Einen Fragenkatalog zur Anamnese finden Sie hier.
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Um einen Hinweis auf die Ursache der Beschwerden zu erhalten, wird Ihr
Arzt zunächst einige Fragen stellen, die folgende Bereiche umfassen:
- Ort und Stärke der Schmerzen
- Beginn und Dauer der Beschwerden
- besondere körperliche Anstrengungen
- bekannte Wirbelsäulenerkrankungen
- erlittene Unfälle
- Erkrankungen der inneren Organe
- psychische Belastungen
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Die körperliche Untersuchung versucht, verschiedene Erkrankungen der
Wirbelsäule auszuschließen.
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An die ausführliche Befragung schließt sich dann die körperliche Untersuchung an. Dabei versucht
er, verschiedene mögliche Ursachen für die Kreuzschmerzen auszuschließen. Als erstes
betrachtet der Arzt die Form und die Haltung des Rückens. Danach tastet er Knochen und
Muskeln der Wirbelsäule ab. Durch die Beschwerden nehmen die meisten Betroffenen eine
gekrümmte Schonhaltung ein. Die Muskeln sind häufig schmerzhaft verhärtet. Diese
Muskelverhärtung kann sowohl Auslöser der Beschwerden wie auch eine Reaktion des
Körpers auf Rückenschmerzen anderer Ursache sein. Schmerzen beim Abtasten oder Beklopfen
der Wirbelknochen können Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall,
Verschleißerscheinungen oder einen Wirbelbruch sein. Bei diesen Krankheitsbildern ist
zumeist auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule eingeschränkt. |
Eine Beteiligung des Kreuzbein- Darmbein- Gelenks muss geprüft
werden.
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Um eine Erkrankung des Kreuzbein-
Darmbein- Gelenkes auszuschließen, prüft der Arzt die Beweglichkeit und
Druckschmerzhaftigkeit des Gelenkes. Eine Beteiligung des Gelenkes an der Beschwerden ist
wahrscheinlich, wenn durch Druck mit den Fingern auf das Gelenk Schmerzen entstehen und
die Bewegung im Gelenk schmerzhaft ist. Bei der Prüfung der Beweglichkeit liegt der
Betroffene auf der Seite. Das untere Bein ist angewinkelt. Der Arzt führt dann das
gestreckte obere Bein vorsichtig nach hinten. Dabei liegt seine freie Hand fest auf dem
Kreuzbein. Auf diese Weise findet die Bewegung ausschließlich im Kreuzbein- Darmbein-
Gelenk statt. |
Die neurologische Funktion der Beinmuskulatur wird geprüft.
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Um vom Betroffenen bisher unbemerkte Muskelschwächen oder Störungen der
Empfindungsfähigkeit festzustellen, werden auch diese Funktionen überprüft. Dazu spannt
der Betroffene alle Muskelgruppen des Beines nacheinander kräftig an. Der Arzt prüft die
Kraft durch kräftiges Gegenhalten. Die Empfindungsfähigkeit kann getestet werden, indem
der Untersucher locker mit den Händen über die Haut streicht und der Betroffene angibt,
wenn ihm bestimmte Bereiche "taub" erscheinen. |
Die mögliche Beteiligung anderer Organsysteme sollte berücksichtigt
werden.
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Bei Verdacht auf eine Beteiligung der Nieren oder des Darmes kann die
Nierengegend durch Beklopfen auf Schmerzempfindlichkeit bzw. der Enddarm durch eine
Tastuntersuchung überprüft werden. Auch eine Untersuchung des Urins kann weitere
Hinweise, z.B. auf eine Entzündung von Nieren oder Harnleiter, geben. Bei ernsthaftem
Verdacht auf eine Erkrankung im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane, des Enddarmes
oder der Nieren erfolgt zumeist die Überweisung zum Gynäkologen, Gastroenterologen bzw.
Urologen. |
Die apparative Diagnostik wird meistens zur Sicherung der Diagnose
eingesetzt.
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Häufig wird eine Röntgenaufnahme der Lendenwirbelsäule angefertigt. Aus
dem Bild lässt sich ersehen, ob Verschleißerscheinungen, eine Osteoporose, ein Wirbelbruch oder ein
Wirbelgleiten vorliegen. Ein Bandscheibenvorfall
kann auf einer normalen Röntgenaufnahme nicht erkannt werden. Im Röntgenbild können
aber Hinweise auf einen Bandscheibenvorfall enthalten sein. Bei Verdacht auf einen
Bandscheibenvorfall müsste zur weiteren Absicherung eine Computertomografie
oder eine Magnetresonanztomografie durchgeführt
werden. Eine Röntgenaufnahme des Beckens kann
eine Beteiligung des Kreuzbein- Darmbein- Gelenkes nachweisen.
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