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Kurzinfo:
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Stichwunden
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Symptome
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Glatte, tiefe Wunden. Nach außen geringe Blutung. Gefahr der inneren
Blutung, je nach Ort der Verletzung, hoch. Große Infektionsgefahr.
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Wann zum Arzt?
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Unklarem Tetanusschutz, tiefen Wunden
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Therapie
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Gegenstände in der Wunde lassen und abpolstern. Wunde steril
abdecken, dann zum Arzt. Bei Thoraxverletzungen Röntgenaufnahme, bei Bauchverletzungen
evt. Operation. Stichkanalsondierung, Desinfektion, Wunddrainage, bei Infektionsgefahr
offene Wundheilung, Ruhigstellung, häufige Kontrolle. Infektionsschutz.
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Wichtig:
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Jeder Sportler sollte auf seinen Tetanusschutz achten. Alle 10 Jahre
auffrischen.
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Inhaltsübersicht:
Symptome und Unfallursachen
Therapie |
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Symptome und Unfallursachen
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Kleine, tiefe Wunden sind schwer zu beurteilen.
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Stichwunden und auch Pfählungsverletzungen sind häufig an der
Oberfläche kleine Wunden, die aber meistens tief reichen. Bleibt der Gegenstand nicht in
der Wunde, so können solche Verletzungen schwer überschaubar sein, weil es der schmale
Stichkanal verhindert, dass man die ganze Wunde sehen kann. Meistens bluten die Wunden
nach außen nicht stark. Es können aber, je nach Verletzung, innere Blutungen auftreten
und Organe oder Organteile mit betroffen sein. |
Meistens sind die Wundränder glatt.
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Die Ränder eine Stichwunde sind meistens glatt, wenn der
Verletzungsgegenstand glatt ist, etwa ein Nagel, Degen oder Spikes. Es kann aber z. B. bei
Pfählungsverletzungen durch Äste, Zaunspitzen oder Bogenschüsse zu ausgefransten
Wundrändern kommen. |
Hohe Infektionsgefahr.
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Bei Stichverletzungen besteht aufgrund des Verschmutzungsgrades und der
Eindringtiefe des entsprechenden Gegenstandes eine hohe Infektionsgefahr. |
Fallbeispiele:
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- Bei Fußballspiel kommt ein Spieler im Laufe eines Gegnerangriffs auf das Tor zu Fall.
Ein zu spät abbremsender Spieler der gegnerischen Mannschaft läuft dem gefallenen
Spieler auf die Hand und verletzt diese schwer mit seinen Spikes. Infolge der Spikes und
des Körpergewichtes des Spielers zieht sich der am Boden liegende Fußballspieler schwere
Stichverletzungen an der Hand zu.
- Bei einem Radrennen stürzt ein Radfahrer so unglücklich, dass er mit seinem
Oberkörper in einen dünnen, hochstehenden Ast fällt, der im Bauchraum stecken bleibt.
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Für kleine und große Stichverletzungen gibt es im Sport viele
Möglichkeiten
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Verletzungsvorgänge bei Stichwunden finden sich in vielfältiger Art und
Weise im Sport, so z. B. Körpertreffer beim Fechten, Eigen- oder Fremdverletzungen in der
Leichtathletik und bei Ballspielen durch Spikes, Verletzungen durch Wurfspeere sowie
Verletzungen aufgrund barfüßigen Gehens bzw. dünner Sohlen durch Nägel, Verletzungen
durch Stürze in hochstehende Gegenstände, Verletzungen durch Metallteile z. B. beim
Motorsport. |
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Therapie
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In der Wunde steckende Gegenstände dürfen nur vom Arzt entfernt
werden.
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Bei den Sofortmaßnahmen am Unfallort dürfen niemals Gegenstände aus der
Wunde entfernen, um stärkere Blutungen und die Eröffnung von Körperhöhlen zu
verhindern. Manchmal muss der Gegenstand abgepolstert werden, damit durch den Transport
keine weiteren Verletzungen auftreten. Die Wunde sollte mit einem keimfreien Verband
abgedeckt werden. Das Anlegen eines Druckverbands kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Die Wunde dann ruhigstellen und sofort den Arzt aufsuchen. |
Sind innere Organe verletzt, muss der Betroffene operativ versorgt
werden.
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Die Wundversorgung beginnt mit der Beurteilung der Wunde. Besteht der
Verdacht auf eine Verletzung von inneren Organen, Eröffnung von Körperhöhlen oder der
Verletzung großer Blutgefäße und Nervenstämme, so darf der eingedrungene Gegenstand
nur entfernt werden, wenn ein Operationsteam zu Verfügung steht. Durch eine umfassende
körperliche Untersuchung wird Ausdehnung und Tiefe der Wunde festgestellt. Ist der
Brustkorb betroffen, so sollte eine Röntgenaufnahme gemacht werden, um Lungenblutungen
und eingedrungene Luft festzustellen. Bei Stichverletzungen im Bauch wird häufig die
Bauchhöhle geöffnet, um die inneren Verletzungen besser beurteilen und versorgen zu
können. |
Wundsekret muss gut ablaufen können.
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Unter lokaler Betäubung wird der Stichkanal mit einer Sonde erfasst und
sorgfältig ausgeschnitten. Die Wunde wird gespült. Wenn kein Verdacht auf eine Infektion
besteht und die Gefahr gering eingeschätzt wird, kann die Wunde verschlossen werden.
Allerdings muss darauf geachtet werden, dass Wundsekret gut ablaufen kann. |
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Besteht Infektionsgefahr, so muss die Wunde sekundär (offen) abheilen. In
diesem Fall wird sie steril abgedeckt. Es erfolgt eine Ruhigstellung. Die Wunde muss
täglich kontrolliert werden. Wichtig ist die Infektionsprophylaxe, denn bei tiefen Wunden
ist eine Infektion leicht möglich. |
Eine genaue Dokumentation kann wichtig sein.
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Aus rechtlichen Gesichtspunkten kann es wichtig sein, eine sorgfältige
Dokumentation der Verletzung durchzuführen. Auch der Verletzungsgegenstand sollte
festgehalten und bei Fremdverschulden sichergestellt werden.
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