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Lidfehlstellungen
Inhaltsübersicht:
Herunterhängendes Oberlid
Einwärts gedrehtes Unterlid
Auswärts gedrehtes Unterlid

 

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Herunterhängendes Oberlid
Die Ptosis congenita ist meistens einseitig. Das Herabhängen des Oberlides nennt man Ptosis. Es gibt verschiedene Formen der Ptosis, je nachdem, welche Ursache vorliegt. Die Ptosis congenita ist eine Form, die vererbt wird. Sie kann sowohl einseitig, als auch auf beiden Augen vorkommen. Bei der überwiegenden Zahl der Fälle ist die Ptosis congenita aber einseitig ausgebildet.

 

Es besteht die Gefahr einer Amblyopie. Ursache für das herunterhängende Oberlid ist eine Schädigung der zentralen Bereiche des Lidherbermuskels, des M. levator palpebrae. Durch das herunterhängende Lid ist ein freies Sehen nicht möglich. Oft ist die Pupille vom Oberlid ganz oder teilweise verdeckt. Dadurch besteht gerade für Kinder die Gefahr, daß sich das binokulare Sehen, also das Sehen mit beiden Augen, nicht richtig ausbildet. Daraus entwickelt sich schnell eine Amblyopie.

 

Eine schnelle Operation ist erforderlich. Wegen der Gefahr der Amblyopie muß die Ptosis congenita so bald wie möglich operativ korrigiert werden. Nur, wenn sich die Sehschärfe normal entwickeln kann, ist es möglich, mit dieser Operation noch zu warten, bis das Kind zu Schule kommt. Wird die Operation rechtzeitig durchgeführt, sind die Heilungschancen gut.

 

Verschiedene Ursachen von Ptosis. Neben der angeborenen Form der Ptosis kann das Herabhängen eines Lides auch noch andere Ursachen haben:
  • Das meistens nur leichte Herabhängen des Oberlides infolge einer Lähmung des Nervus Sympathikus nennt sich Ptosis sympathica.
  • Ist der N. Oclumotorius (N. III), der den Lidhebemuskel innerviert, gelähmt, kommt es in der Regel zu einem vollständigen Herabhängen des Oberlides. Diese Form nennt sich Ptosis paralytica.
  • Eine Ptosis infolge von Muskelerkrankungen führt meistens nur zu einem leichten Herabhängen des Oberlides.
  • Auch Verletzungen der Muskeln können zu einer Ptosis führen. Sie sind meistens einseitig.

 

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Einwärts gedrehtes Unterlid
Das Entropium ist häufig die Folge von Narbenbildung und Entzündungen. Ist das untere Augenlid nach innen gedreht, so reiben die Wimpern auf der Hornhaut des Auges. Die Ursache dafür liegt in einem Ungleichgewicht des Muskeltonus zwischen den Lidöffnermuskeln und dem Lidhebemuskel. Die Innendrehungen eines Lides nennt man auch Entropium. Obwohl auch angeborene Formen vorkommen, sind die überwiegende Mehrzahl der Fälle die Folge von Augenentzündungen und Narbenbildungen.

 

Die Symptome sind sehr störend. Das ständige Reiben der Wimpern auf der Hornhaut kann zu
  • einer chronischen Reizung der Bindehaut,
  • Hornhauterosionen,
  • Bildung von Hornhautgeschwüren und
  • einer krankhaften Neubildung von Gefäßen führen.

 

Gute Prognose bei frühzeitiger Behandlung. Die Therapie richtet sich nach dem Grad der Drehung. Bei leichten Drehungen, die nur zeitweilig auftreten, reicht es oft aus, das Unterlid mit Hilfe eines Pflasters wieder in die richtige Stellung zu bringen. In schwereren Fällen kann durch das Einschneiden des Tarsus und anschließendem  Anbringen von Nähten eine entsprechende Korrektur vorgenommen werden. Erfolgt die Behandlung frühzeitig, so ist die Prognose gut. Allerdings muß zur Sicherheit die Gesundheit der Hornhaut fortlaufend kontrolliert werden. In manchen Fällen tritt auch nach einer Operation das Entropium erneut auf.

 

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Auswärts gedrehtes Unterlid
Das Ectropium kommt fast nur am Unterlid vor. Ein nach außen gedrehtes Lid nennt sich Ectropium. Es kommt fast ausschließlich am Unterlid vor. Die Ursache ist dieselbe, wie bei der Einwärtsdrehung des Lides, ein Ungleichgewicht im Muskeltonus der Lidheber und Lidöffner, allerdings im umgekehrten Sinn.

 

Tränenträufeln und ständig gereizte Augen sind die Folge. Als Folge des nach außen gedrehten Lides kommt es zu einem dauernden überlaufen der Tränenflüssigkeit über den Lidrand. Das nennt man auch Epiphora. Das Auge ist ständig gereizt, weil die Betroffenen sich häufig die Augen abwischen. Die Bindehaut, die normalerweise von Lid bedeckt ist, trocknet aus und entzündet sich auch schnell.

 

Dauerhafter Therapieerfolg ist nur durch eine Operation möglich. Das Ectropium kommt als Folge des Alterungsprozesses, als Folge einer Nervenschädigung oder als Folge von Vernarbungen vor. Nur eine Operation kann die Beschwerden dauerhaft beenden. Die Prognose ist, bei frühzeitig durchgeführter Operation, gut.

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