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Schiffsreisen - Seekrankheit
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Kaum gesundheitliche Einschränkungen
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Kreuzfahrten werden immer beliebter. Für körperlich weniger belastbare
Menschen wie Schwangere,
Senioren und Kinder sind sie besonders geeignet, zumal in der Regel eine gute medizinische
Betreuung gewährleistet ist. Aus diesem Grunde gibt es aus gesundheitlicher
Sicht für Kreuzfahrten meistens keine Bedenken. Die von manchen so gefürchtete Seekrankheit, stellt
sich bei größeren Schiffen nicht so leicht ein, wie auf einem kleinen Segelboot.
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Kinetose
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Unter einer Kinetose versteht man die körperliche Reaktion
auf ungewohnte Bewegungen, die beim Benutzen von Verkehrsmitteln auftreten
können. Sie wird auch Reisekrankheit, Reiseübelkeit, Bewegungskrankheit oder
Seekrankheit genannt. Obwohl keine Krankheit im eigentlichen Sinne besteht, kann die Reise,
egal, ob Sie mit dem Auto, Bus, dem Flugzeug oder auf einem Schiff reisen,
zunächst durch die Reisekrankheit etwas getrübt werden. Besonders die
Seekrankheit ist für viele Schiffsreisende ein echtes Problem.
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Ursache
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Ursache der Beschwerden ist ein Konflikt zwischen wahrgenommenen
Bewegungen bzw. Beschleunigungen, die über das Gleichgewichtsorgan im Innenohr
an das Gehirn weitergegeben werden und Sinneseindrücken anderer Organe,
vornehmlich der Augen. Dadurch kommt es zu widersprüchlichen Signalen von Augen
und Gleichgewichtsorgan ans Gehirn, was die Symptome auslöst. Bezeichnend ist
aber, dass nie die Person betroffen ist, die das Verkehrsmittel steuert, sondern
stets nur die Mitreisenden.
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Symptome
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Die Reisenden leiden hauptsächlich unter
folgenden Beschwerden:
- Übelkeit,
- Erbrechen
- Schwindel
- Schweißausbrüche
- Kopfschmerzen
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Ältere Menschen seltener betroffen, Kinder häufiger
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Nicht alle Menschen reagieren gleich empfindlich auf eine
derartige Reizung: Kinder im Alter zwischen 2 und 12 Jahren sind besonders
anfällig, hingegen leiden Säuglinge noch nicht unter Kinetose, da ihr
Gleichgewichtsorgan noch nicht genug entwickelt ist. Auch ältere Menschen sind
weniger davon betroffen. Als Trost sei gesagt, dass sich die meisten Menschen
nach einigen Tagen an die Situation gewöhnen, so dass die Symptome nachlassen.
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Vorbeugende Maßnahmen
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Man kann aber auch vorbeugend einiges tun, um die Beschwerden abzumildern:
- Suchen Sie je nach Verkehrsmittel einen möglichst
günstigen Platz aus; im Auto ist der Beifahrersitz besser als hinten im
Fond, im Bus sollte der Sitzplatz mittig sein, bei Flugreisen möglichst
in der Nähe der Tragflächen. Auf einem Schiff ist es am besten, sich
nicht im Innenraum sondern möglichst Mittschiffs draußen aufzuhalten.
Folgen Sie den Bewegungen des Schiffes, anstatt sich ihnen
entgegenzustellen.
- Schauen Sie im Auto immer in Fahrtrichtung und
beobachten Sie wie der Fahrer den Verlauf der Straße. Auf dem Schiff
fixieren Sie einen Punkt am Horizont.
- Alkohol, Kaffee und Zigaretten sollten Sie meiden
- Lesen Sie nicht während der Fahrt. Nehmen Sie
leichte, fettarme Mahlzeiten vor und während der Reise zu sich und
beschäftigen Sie den Magen mit Zwieback oder Keksen. Die Kaubewegungen
beim Kauen von Kaugummi oder Gummibärchen können dazu beitragen, das
Auftreten von Seekrankheit verhindern.
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Medikamente
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Wenn Sie jedoch schon leidvoll erfahren haben, dass Sie trotz
aller vorbeugenden Maßnahmen unter Reisekrankheit/Seekrankheit leiden, können Sie
zu einem Medikament greifen. Alle bisher verfügbaren Wirkstoffe müssen deutlich vor Beginn der Reise genommen werden sollen.
- Dimenhydrinat aus der Klasse der Antihistaminika: Medikamente aus dieser
Wirkstoffklasse werden am besten 3-4 Std. vor Reisebeginn eingenommen,
die Wirkdauer ist 6-8 Std. Für Kleinkinder auch als Zäpfchen anwendbar.
Alle derartigen Wirkstoffe machen müde, besonders in Verbindung mit
Alkohol.
- Scopolamin aus der Klasse der Anticholinergika ist
verschreibungspflichtig und stark wirksam. Es wird in Form eines
Pflasters verabreicht, das 10-14 Std. vor Reisebeginn hinter das Ohr geklebt
wird.
Die Wirkung hält 72 Std. an. Es macht nicht müde, kann aber zu Hitzestau
durch Abnahme der Schweißproduktion führen, außerdem zu
Lichtempfindlichkeit durch Erweiterung der Pupille.
- Ingwertabletten stehen alternativ als
pflanzliches Mittel zur Verfügung und als homöopathisches Mittel
Cocculus D4.
- Die Psyche spielt bei Kinetosen eine nicht
unbedeutende Rolle, weshalb auch eines der zahlreichen "Geheimtipps"
durchaus eine Wirkung erzeugen können.
- Metoclopramid ist verschreibungspflichtig und der richtige Wirkstoff, wenn es
schon zu Erbrechen gekommen ist. Er kann dann auch in Zäpfchenform
verabreicht werden.
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