgenommen, sondern möglich gemacht werden. Einfache Fragestellungen, die eine Ja oder Nein Antwort ermöglichen, erleichtern die Kommunikation. Auf keinen Fall sollte die Kommunikation einseitig geführt oder gar ganz eingestellt werden.

 

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Pflege zu Hause

Zu Hause werden oft verordnete Maßnahmen nicht weitergeführt.

Menschen, die aufgrund des Alters allmählich pflegebedürftig werden, setzen sich auf eine andere Art mit der Pflegebedürftigkeit zu Hause auseinander. Tritt die Pflegebedürftigkeit aber plötzlich z. B. nach einem Schlaganfall ein, so beginnt nach der Entlassung aus der Rehabilitationsklinik für den Betroffenen und die pflegende Person eine erneute Phase des Annehmens und der Auseinandersetzung mit der Krankheit und ihren Folgen. Viele Betroffene und auch die pflegenden Angehörigen befolgen gerade jetzt die guten Ratschläge von Fachleuten nicht mehr und führen so die Rehabilitation nicht weiter fort.

 

Dauernde gezielte Belastungen bauen die Fähigkeiten aus.

  • Gerade zu Hause gilt der Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe".
  • Der Patient muss auch weiterhin so selbständig wie möglich sein und sein Potential dauernd ausbauen. Vieles geht oft sehr langsam und erscheint pflegenden Personen, aber auch Besuchern quälend und rücksichtslos. Dieser Eindruck ist völlig falsch. Nur so ist die Möglichkeit gegeben, das Handlungsspektrum des Betroffenen zu erweitern.
  • Zu Hause wird auch die Beachtung von Risikofaktoren durch Patient und pflegende Person wichtig. Es kann z.B. erforderlich sein, eine Diät einzuhalten, damit durch einen zu hohen Cholesterinspiegel oder Übergewicht nicht ein erneuter Schlaganfall provoziert wird.
  • Die pflegende Person sollte auch an sich selbst denken. Trotz der enormen Belastung sollte eine pflegende Person nicht darauf verzichten, eigene Unternehmungen z.B. regelmäßiges Sporttreiben, durchzuführen. Die eigene Gesundheit ist nicht nur für die pflegende Person, sondern auch für den Schlaganfallpatienten wichtig.

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