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Was ist Skoliose?

Skoliose

Wenn ein Mensch gerade steht, bildet die Wirbelsäule von hinten gesehen eine gerade Linie. Eine Skoliose ist eine dauerhafte seitliche Verbiegung der Wirbelsäule. Auch wenn der Betroffene sich gerade aufrichtet, bleibt diese seitliche Abweichung bestehen. Man sagt, sie ist nicht mehr aktiv aufrichtbar. Eine Skoliose ist mit einer Deformierung (Verformung) und gleichzeitigen Verdrehung der Wirbelkörper, insbesondere im Scheitel der Krümmung, verbunden. Die zunehmende Verkrümmung der Wirbelsäule führt normalerweise gleichzeitig zu einer zunehmenden Versteifung.

Durch die Verdrehung der Wirbelsäule verschieben sich auch die Rippen, die im Bereich der Brustwirbelsäule jeweils links und rechts an den Wirbelkörpern ansetzen. Als Resultat entsteht ein so genannter Rippenbuckel auf der Außenseite (Konvexseite) der Krümmung. Auf Innenseite (Konkavseite) zeigt sich ein Rippental. Dadurch wird die neben der Wirbelsäule gelegenen Muskulatur im Lendenwirbelsäulenbereich zusammen geschoben und wölbt sich vor. Diese Vorwölbung der Muskulatur nennt sich auch Lendenwulst. Schulter- und Beckenstandes sind verändert.

 

Drehung von Wirbel und Rippen bei Skoliose

Durch den Rippenbuckel ist die Beweglichkeit des Brustkorbes eingeschränkt. Das hat unter Umständen erhebliche Auswirkungen auf die Atmung und damit auf die Sauerstoffversorgung des Körpers. Weitere Konsequenzen können Schmerzzustände im Bereich der Wirbelsäule sein. Nicht zu vernachlässigen sind kosmetische Aspekte, die psychische Probleme zur Folge haben können.

 

Erkrankung im Jugendalter

Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten (Verformungen). Sie entsteht und verschlechtert sich insbesondere während der Zeit verstärkten Körperwachstums im Jugendalter.

 

Häufigkeit

Die Häufigkeit von Skoliosen beträgt in der Bevölkerung etwa 2 bis 4 Prozent. Von schweren Skoliosen sind fünfmal mehr Mädchen als Jungen betroffen. Bei zwanzig Prozent der Patienten sind noch weitere Familienmitglieder an einer Skoliose erkrankt.

 

Skoliose erst ab 10 Grad Abweichung

Per Definition spricht man erst ab einer Verkrümmung von 10 Grad nach COBB (siehe COBB-Winkelmessung) von einer Skoliose. Krümmungen unter 10 Grad und/oder ohne Wirbelsäulenverdrehung werden als skoliotische Fehlhaltung bezeichnet. Fehlstellungen, die sich beim aufrechten Stehen noch vollkommen gerade ausrichten lassen, sind als skoliotische Haltungsschwächen definiert.

 

Häufig mehrere Krümmungen

Bildet sich eine Skoliose aus, so versucht der Körper einen Ausgleich herzustellen, damit eine Aufrichtung möglich wird. Dadurch entwickeln sich meistens 3 bis 4 gegenläufige Bögen. Man unterscheidet zwischen den Hauptkrümmungsbögen und den darüber und darunter befindlichen Ausgleichskrümmungen. Die Ausgleichskrümmungen kompensieren die Hauptkrümmungen, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten.

 

Einteilung nach Lage der Krümmung

Je nach Lage der Hauptkrümmungen können Skoliosen in 4 Gruppen unterteilt werden:

  • Thorakale Skoliose: Brustwirbelsäulenbereich
  • Lumbale Skoliose: Lendenwirbelsäulenbereich
  • Thorakolumbale Skoliose: Übergangsbereich von Brust- und Lendenwirbelsäule
  • Doppel-S-Skoliose: Zwei Hauptkrümmungen in Brust- und in Lendenwirbelsäule

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oder weiter mit: Was ist Skoliose?  -  Ursachen  -  Symptome  -  Diagnostik  -  Cobb-Winkelmessung  -  Therapie  -  Therapie nach Krümmungsgrad

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