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Herz- und Niereninsuffizienz
Längere Dialysezeiten verbessern Lebenserwartung und Lebensqualität
siehe auch 1601
Über 100 Ärzte vorwiegend aus Nordbayern und Südthüringen nahmen am
Wochenende des 23/24/25. Januar 1999 an der wissenschaftlichen Tagung zum Thema
"Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz" teil, welche die Deegenbergklinik in
Bad Kissingen veranstaltet hatte. Das wissenschaftliche Programm wurde umrahmt durch ein
Klavierkonzert von Eva Smirnova mit Werken von Schumann, Copin und Liszt.
Dr.R.Götz aus dem Dialysezentrum Bad Windsheim betonte, daß durch länger dauernde und
häufigere Dialysen (patientenadaptierte Dialysezeiten) eine bessere Lebensqualität und
Lebenserwartung zu erzielen ist als bei starren Dialysezeiten. Er machte deutlich, daß
die verbesserte Lebensqualität und Lebenserwartung auch von der Qualität des
Dialyseteams (Arzt und Pfleger) sowie des Dialyseumfeldes abhängt.
Zwei weitere Gesichtspunkte kamen durch Prof.Dr.D.Sailer aus Bad Neustadt, und
Dr.Fritschka aus Bad Brückenau zur Sprache. Sailer machte deutlich, daß die
Stoffwechselprobleme dialysepflichtiger Patienten einen atherogenen Risikofaktor
darstellen und daß hier ein konsequentes Risikomanagment mit Umstellung der Lebens- und
Eßgewohnheiten und entsprechender medikamentöser Therapie notwendig ist, um das
atherogene Risiko zu senken. Fritschka konnte in einer eigenen Untersuchung aus der seiner
Klinik in Bad Brückenau zeigen, daß für die chronisch nierenkranken und
dialysepflichtigen Patienten die konsequente medizinische Rehabilitation einen
wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und zum besseren
Selbstmanagement der Erkrankung leistet.
Ferner wurde deutlich, daß interventionelle Therapien, z.B. Herzkatheterbehandlung mit
dem Ballon (PTCA) oder eine Herzoperation bei chronisch dialysepflichtigen Patienten ein
dreifach höheres Komplikations- und Mortalitätsrisiko aufweisen als bei
Nichtdialysepatienten.
Wesentliches Ergebnis war aber, daß es noch eines hohen Forschungsaufwands bedarf, um
dieses komplexe Krankheitsbild in den Griff zu bekommen. Die Prävalenz von Herzinfarkt,
Herzversagen und Herztod liegen bei 40% und ist damit bei chronisch dialysepflichtigen
Patienten um ein vielfaches höher als bei Nichtdialysepatienten.
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