Umweltmedizin

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Problembereich Lärm
Inhaltsübersicht
Richtwerte
Gesundheitsschäden
Was ist Lärm? Als Lärm bezeichnet man die Geräusche, die uns stören oder zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. Viele Menschen in Deutschland empfinden Lärm als eine starke Umweltbeeinträchtigung und immer mehr Menschen werden durch Lärm geschädigt.

 

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Richtwerte
Die Richtwerte sollen Menschen vor den schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen von Lärmschädigungen schützen. Lärm ist einer der wichtigsten Problembereiche in der Umweltmedizin. Immer mehr Menschen werden durch Lärm beeinträchtigt und geschädigt. Das Ausmaß der Auswirkungen des Lärms wird durch den Schalldruckpegel bestimmt.  In der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm sind Immissionsrichtwerte in dB (A) festgelegt:
Tag Nacht
Gebiete, in denen nur gewerbliche oder industrielle Anlagen und Wohnungen für Inhaber und Leiter der Betriebe sowie für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind. 70
Gebiete mit vorwiegend gewerblichen Anlagen 65 50
Gebiete mit gewerblichen Anlagen und Wohnungen 60 45
Gebiete, in denen vorwiegend Wohnungen untergebracht sind 55 40
Gebiete, in denen ausschließlich Wohnungen untergebracht sind 50 35
Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanlagen 45 35
Wohnungen, die mit der Anlage baulich verbunden sind 40 30

 

Subjektive Empfindungen sind bei der Beurteilung der individuellen Belastung von großer Bedeutung. Viele Alltagsgeräusche liegen über diesen Werten und können, individuell unterschiedlich, als sehr belastend empfunden werden. Der Motor eines Lastwagens beispielsweise liegt bei 110 dB(A), ein Walkman mit voller Lautstärke auf 130 dB(A). Weitere Unterschiede gibt es, bei der Lärmempfindung im Hinblick auf die Art , die Dauer und die Lautstärke des Lärms. Dazu gehören:
  • Dauertöne mit einer gleichmäßigen Mischung des gesamten Spektrums sind subjektiv weniger belastend, als einzelne Töne.
  • Hohe Töne stören mehr als tiefe Töne.
  • Lärm ohne Vorwarnung ist störender, als erwarteter Lärm.
  • Gleiche Lärmpegel werden in geschlossenen Räumen als belastender empfunden, als im Freien.

 

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Gesundheitsschäden
Lärm schadet dem gesamten Organismus. Gesundheitsschäden durch Lärm können vielfältig sein. Lärm und Schall wirkt nicht nur auf das Ohr, sondern sie beeinflussen über zentralnervöse Impulse den gesamten Organismus. Neben dem Ohr können auch andere Bereiche beeinträchtigt sein. Dabei kann es zu vorübergehenden Beschwerden oder auch zu dauerhaften Erkrankungen kommen.

 

Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste Berufskrankheit. Insbesondere langanhaltende Lärmbelastungen können zu einer Lärmschwerhörigkeit führen. Sie ist die in Deutschland häufigste Berufskrankheit. Alarmierend ist, dass heute auch jeder 4. Jugendliche unter Hörverlust leidet. Grund ist die Lautstärke beim Hören von Musik und die häufige Nutzung von Kopfhörern.

 

Akute Lärmtraumata schädigen das Innenohr. Bei einem akuten Lärmtrauma können innerhalb von Sekunden dauerhafte Hörstörungen auftreten. Bei einem hohen Schallpegel von über 120 dB(A) kann die Schalldruckwelle Schädigungen im Innenohr verursachen. Eine anfangs leichte Schädigung kann sich deshalb später weiterentwickeln.

 

Gehörschäden umfassen ein breites Spektrum. Gehörschäden durch Lärm können insgesamt folgendes Spektrum umfassen:
  • Störung des Frequenzempfindens
  • Störung des Richtungshörens
  • Störungen des Sprachverständnisses, wenn z. B. leise Töne nicht wahrgenommen werden, laute Töne dafür aber um so lauter.
  • Hochtonschwerhörigkeit: Die Unterhaltung mit mehreren Menschen ist erheblich gestört.
  • Tinnitus. Die Ohrgeräusche werden oft als sehr viel störender empfunden, als eine Schwerhörigkeit.

 

Risiko für Herzinfarkt steigt. Bei erhöhten Lärmpegeln von über 85 dB(A) reagiert der Körper mit einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin. Dadurch wird der Herzschlag beschleunigt und der Blutdruck steigt. Das Risiko, eine Herz- Kreislauf- Erkrankung zu entwickeln, ist in lärmexponierten Gebieten, z. B. in der Umgebung von Flughäfen, erhöht. Neben dem Rauchen, ist der Lärm der zweitwichtigste Risikofaktor für einen Herzinfarkt am Arbeitsplatz.

 

Schlafstörungen Nachgewiesen sind auch durch Lärm induzierte Schlafstörungen. Die REM- Schlafphasen sind kürzer und der Schlaf ist nicht mehr so erholsam.

 

Kommunikation ist gestört. Eine wichtige Beeinträchtigung durch Lärm ist die Störung der Kommunikation. Das betrifft sehr häufig ältere Menschen, die Probleme haben, in einer lauten Umgebung gesprochene Sprache zu verstehen. So kann Lärm zu einer verstärkten Isolation führen.

 

Konzentrations- und Gedächtnisleistungen sind beeinträchtigt. Lärm hat auch psychische Auswirkungen. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Ebenso kann das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt sein. Die psychischen Wirkungen sind individuell sehr unterschiedlich, weil jeder Mensch unterschiedlich belastbar ist.

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