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Gutartige Kehlkopftumoren
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Gutartige Kehlkopftumoren kommen häufiger vor als
bösartige. In
der Regel machen sie durch Symptome wie Husten, Heiserkeit, pfeifende
Atemgeräusche und Luftnot auf sich aufmerksam. Im Wesentlichen unterscheidet man drei verschiedene Arten
gutartiger Kehlkopftumoren:
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Polypen an den Stimmlippen
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Von Stimmlippenpolypen sind insbesondere Menschen
betroffen, die in Sprechberufen arbeiten, beispielsweise Lehrer. Dabei erkranken
Männer häufiger als Frauen. Ursache der Polypen ist eine Stimmüberlastung. Diese
führt zur Entstehung einer Schleimhautausstülpung (Polyp) auf einer Stimmlippe.
Stimmlippenpolypen treten meist nur einseitig auf.
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Symptome
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Das Hauptsymptom eines Stimmlippenpolyps ist die Heiserkeit.
Außerdem kann es durch die unterschiedliche Schwingungsfähigkeit der gesunden
und der erkrankten Stimmlippe beim Sprechen zu sogenannten Doppeltönen kommen.
Die Diagnose eines Stimmlippenpolyps wird durch eine Kehlkopfspiegelung
gesichert, wobei der Polyp gut zu erkennen ist.
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Therapie
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Die Therapie von Stimmlippenpolypen besteht in ihrer operativen
Abtragung mit sehr feinen Instrumenten (mikrochirurgische Abtragung).
Gegebenenfalls ist es sinnvoll, im Anschluss an die Operation eine sprach- und
stimmtherapeutische (logopädische) Behandlung durchzuführen.
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Zysten und Mukozelen
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Unter einer Zyste versteht man einen mit Flüssigkeit
gefüllten Hohlraum, und als Mukozelen werden schleimgefüllte Hohlräume
bezeichnet. Im Kehlkopfbereich entstehen Zysten und Mukozelen, wenn die kleinen
Schleimdrüsen, die in die Kehlkopfschleimhaut eingelagert sind, verstopfen.
Von Zysten und Mukozelen im Kehlkopfbereich sind insbesondere ältere Menschen
betroffen.
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Beschwerden
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Die durch Zysten und Mukozelen verursachten Beschwerden hängen
von deren Größe und Lokalisation ab. Mögliche Krankheitszeichen sind Heiserkeit
und das Gefühl, dass "etwas im Hals steckt" (sogenanntes Bolusgefühl). Selten
kann es bei großen Zysten und Mukozelen zum Auftreten von Luftnot kommen. Die
Veränderungen sind im Rahmen einer Kehlkopfspiegelung gut zu erkennen.
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Therapie
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Die Therapie von Zysten und Mukozelen im Kehlkopfbereich besteht
in der operativen Entfernung mit sehr feinen Instrumenten (mikrochirurgische
Abtragung). |
Papillome
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Papillome sind gutartige Haut- und Schleimhautwucherungen.
Papillome im Kehlkopfbereich sind bei Kindern die häufigsten gutartigen
Kehlkopftumoren. Besonders sind Kinder zwischen dem zweiten und dem vierten
Lebensjahr betroffen. Im Kindesalter treten Papillome im Kehlkopfbereich meist
zahlreich auf, man spricht von einer Kehlkopfpapillomatose. Zudem ist eine
Ausbreitung der Papillome bis in den Bereich der Luftröhre und der Bronchien
möglich. Bei Jugendlichen und Erwachsenen treten Kehlkopfpapillome meist nur
einzeln auf, wobei besonders Personen in einem Alter zwischen elf und vierzig
Jahren erkranken. Jedoch ist auch in diesem Alter das Vorkommen einer
Kehlkopfpapillomatose möglich.
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Ursachen
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Die Ursache für die Entstehung von Papillomen ist eine Infektion
mit einer bestimmten Gruppe von Viren, den Papillomaviren. Von diesen Viren gibt
es viele verschiedene Typen, wobei für die Kehlkopfpapillome insbesondere die
Typen 6 und 11 relevant sind. Andere Typen von Papillomaviren sind
beispielsweise für die Entstehung von
Gebärmutterhalskrebs verantwortlich.
Allerdings ist es auch bei den gutartigen Papillomen im Kehlkopfbereich möglich,
dass sie sich im Laufe der Zeit in einen bösartigen Tumor umwandeln. Dies
erfolgt in der Regel bei erwachsenen Patienten, bei Kindern nur äußert selten.
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Symptome
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Kehlkopfpapillome machen sich zunächst durch Heiserkeit und im
weiteren Verlauf durch ein "jauchzendes" Atemgeräusch (Stridor) bei der
Einatmung bemerkbar. Dieses Atemgeräusch ist auf die Einengung des Kehlkopfes
und damit der Atemwege durch die Papillome zurückzuführen. Bei einem exzessiven
Wachstum der Papillome können die Atemwege sogar komplett verlegt werden, sodass
es zur Luftnot bis hin zum Erstickungstod kommen kann.
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Diagnostik
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Die Kehlkopfpapillome sind bei einer Kehlkopfspiegelung gut zu
erkennen. Im Rahmen einer Kehlkopfspiegelung ist es zudem möglich, eine
Gewebeprobe für die feingewebliche Untersuchung zu entnehmen. Die feingewebliche
Untersuchung ist von großer Bedeutung, um die Umwandlung eines gutartigen
Papilloms in einen bösartigen Tumor rechtzeitig zu erkennen.
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Operation
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Selten können Kehlkopfpapillome ohne Therapie von allein
verschwinden. In der Regel ist jedoch eine chirurgische Entfernung erforderlich.
Die Entfernung kann mit einem Laser durchgeführt werden, was den Vorteil eines
sehr blutarmen operativen Vorgehens bietet. Allerdings können die Papillome nach
einer chirurgischen Entfernung erneut auftreten. Bei wiederholten Operationen
wegen immer wieder neu auftretenden Kehlkopfpapillomen kann es zur Bildung von
Narbengewebe im Operationsgebiet und damit zu einer Einengung der Atemwege
kommen.
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Medikamente
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Ergänzend zur Operation können verschiedene Medikamente
eingesetzt werden:
- Interferon, welches das Immunsystem des Körpers bei der Abwehr von Viren
unterstützt
- sogenannte
Virustatika,
welche die Vermehrung von Viren hemmen
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Photodynamische Therapie
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Außerdem besteht die Möglichkeit der Durchführung einer
photodynamischen Therapie. Dabei wird dem Patienten eine lichtempfindliche
Substanz, ein sogenannter Photosensibilisator, verabreicht, der sich in den
Papillomen anreichert. Anschließend werden die Papillome mit Licht einer
bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Dies bewirkt chemische Reaktionen des in den
Papillomen angereicherten Photosensibilisators. Diese chemischen Reaktionen
wiederum verursachen eine Zerstörung der Papillome.
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Impfung
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Zur Vorbeugung von Papillomen steht ein Impfstoff zur Verfügung.
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