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Diagnostik und Therapie
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Diagnostik
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Die Diagnose eines Myoms wird in der Regel durch die Kombination ausAnamnese,
körperlicher Untersuchung und Ultraschalluntersuchung gestellt.
Auf diese Weise können submuköse oder subseröse Myome
festgestellt werden. Ist die Diagnose nicht eindeutig, schließt sich eine
Gebärmutterspiegelung und/oder eine Bauchspiegelung an.
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Regelmäßige Kontrolle der Größe
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Ob eine Therapie des Myoms
erforderlich ist, richtet sich danach, ob eine Betroffene Beschwerden hat, oder nicht.
Bestehen keinerlei Beschwerden, ist auch keine Behandlung notwendig. Allerdings sollten
regelmäßige Ultraschalluntersuchungen erfolgen, um eine eventuelles Größenwachstum
erkennen zu können. |
Medikamente stoppen das Wachstum
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Bei Beschwerden wie z. B. Schmerzen und
verstärkten Blutungen kann eine medikamentöse
Behandlung sinnvoll sein. Dazu werden Medikamente verwendet, die die
Östrogenproduktion beeinflussen. In der Regel werden Gestagene angewandt.
Gestagene sind Gegenspieler des Östrogens. Außerdem können GnRH-Analoga
angewandt werden, die ebenfalls in den Hormonhaushalt des weiblichen Zyklus
eingreifen. Allerdings sind diese sehr teuer und daher nicht Mittel der
ersten Wahl. Verhütungsmittel wie die Pille oder eine Hormonspirale können -
langfristig angewandt - ebenfalls zu einem Wachstumsstopp und sogar zu einer
Rückbildung der Myome führen. Häufig wird eine medikamentöse Behandlung
nicht dauerhaft angewandt, da sie mit einigen Nebenwirkungen, ähnlich den
Beschwerden der Wechseljahres verbunden ist. Nach der Behandlung erfolgt -
wenn die betroffene Frau nicht in dieser Zeit in die natürlichen
Wechseljahre eingetreten ist - eine Operation der Myome, ansonsten kommt es
nach dem Absetzen der Medikamente wieder zu einem Wachstum der Myome. |
Ulipristalacetat
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Eine weitere noch neue Möglichkeit der
medikamentösen Behandlung ist der Wirkstoff Ulipristalacetat. Er darf bei
betroffenen Frauen für drei Monate in Vorbereitung auf eine Operation
eingesetzt werden. Ulipristalacetat ist bekannt als "Pille danach" und wird
zur Notfallkontrazeption angewandt. Der Wirkstoff verhindert die Bindung von
Progesteron an den Rezeptor. Progesteron fördert das Wachstum von Myomen.
Ulipristalacetat verhindert die Zellteilung vom Myomzellen. Dadurch sterben
die Zellen ab und das Myom schrumpft. Durch das Medikament verringert sich
auch die Stärke der Blutungen. Meistens lassen die Blutungen schnell nach
und kommen sogar ganz zum erliegen. Die Auswirkungen einer Blutarmut gehen
dadurch deutlich zurück. |
Anwendung auch als Langzeit-Intervall-Therapie
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Ulipristalacetat wird bei mittleren und
großen Myomen angewandt. Die Behandlung erfolgt
oft als Vorbereitung einer
Operation. Durch die Therapie mit Ulipristalacetat kann bei
mittleren Myomen durch die starke Schrumpfung möglicherweise ein kleiner
Eingriff ausreichen, bei größeren Myomen ist häufig keine zweite Operation
mehr erforderlich. Seit Mai 2015 ist Ulipristalacetat
auch als Langzeit-Intervall-Therapie zugelassen. |
Große Myome sollten operativ entfernt werden
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Eine operative Therapie ist bei großen Myomen empfehlenswert,
insbesondere wenn sie Beschwerden wie Schmerzen sowie Störungen beim Wasserlassen und der
Stuhlentleerung verursachen. Auch zu erahnende Komplikationen während einer für die
Zukunft geplanten Schwangerschaft sind möglich. Kleinere Myome können durch die Scheide
operiert werden, bei größeren erfolgt der operative Zugang in der Regel durch die
Bauchdecke. Bei sehr großen Myomen und bei Frauen, die sicher nicht mehr schwanger werden
wollen (z.B. ältere Patientinnen), kann die Gebärmutter auch komplett entfernt werden.
Diese Maßnahme schützt zusätzlich vor der späteren Entstehung bösartiger
Gebärmuttertumoren. |
Risiken bei Operationen
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Wie jede Operation, so bestehen auch bei der
Myomentfernung mögliche Risiken, u. a.:
- Blutverlust
- Infektionen
- Verletzung anderer Strukturen, z. B. der Blase
- Muskelschwäche der Gebärmutter
- Aufreißen der Nahtstelle während einer
Schwangerschaft
- Entwicklung von Narbengewebe
Nach einer operativen Entfernung von Myomen besteht ein
10 bis 30 prozentiges Risiko für das erneute Auftreten eines Myoms. |
Bei der Myoembolisation wird die Blutzufuhr zum Myom
unterbunden
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Bei einer Myoembolisation wird die
Blutzufuhr zum Myom vermindert bzw. gestoppt. Dadurch kommt es zu einer
Schrumpfung und sogar zu einer vollständigen Zerstörung des Myoms. Die
Myoembolisation ist ein Verfahren, bei dem in örtlicher Betäubung unter
Kontrolle eines Röntgengerätes ein Schlauch in der Blutbahn bis zur Arterie
der Gebärmutter (Arteria uterina) vorgeschoben wird. Über diese Arterie wird
das Myom mit Blut versorgt. Dann wird eine Substanz in die Arterie gespritzt
die feinen Verästelungen verstopft und so blockiert. Die Blutzufuhr zum Myom
wird gestoppt und es schrumpft und stirbt ab. Die Gebärmutter selbst wird
noch durch weitere Blutgefäße versorgt, darum kommt es durch diese
Behandlung nicht zu einer Beeinträchtigung des Organs.
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Nebenwirkungen
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Auch bei der Myoembolisation kann es zu
Nebenwirkungen kommen, etwa Schmerzen und Krämpfe nach dem Engriff, Fieber
und Infektionen. Selten wird bei dem Eingriff die Gebärmutter verletzt. Ein
Risiko besteht in der Blockierung der Eierstock-Arterie. Wenn dies
geschieht, kann es zur Unfruchtbarkeit kommen. |
Punktgenauer Ultraschall zerstört Myome
und schont das umliegende Gewebe
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Eine Alternative zur herkömmlichen
operativen Behandlung ist die Entfernung der Myome mit Hilfe einer
punktgenauen Ultraschallbestrahlung, dem so genannten MRT-
gesteuerten fokussierten
Ultraschall (MRgFUS). Dabei liegt die Patientin in einem
Magnetresonanztomographen, der ein genaues Bild des Tumors wiedergeben
kann. Unter ihr befindet sich ein spezieller Tisch mit dem Ultraschallgerät.
Durch die gezielte Bündelung
von Ultraschallwellen im Innern des Körpers kann das Myom punktgenau erhitzt
werden. Dort wird eine lokale Temperatur von 60 bis 80 Grad Celsius erzeugt,
wodurch das Myom eingeschmolzen und zerstört wird, während das umliegende
Gewebe verschont und unverletzt bleibt. Das Myom schrumpft und bereitet
meist keine Beschwerden mehr. Das abgestorbene Gewebe wird im Laufe der
nächsten Wochen vom Immunsystem der Patientin selbständig abgebaut.
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Quellen:
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