Aufgestautes Talgdrüsensekret biete Bakterien einen idealen
Nährboden
|
Bei einer umschriebenen Entzündung kommt es im Bereich des
knorpeligen Gehörgangs zu einer durch Bakterien ausgelösten, örtlich
begrenzten Entzündung. Ursache ist eine Vorschädigung der Haut in diesem
Bereich, beispielsweise durch Reinigungsversuche mit Wattestäbchen, Tragen
von Einsteckkopfhörern oder stärkere Verschmutzung, beispielsweise durch
Arbeiten in einer staubhaltigen Umgebung. Diese Vorschädigung führt dazu,
dass das Sekret der Talgdrüsen des Gehörgangs nicht mehr abfließen kann und
sich aufstaut. In der Folge siedeln sich in diesem aufgestauten Sekret
Bakterien an, welche wiederum die Entzündung auslösen. |
Beschwerden
|
Beschwerden bestehen in der Regel in Schmerzen im
entzündeten Bereich, die unter Umständen sehr stark sein können. Außerdem
ist eine Schwellung mit begleitender Rötung zu beobachten. In der Mitte der
Entzündung kann ein Eiterpünktchen zu erkennen sein. Gelegentlich kommt es
zum Austritt von Flüssigkeit aus dem Gehörgang sowie zu einer
Schwerhörigkeit. Die austretende Flüssigkeit kann zudem nach der
Eintrocknung Krusten bilden. |
Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind besonders
anfällig für Komplikationen
|
Insbesondere bei Patienten mit
Zuckerkrankheit (Diabetes
mellitus) oder einer anderweitigen Dämpfung des Immunsystems (z. B. aufgrund
von AIDS oder durch Einnahme sogenannter Immunsuppressiva nach
Organtransplantation) sind schwere Verläufe möglich, unter anderem mit
folgenden Komplikationen:
- Bildung einer Eiterbeule (Abszess), die sich unter Umständen bis in
die Weichteile ausdehnt, welche das Ohr umgeben (Weichgewebe vor und
unter dem Ohr)
- Übergreifen der Entzündung auf den Ohrmuschelknorpel mit Entstehung
einer Perichondritis der Ohrmuschel
- Infektion mit besonders aggressiven Bakterien, was eine
nekrotisierende Entzündung des äußeren Ohres nach sich zieht (vgl.
Nekrotisierende Entzündung
des äußeren Ohres und des Gehörgangs)
|
Diagnostik
|
Die umschriebene Entzündung des Gehörgangs ist bei der
Untersuchung durch den Hals-Nasen-Ohren-Arzt gut als solche zu erkennen. Das
Eiterpünktchen wird meist mit einem kleinen Instrument eröffnet, um daraus
Material für eine bakteriologische Untersuchung zu gewinnen. Diese ist von
Bedeutung, um festzustellen, welcher Erreger für die Entzündung
verantwortlich ist. Im Rahmen der Therapie kann dann ein passendes
Antibiotikum ausgewählt werden, welches sich speziell gegen den auslösenden
Erreger richtet. |
Therapie
|
Die Therapie besteht zunächst in einer sorgfältigen
Reinigung des Gehörgangs. Eventuell bestehende Krusten werden mit Salben
aufgelöst, welche
Antibiotika enthalten. Anschließend wird ein kleines
Schwämmchen in den Gehörgang eingelegt, welches man stündliche mit
hochprozentigem Alkohol tränkt. Auf diese Weise wird eine Desinfektion des
entzündeten Bereichs erreicht, und die entzündliche Schwellung geht zurück.
Zudem bewirkt das Schwämmchen durch Aufsaugen von Entzündungssekreten eine
Trocknung und der Alkohol durch die Kühlung eine Schmerzlinderung. Sobald
der Gehörgang abgeschwollen ist, werden antibiotikahaltige Ohrentropfen
verabreicht. Die Einnahme von Antibiotika in Tablettenform ist bei schweren
Verläufen erforderlich. Gegen Schmerzen können entzündungshemmende
Schmerzmittel sogenannte NSAR eingenommen werden.
|