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Ursache oft nicht feststellbar
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Die eigentliche Ursache, warum es zu einer Skoliose kommt, ist bei etwa 80 Prozent der
Betroffenen nicht feststellbar. Man spricht dann auch von einer idiopathischen Skoliose.
Diese Form der Skoliose tritt oft familiär gehäuft auf. |
Einteilung nach Alter
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Je nachdem, in welchem Alter die Symptome auftreten, werden die Skoliosen in vier
Gruppen unterteilt:
- Säuglingsskoliosen. Hier tritt die Skoliose im Verlauf des ersten
Lebensjahres auf und bildet sich in der Regel während der ersten beiden
Lebensjahre von selbst wieder zurück.
- Kindliche Skoliosen (infantile Skoliosen, Early-onset-Skoliosen). Die
kindlichen Skoliosen entstehen vor dem dritten Lebensjahr und verstärken
sich rasch. Aus diesem Grund weisen die betroffenen Kinder bis zum
Schulalter häufig eine erhebliche Verkrümmung auf. Jungen sind häufiger
betroffen als Mädchen.
- Jugendliche Skoliosen (juvenile Skoliosen). Dies sind die häufigsten
Skoliosen. Sie treten zwischen dem vierten Lebensjahr und der Pubertät auf,
wobei Mädchen häufiger betroffen sind. Meist kommen derartige Skoliosen in
den Familien der betroffenen Kinder gehäuft vor. Die Erkrankung schreitet
kontinuierliche voran.
- Heranwachsendenskoliose (Adoleszentenskoliose). Diese Skoliose tritt im
Verlauf der Pubertät in Erscheinung. Sie ist meist nicht stark ausgeprägt
und schreitet nur langsam voran.
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Skoliose als Folge einer anderen Erkrankung
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Neben diesen idiopathischen Skoliosen, die ohne ersichtlichen Grund
auftreten, gibt es auch solche, die sich infolge anderer Erkrankungen
entwickeln. Man spricht dann auch von sekundären Skoliosen, beispielsweise:
- neuropathische (nervlich bedingte) Skoliosen kommen u. a. vor bei Zerebralparese, Meningomyelozele
z. B. bei Spina bifida,
Poliomyelitis,
Rückenmarkstumoren,
Rückenmarksverletzungen
- myopathische (muskulär bedingte) Skoliosen z. B. bei
Muskeldystrophie
- angeborene Skoliosen
- Neurofibromatose (Erbkrankheit, die vor allem Haut und Nervensystem
betrifft. Bei einem Drittel der Betroffenen entwickeln sich ausgeprägten
Skoliosen)
- Mesenchymstörungen z. B. Ehlers-Danlos-Syndrom,
Marfan-Syndrom
- Veränderungen nach Verletzungen oder Schädigungen nach Bestrahlung z. B.
Wirbelfraktur
- Kontrakturen - das sind dauerhafte, übermäßige Muskelanspannung, bzw.
Verkürzung eines Muskels - der Rumpfmuskulatur z. B. nach Verbrennungen
(vgl.
Volkmann-Kontraktur)
- Knocheninfektion (akut, chronisch)
- Stoffwechselerkrankungen (Rachitis, Glasknochenkrankheit,
Homozystinurie)
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