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Pflanze und Wirkstoff
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Die Traubensilberkerze oder Cimicifuga racemosa bzw. Actaea racemosa
entstammt der Familie der Hahnenfußgewächse. Beheimatet ist die Pflanze in den
östlichen Staaten der USA und in Ontario. Im deutschen Sprachgebrauch gibt es sehr viel
synonym verwendete Begriffe, u.a. amerikanische, schwarze, wilde Schlangenwurzel,
amerikanisches hohes staudiges Christophskraut, Frauenwurzel, Klapperschlangenkraut,
Schwindsuchtwurzel, Silberkerze, Traubenförmige Schwarzwurz, Wanzenkraut. Wir verwenden
den gebräuchlichen deutschen Namen Traubensilberkerze. |
Das Extrakt wirkt nur auf bestimmte Östrogen- Rezeptoren
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Bei der Traubensilberkerze werden die Wurzeln verarbeitet. Sie enthalten
Triterpenglykoside, die eine östrogenartige Wirkung entfalten. Östrogenartig bedeutet,
dass die Inhaltstoffe der Traubensilberkerze chemisch ganz anders aufgebaut sind, als
Östrogene. Sie greifen auch nicht direkt an den Östrogen-Rezeptoren des Körpers an,
sondern verändern (modulieren) einige Östrogen-Rezeptoren so, dass sie dort
östrogenartige Wirkungen entfalten können. Man nennt diese Wirkstoffe deshalb auch
"Selective estrogen receptor modulators" oder kurz Phyto-SERM. Dieses Verhalten
erklärt, warum der Extrakt aus der Traubensilberkerze nur einige östrogenartige
Wirkungen hervorruft und dabei nicht die vielfältigen Nebenwirkungen der Östrogene
entwickelt. Insbesondere wirkt es nicht auf das Brustgewebe. |
Vergleich Phytoöstrogene
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Im Gegensatz dazu greifen die pflanzlichen Östrogene, die so genannten
Phytoöstrogene, wie sie in
Soja oder
Rotklee zu finden sind, direkt an den
Östrogen-Rezeptoren des Körpers an und entwickeln bei entsprechend hoher Dosierung das
gleiche Nebenwirkungsspektrum, wie synthetisch hergestellte Östrogene. |
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Anwendungsbereiche und Sicherheit
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Die Wirkung tritt nicht sofort ein
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Der Extrakt aus der Traubensilberkerze kann angewandt werden zur
Regulierung von Zyklusunregelmäßigkeiten und bei schmerzhaften Regelblutungen. Es wirkt
bei prämenstruellen Beschwerden und bei Beschwerden
während der Wechseljahre. Für leichte bis mittelschwere
Beschwerden der Wechseljahre, insbesondere Hitzewallungen
ist die Wirksamkeit wissenschaftlich belegt. Allerdings setzt die Wirkung erst 4 bis 6
Wochen nach der ersten Einnahme ein. Traubensilberkerze sollte mindestens drei Monate
eingenommen werden. Stellt sich in dieser Zeit keine zufriedenstellende Besserung der
Beschwerden ein, so können andere therapeutische Maßnahmen erwogen werden. Begleitende
Maßnahmen, wie die Einschränkung von Kaffee, Tee und Nikotin, sowie ausreichend Bewegung
unterstützen die Wirksamkeit. |
Früher Behandlungsbeginn erhöht die Wirksamkeit
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Neue Studien haben das
Wissen über die Wirksamkeit und den Wirkmechanismus von Traubensilberkerzenextrakt
erweitert. Je früher nach dem Beginn der ersten Beschwerden mit der Anwendung begonnen
wird, desto größer ist der Effekt. Den größten Nutzen erreicht man, wenn die
Beschwerden maximal seit einem Jahr bestehen. Es kommt zu einer deutlichen Besserung der
Hitzewallungen und der Hautbeschwerden sowie der möglicherweise auftretenden psychischen
Begleitsymptomatik (vgl. Beschwerden der Wechseljahre). |
Fixe Kombination mit Johanniskraut ist sehr wirkungsvoll
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Frauen, die zusätzlich an psychischen Beschwerden wie Depressionen, Reizbarkeit und
Aggressionen, labiler Stimmungslage und nervöser Erschöpfung leiden, können ein
Phytopharmakon einnehmen, das eine fixe Kombination aus dem Extrakt der Traubensilberkerze
und Johanniskraut
enthält. Die Wirksamkeit dieser Kombination ist ebenfalls belegt. Bei deutlichen
manifesten Depressionen sollte aber weitere psychiatrische Hilfe in Anspruch genommen
werden. |
Cimicifuga Extrakt sicher und wirksam auch bei Brustkrebs
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Wichtig ist außerdem der Nachweis, dass der Extrakt der
Traubensilberkerze keine Wirkung auf das Brustgewebe hat. In Studien wurde dazu mit Hilfe von Mammografien
und durch die histologische Untersuchung von entnommenem Brustgewebe die Wirkung ganz
genau beobachtet. Es zeigte sich keinerlei Zunahme der Dichte des Brustgewebes unter der
Einnahme des Traubensilberkerzenextraktes. Die Dichte des Brustgewebes ist ein wichtiger
Risikofaktor für die Entwicklung von Brustkrebs. Eine andere Untersuchung zeigte auf,
dass bei Frauen mit Brustkrebs (östrogenabhängiger Tumor), die eine Krebstherapie mit
Tamoxifen (Antiöstrogen, Zytostatikum)
erhielten, bei gleichzeitiger Einname des Traubensilberkerzenextraktes die Wirkung des
Krebsmittels nicht abschwächt wurde. Die Wechseljahresbeschwerden nahmen deutlich ab. |
Knochenschutz inklusive
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Extrakte aus Traubensilberkerze unterstützen die Prozesse des
Knochenaufbaus und haben deshalb einen knochenschützenden Effekt. |
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Nebenwirkungen, Gegenanzeigen
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Sehr gute Verträglichkeit
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Triterpenglykoside, die auch im Extrakt der Traubensilberkerze enthalten
sind, besitzen allgemein schleimhautreizende Eigenschafen. Aus diesem Grund kann es
vereinzelt zu Magenbeschwerden kommen. Befragungen von Patientinnen im Rahmen der
klinischen Studien zeigen, dass die Verträglichkeit als sehr gut eingeschätzt wird.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Gegenanzeigen sind nicht bekannt. |
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Studien
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Die Liste enthält Beiträge, die im Rahmen des Kongresses der Deutschen
Menopause Gesellschaft 2005 gehalten wurden und Studien über die Wirksamkeit und
Verträglichkeit von Traubensilberkerzen-Extrakt (iCR-Extrakt) vorgestellt haben:
- Blohmer JU, Graubaum HJ, Busch R et al.: Fixe Kombination zweier Extrakte aus
Traubensilberkerze und Johanniskraut (Remifemin® plus) gegen klimakterische Beschwerden
mit psychischem Symptom-Schwerpunkt.
- Bodinet C, Freudenstein J: Einfluss verschiedener pflanzlicher Menopausepräparate auf
die Tamoxifen-induzierte Inhibition menschlicher Brustkrebszellen in vitro.
- Briese V, Stammwitz U, Friede M et al.: Wechseljahrestherapie ohne Hormone
Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung.
- Fischer J, Bartsch HH, Mumm A et al.: Prospektive Anwendungsbeobachtung mit einem
Cimicifuga racemosa Extrakt bei Mamma-Ca-Patientinnen mit klimakterischen Beschwerden
unter Therapie mit Tamoxifen.
- Henneicke-von Zepelin HH, Becher H, Schröder-Bernhardi D et al.:
Pharmakoepidemiologische Kohortenstudie zur Anwendung von Remifemin® / Remifemin® plus
bei Patientinnen mit Mammakarzinom, einschließlich Hormonrezeptor-positiver Tumore.
- Nißlein T, Freudenstein J, Saller R et al.: Apoptoseinduktion durch Triterpenglykoside
und Zimtsäureester aus einem Extrakt von Actaea racemosa in menschlichen
Brustkrebszellen.
- Nißlein T, Freudenstein J, Gessler A: Urodynamische Effekte eines isopropanolischen
Extraktes der Traubensilberkerze (iCR).
- Osmers R, Friede M, Liske E et al.: Efficacy and safety of isopropanolic Black Cohosh
extract for climacteric symptoms. Obstet Gynecol 105 (2005) 10741083.
- Schoultz B von, Henneicke-von Zepelin HH, Liske E et al.: Klinische Studie zur
Arzneimittelsicherheit von Remifemin® hinsichtlich Brustepithelzell-Proliferation und
mammographischer Brustgewebsdichte bei postmenopausalen Frauen.
- Viereck V, Gründker C, Frosch KH et al.: Ein isopropanolischer Extrakt der
Traubensilberkerze (iCR) stimuliert die Expression von Osteoprotegerin in primären
humanen Osteoblasten.
- Wober J, Krumbholz M, Vollmer G: Genregulatorische Effekte von Extrakten aus Cimicifuga
racemosa in der Hypophyse der Ratte in vitro und in vivo.
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