Psychosomatische Medizin

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Haut und Psyche

Aufgaben der Haut

Die Haut ist mit ihrer Oberfläche von 1,5 bis 2 m² das größte Organ des menschlichen Körpers. Ihr hat zahlreiche und vielfältige Aufgaben zu bewältigen:

  • Schutzfunktion vor Umwelteinflüssen (Temperatur, Schadstoffe, Krankheitserreger)
  • Kontaktorgan zur Umwelt
  • Wärme- und Flüssigkeitsabgabe
  • Sinnesorgan für die Wahrnehmung von Tastempfindungen, Kälte und Wärme, Jucken und Schmerz
  • Ausdrucksorgan für das innere Empfinden (Gänsehaut, Erröten, erblassen)
 

Haut und Nervensystem haben den gleichen Ursprung

Haut und zentrales Nervensystem bilden sich in der Embryonalentwicklung aus demselben Keimblatt. Dies erklärt den engen Bezug der Haut zum Nervensystem und auch die Reaktionen der Haut auf heftige Gemütsbewegungen.

Das vegetative Nervensystem steuert äußerlich sichtbare Hautreaktionen

Hautreaktionen auf emotionale Empfindungen werden über das vegetatives Nervensystem (nicht willentlich steuerbar) ausgelöst: In Situationen emotionalen Stresses kommt es zur plötzlichen Ausdehnung von Blutgefäßen des Gesichts und der Halsregion und zu einer Zunahme des Blutvolumens. Stresshormone und ihre Wirkung auf aktiv gefäßerweiternde Beta-Fasern des sympathischen Nervensystems (Sympathikus) scheinen diese Reaktion auszulösen. Das darauf folgende Erröten macht die Emotion Scham oder Aufregung offenkundig. Angst, Aufregung und Stress können über eine Dauererregung des sympathischen Nervensystems aber auch zu blasser und kühler Haut führen, denn die Durchblutung der Peripherie wird in diesem Fall zugunsten lebenswichtiger Organe gedrosselt. Hinsichtlich der Schweißreaktion bewirkt das sympathische Nervensystem bei Angst, Aufregung und Stress das Auftreten von kaltem und klebrigem Schweiß. Dieser so genannte kalte Angstschweiß bildet sich, wenn warmer Schweiß aufgrund verminderter Durchblutung der Haut auf kalte Haut trifft, wo er sofort die kühle Temperatur annimmt.

 

Emotionen haben Einfluss auf das Immunsystem

Des Weiteren zieht Psychischer Stress nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen eine intensive immunologische Reaktion nach sich: Anhaltende psychische Belastungen bewirken eine Störung der Immunzellen der Haut, die vermehrt beginnen Entzündungssubstanzen auszuschütten. Dieser Vorgang wird zum einen ausgelöst durch die Ausschüttung von Stresshormonen in den Blutkreislauf, zum anderen durch die Ausschüttung von Entzündungssubstanzen aus den Nervenenden in der Haut. Die Schwächung des Immunsystems hat zur Folge, dass Hauterkrankungen oft schlecht abheilen.

 

Krank machender Stress

Je nach Individuum und den Umständen kann krank machender Stress aus familiärer oder beruflicher Überlastung, Zeitdruck, Ärger, Angst oder auch Liebeskummer bestehen.

 

Psychische Probleme bei Hauterkrankungen häufig

Der enge Zusammenhang zwischen Psyche und Haut wird an der Tatsache offenbar, dass bei 25 bis 30 Prozent der Patienten mit Hautkrankheiten gleichzeitig auch psychische Probleme festzustellen sind. Ob psychische Probleme Auslöser oder Folgen von Hautkrankheiten sind, lässt sich häufig nicht eindeutig festlegen und ist wissenschaftlich auch noch nicht eindeutig geklärt. Tatsache ist, dass es Wechselbeziehungen zwischen Haut und Psyche gibt, wie viele Betroffene es immer wieder selbst erleben, wenn Ärger, Sorgen oder Anspannung eine Verschlechterung ihrer Hautbeschwerden bewirken.

 

Mögliche Symptome

Hautkrankheiten führen auf Dauer zu vermindertem Selbstbewusstsein und sozialen Kontaktproblemen, umgekehrt können bei psychischen Erkrankungen, vor allem Depressionen häufig Probleme an Haaren und Haut auftreten wie

  • Überempfindlichkeit der Haut
  • Hautbrennen
  • Unklarer Juckreiz
  • Haarausfall und sprödes Haar

 

Systematische Einteilung psychosomatischer Hauterkrankungen

In der psychosomatischen Medizin sind folgende Hautprobleme und Hautkrankheiten von Bedeutung:

  • Funktionelle Störungen:
    • situationsbedingte vegetative Symptome (Erröten, Schwitzen)
    • Somatoforme und dissoziative Störungen (Juckreiz, Brennen, Sensibilitätsstörungen
  • Organische Störungen:
    • Neurodermitis
    • Schuppenflechte (Psoriasis)
    • Akne
    • Nesselsucht (Urtikaria)
    • Herpes
    • Weißfleckenkrankheit (vitiligo)
    • Kreisrunder Haarausfall (Alopezia areata)

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