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Verhütung und Schwangerschaft ab 40
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Wie lange muss Frau verhüten?
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Zu Beginn der Wechseljahre verändert sich der monatliche Zyklus der Frau.
Unregelmäßige Blutungen weisen darauf hin, dass der Eisprung nicht mehr regelmäßig
stattfindet. Die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft sinkt dadurch. Viele Frauen
fragen sich da, ob und wie lange sie noch verhüten müssen, um eine Schwangerschaft
auszuschließen. |
Die Menopause ist der Endpunkt der Fruchtbarkeit.
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Die einzige sichere Antwort ist: Sie können erst dann sicher eine
Schwangerschaft ausschließen, wenn die letzte Blutung (Menopause)
festgestellt wurde. Die letzte Blutung ist definiert als diejenige Regelblutung nach der
ein Jahr lang keine neue Blutung aufgetreten ist. Das bedeutet, dass sich das (leider)
erst nachträglich feststellen lässt. Erst wenn Sie mindestens 12 Monate keine Blutung
mehr hatten, kann man davon ausgehen, dass kein Eisprung mehr stattfinden wird und somit
keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Das durchschnittliche Alter der Menopause liegt
bei 51 Jahren. |
Hormonuntersuchung kann Sicherheit schaffen.
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Wer nicht abwarten will, um die Menopause festzustellen, kann auch eine
Hormonuntersuchung durchführen lassen. Dabei müsste bei dreimaliger Untersuchung im
Abstand von mehreren Wochen der FSH-Spiegel über 40 mE/ml und der Östrogenspiegel
unter 30 pg/ml sein. Dann ist eine Schwangerschaft mit Sicherheit nicht mehr möglich. 4
Wochen vor der Untersuchung müssen Hormonpräparate abgesetzt werden, um das
Untersuchungsergebnis nicht zu verfälschen. |
Eine einfache Faustregel:
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Nach dem Ausbleiben der Regel sollten alle Frauen, die über 50 sind noch
mindestens ein Jahr weiter verhüten. Wer unter 50 Jahren alt ist, sollte
sicherheitshalber noch zwei Jahre weiter verhüten. |
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Zur Verhütung sollten ab dem 35 bis 40. Lebensjahr nach Möglichkeit
keine normale "Pille" mehr angewandt werden. Der Grund dafür ist, dass das
sogenannte "Pillenöstrogen", das Ethinylöstradiol mit einem deutlich erhöhten
Thromboserisiko behaftet ist. Zusätzliche Faktoren wie Übergewicht oder Nikotin steigern
dieses Risiko noch einmal erheblich. Zwar ist 40 keine absolute Grenze, aber alternative
Methoden sollten ab diesem Alter bevorzugt werden. Hormonmedikamente zur Therapie von
Wechseljahresbeschwerden dienen nicht der Verhütung. Sie enthalten andere Östrogene, als
die "Pille" und bieten keinen Schutz vor einer Schwangerschaft. |
Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist nur sehr gering.
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Die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, nimmt mit zunehmendem
Lebensalter ab. Die spontane Schwangerschaftsrate zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr
beträgt 30 Prozent. Das bedeutet, dass von 100 Paaren, die ungeschützten
Geschlechtsverkehr hatten, 30 Frauen schwanger werden. Jenseits der 40 fällt diese Rate
auf 2 Prozent (andere Zahlen sprechen von 5-7 Prozent) ab. Über 45 liegt sie nur noch bei
etwa 0,2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, ist in diesem Alter sicher
sehr niedrig. Weil aber auch bei unregelmäßigen Blutungen immer noch mal ein Eisprung
möglich ist, kann bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr eine mögliche Schwangerschaft
nicht ausgeschlossen werden. Das zeigt sich auch darin, dass es immer wieder zu
sogenannten ungeplanten "Nachzüglern" kommt. Wer auf keinen Fall schwanger
werden möchte sollte so lange verhüten, bis die Menopause festgestellt wurde. |
Ausführliche Beratung und eine genaue Abwägung sind sehr wichtig.
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Wer gerne noch ein Kind bekommen möchte, wird sich sicher bald zu einer
Fruchtbarkeitsbehandlung entschließen, um die Chance auf eine Schwangerschaft zu
erhöhen. Je älter eine Frau ist, desto schneller sollte zielgerichtet vorgegangen
werden, damit er Zeitverlust möglichst gering ist. Eine ausführliche Beratung ist dazu
unerlässlich. Bei der Beratung sollten die Grenzen und die Möglichkeiten einer
Behandlung ebenso ausführlich besprochen werden, wie die Erfolgschancen und die
potentiellen Gefahren einer Schwangerschaft und Geburt in diesem Alter. Auch die Kosten
sind ein wichtiger Aspekt. Nicht immer übernehmen die Krankenkassen die zum Teil
erheblichen Kosten. Sie sollten sich vorher erkundigen. |
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Die Erfolgsaussichten auf die Geburt eines Kindes liegen - nach den
Daten des deutschen IVF-Registers - etwa bei 5 bis 7 Prozent. Hier werden die
Schwangerschaftsraten nach einer IVF (In-Vitro-Fertilisation)
festgehalten die zeigen, dass 15 Prozent der über 40 jährigen durch die Behandlung
schwanger werden. Weil aber das Risiko einer Fehlgeburt bei etwa 30 Prozent liegt (ab 45
Jahren sogar bei 50 Prozent), ist die Wahrscheinlichkeit einer Geburt niedriger. |
Komplikationen und Fehlbildungen sind deutlich erhöht.
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Während der Schwangerschaft kommt es häufiger zu Komplikationen.
Besonders hervorzuheben ist der Gestationsdiabetes.
Auch das Fehlbildungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter der Mutter an. Das Down-Syndrom
kommt allgemein bei 1:600 bis 1:1000 Geburten vor. Bei Frauen über 4o ist ein Kind von
100 Geburten betroffen. Mit 45 ist etwa jedes 20ste Kind betroffen.
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