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PECH - Soforthilfe bei Sportverletzungen
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Ursachen von Sportverletzungen
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Innere und äußere Einflüsse können zu einer Sportverletzung
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Jeder Sportler, ob Leistungssporter oder Freizeitsportler, kann sich bei
Training oder Wettkampf verletzen. Wettkampfverletzungen kommen aber deutlich häufiger
vor, als Trainingsverletzungen. Allgemein werden solche Sportverletzungen in zwei Gruppen
von Ursachen eingeteilt:
- Endogene Verletzungen sind Schädigungen, die durch den Einsatz der eigenen Kraft
entstehen, etwa bei unzureichendem Trainingszustand, bei geistiger und körperlicher
Ermüdung, bei unzureichender Ernährung oder durch nicht vollständig ausgeheilte
Verletzungen. In solchen Fällen kann eine Überlastung zu Sportverletzungen führen.
- In der zweiten Gruppe werden die exogenen Ursachen zusammengefasst. Das sind
Sportverletzungen, die aufgrund äußerer Einwirkungen entstehen. Das kann ein
Fremdeinwirkung (Foul) sein, oder auch mangelhafte Sportausrüstung, oder schlechte
Rahmenbedingungen wie Wetter, Bodenbeläge oder Sportgeräte.
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Vorbeugung von Sportverletzungen
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Die meisten Verletzungen können durch richtiges Verhalten vor,
während und nach dem Sport vermieden werden.
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Die meisten dieser Sportverletzungen müssten nicht sein. Viele Schäden
und Verletzungen können durch richtiges Verhalten vor, während und nach der sportlichen
Aktivität vermieden werden. Zur Vorbeugung sollten einige grundlegende Aspekte bedacht
werden:
- Jeder Sportler, ob Freizeitsportler oder Leistungssportler sollte sein Training so
gestalten, dass es optimal auf seine körperlichen Bedingungen zugeschnitten ist. So
werden Überlastungen vermieden, die zu einer Sportverletzung führen können.
- Jedes Training und jeder Wettkampf sollten richtig und ausreichend vorbereitet sein.
Immer sollte ein Aufwärmtraining und Stretching durchgeführt werden, um den Körper auf
die folgende Belastung vorzubereiten.
- Die Sportausrüstung sollte der Sportart angepasst sein, z. B. geeignete Schuhe beim
Laufen oder richtige Schutzkleidung beim Eishockey. Auch Freizeitsportler sollten auf eine
geeignete Sportausrüstung achten. Es muss ja nicht immer das teuerste sein.
- Sportler sollten sich ausgewogen ernähren. Der Körper braucht und verbraucht bei
Belastung viele Mineralien und Vitamine, um leistungsfähig zu bleiben. Notfalls sollten
Mangelzustände durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden.
- Wer krank ist oder war, z. B. eine Grippe hatte, wer eine Verletzung hatte, die noch
nicht vollständig ausgeheilt ist und wer müde und unkonzentriert ist, sollte sein
Training diesen Gegebenheiten anpassen und entsprechend vermindern. Der Körper
"denkt" zuerst an seine Gesundheit und ist in diesen Fällen nicht so
leistungsfähig, wie unter normalen Bedingungen.
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Die PECH-Regel
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Unterschiedliche Sportverletzungen haben ein ähnliches
Beschwerdebild.
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Nahezu jede Sportverletzung, sofern sie eine geschlossene Verletzung des
Bewegungsapparates ist, wird begleitet von Blutungen in das betroffene Gewebe. Es entsteht
ein Bluterguss (Hämatom). Beim Sport ist direkt am Platz oft keine genauere Untersuchung
möglich. Deshalb ist es schwierig, eine weitere Unterscheidung der Verletzung zu treffen.
Handelt es sich um eine einfache Prellung, oder verbirgt sich dahinter eine Zerrung, ein
Muskelfaserriss oder eine Bänderdehung. Viele Sportverletzungen haben, obwohl sie sich in
der Stärke der Beschwerden unterscheiden, ein ähliches Beschwerdebild:
- unmittelbar einsetzender, oft starker Schmerz
- Kraftlosigkeit der betroffenen Muskeln, Bewegungseinschränkung bis hin zur
Bewegungsunfähigkeit
- Schwellung und Druckempfindlichkeit
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Die richtigen Sofortmassnahmen anhand eines einfachen Schemas (nach
Böhmer) helfen, den Heilungsverlauf günstig zu beeinflussen und weitere Schäden zu
verhindern.
P
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Pause
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E
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Eis
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C
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Compression
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H
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Hochlagerung
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P = Pause
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Als erstes gilt bei einer Verletzung des Bewegungsapparates der
Grundsatz: S o f o r t mit dem Sport aufhören. Das betroffene Körperteil
sollte ruhig gestellt werden. Dann sollte eine Untersuchung durchgeführt werden, um den
Schaden beurteilen zu können. |
E = Eis
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Entscheidend für den Heilungsverlauf und die weitere Behandlung ist die
sofortige Kälteanwendung. Die Kälteanwendung bei der Behandlung von
Weichteilverletzungen bewirkt die Verminderung von Blutungen und Schwellungen durch die
Verengung der Blutgefäße. Die Kälte verlangsamt den Stoffwechsel im Gewebe und
verhindert so die Ausdehnung des Gewebeschadens. Außerdem lindert die Kälte den Schmerz. |
30 - 45 Minuten kühlen.
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Dabei ist die Dicke der verletzten Muskulatur ausschlaggebend für die
Dauer des Kältereizes. Immer muss tiefenwirksam und langanhaltend gekühlt werden.
Verletzungen im Bereich von Knöchel oder Knie sollten mindestens 30 Minuten, eine
Verletzung am Oberschenkel mindestens 45 Minuten gekühlt werden. Die Kühlung sollte
sporadisch über 2 bis 3 Stunden fortgesetzt werden, um den blutungsstillenden Effekt
aufrechtzuerhalten. |
Eispackung nie direkt auf die Haut.
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Kältepackungen sollten niemals direkt auf die Haut gelegt werden. Immer
zuerst die Stelle mit einem Tuch abdecken oder mit ein paar Lagen einer Kompressionsbinde
umwickeln. Dann die Kühlpackung auflegen und mit einer Kompressions- oder einer
Elastikbinde fixieren. |
Notfalls tut es auch ein kalter Umschlag.
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Es stehen mehrere Kühlungsmöglichkeiten zur Verfügung: Eispackungen mit
viskösem Gel, welche zuerst gekühlt werden müssen und mehrfach verwendbar, sind sowie
Kältesprays zur lokalen Schmerzbekämpfung. Kältesprays finden ihren Einsatz in
Verletzungsgebieten, bei denen die Haut direkt auf dem Knochen aufliegt, wie z. Bsp.
Schienbein, Sprunggelenk. Hier ist es sinnvoll, das Spray durch die Sportkleidung hindurch
anzuwenden. Im Notfall, wenn nichts anderes zur Hand ist, helfen auch einfache kalte
Umschläge. |
Kälte nicht auf offene Wunden.
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Kälte darf bei einer offenen Wunde nicht angewandt werden. Eisanwendungen
sollten außerdem nur innerhalb der ersten 15 bis 20 Minuten nach einer Verletzung
angewandt werden. Danach behindern sie die natürlichen Wundheilungsprozesse. |
C = Compression
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Das Anlegen eines Druckverbandes mit mäßiger Spannung ist der nächste
Schritt. Komprimierende Verbände werden vor allem an den Gliedmaßen bei
Schwellungsneigung und bei Krampfadern, an den Gelenken bei Ergüssen, nach
Gelenkszerrungen (Distorsionen) und Prellungen eingesetzt. |
H = Hochlagerung
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Das Ruhigstellen in der akuten, schmerzhaften Phase einer Verletzung ist
oft mit der Hochlagerung des verletzten Körperbereiches verbunden. Durch die Hochlagerung
wird die Blutzufuhr verringert. Flüssigkeit, die aus denBlutgefäßen in das umliegende
Gewebe ausgetreten ist, wird so leichter abtransportiert. Das führt dazu, dass sich
Schwellung und die damit verbundenen Schmerzen vermindern. Bei ausgedehnten Schwellungen
sollte die Hochlagerung für 1 bis 2 Tage bestehen bleiben. Auch im weiteren Verlauf der
Behandlung sollte das verletzte Körperteil regelmäßig hochgelagert werden. |
Eine sportmedizinische Untersuchung ist notwendig.
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Bei einer akuten Verletzung sollte nach den Sofortmaßnahmen der Verletzte
zur genauen Diagnose einen Arzt aufsuchen. Der Arzt sollte eine vollständige
sportmedizinische Untersuchung durchführen und sich nicht nur auf die verletzte Region
beschränken.
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