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Phoniatrie - Störungen von Stimme, Schlucken, Sprechen und Sprache

Störungen der Singstimme

Stimmliche Fähigkeiten gehen verloren

Von einer Störung der Singstimme spricht man dann, wenn bereits vorhandene stimmliche Fähigkeiten verloren gehen oder beeinträchtigt sind. Ist eine Stimme aufgrund fehlender Gesangsübung nicht ausreichend leistungsfähig, wird dies hingegen nicht als Störung angesehen. Störungen der Singstimme sind daher insbesondere für Berufssänger sowie – in geringerem Ausmaß – für Freizeitsänger relevant.

 

Einflüsse der Stimmbelastung

Die Stimmbelastung durch das Singen hängt von mehreren Faktoren ab:

  • gesangliche Ausbildung
  • individueller Leistungsumfang der Stimme
  • Häufigkeit des Singens
  • Auswahl der Gesangsstücke mit ihren jeweiligen Anforderungen

 

Anforderungen an die Stimme beim Singen

Singen stellt größere Herausforderungen an die Stimme als Sprechen. Dabei bestehen unter anderem in folgenden Anforderungen:

  • Treffen von Tönen
  • Erreichen eines größeren Frequenzumfangs als beim Sprechen (beim Singen werden im Gegensatz zum Sprechen Töne benötigt, die unter Umständen deutlich ober- oder unterhalb der Sprechstimmlage liegen)
  • Erreichen einer größeren Variationsfähigkeit der Stimmlautstärke
  • stimmliche Ausdruckfähigkeit, die über den für das Sprechen erforderlichen Ausdruck hinausgeht

 

Ursache falsche Gesangstechnik

Störungen der Singstimme können durch eine falsche Gesangstechnik oder durch eine zu starke Stimmbelastung entstehen. Zu Gesangstechniken, welche die Singstimme belasten, gehören beispielsweise sehr lautes Singen und das Ziehen der Bruststimme in sehr hohe Tonlagen, für die man normalerweise eher die Kopfstimme verwenden würde. Für die Bruststimme nutzt der Sänger den Resonanzraum des Brustkorbs, für die Kopfstimme den Resonanzraum im Kopfbereich, der aus dem Mund-, Rachen- und Nasenraum besteht (sogenanntes Ansatzrohr, vgl. Entwicklung der Stimme). Auch ein häufiges Singen in einer Tonlage, die deutlich über der individuell günstigsten Tonlage liegt, hat nachteilige Auswirkungen auf die Stimme. Ein derartiger "Fehlgebrauch" der Singstimme kann zudem Störungen der Sprechstimme nach sich ziehen.

 

Singstimme anfälliger als Sprechstimme

Die Singstimme ist im Vergleich zur Sprechstimme deutlich störanfälliger, da in den Gesang nicht nur die organische Funktion der stimmbildenden Organe ( vgl. Entwicklung der Stimme) einfließt, sondern auch Gefühle sowie das allgemeine Befinden und der allgemeine Gesundheitszustand.

 

Störungen ohne organische Ursache

Unter einer Dysodie versteht man eine funktionelle Störung der Gesangsstimme, also einer Störung, der keine organische Veränderung zugrunde liegt. Allerdings kann bei der Kehlkopfuntersuchung eine Störung des Schwingungsablaufs der Stimmlippen festzustellen sein. Ursachen und Symptome entsprechen der Situation bei funktionellen Stimmstörungen. Beispielsweise kann es zu Heiserkeit und einer Einschränkung der stimmlichen Leistungsfähigkeit kommen. Insbesondere sehr differenzierte Anforderungen an die Gesangsstimme lassen sich dann nicht mehr oder nur noch eingeschränkt bewältigen, beispielsweise Tonhöhenwechsel, Stimmumfang, Steigerungsfähigkeit, Stimmeinsätze und Tonhaltedauer. Wird der Krafteinsatz beim Singen verstärkt, um die Beeinträchtigungen auszugleichen, verstärkt dies in der Regel die Beschwerden.

 

 

Als Folge einer funktionellen Störung der Singstimme kann sich außerdem eine funktionelle Störung der Sprechstimme einstellen.

 

Therapie

Als Therapie von Störungen der Singstimme kommt eine Stimmschonung in Betracht. Allerdings ist bei Sängern zu berücksichtigen, dass es durch ein Aussetzen des Gesangstrainings auch zu Fähigkeitseinbußen kommen kann. Wichtig ist das Erlernen und Einsetzen von Gesangstechniken, welche die Stimme nicht fehl- oder überlasten.

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