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Hormoninaktive
Hypophysenadenome
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Definition
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Adenome können gutartig oder bösartig sein
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Adenome
sind Tumore in endokrinen Drüsen, die sowohl
gutartig, als auch bösartig sein können. Im Bereich der Hypophyse
und des Hypothalamus wird unterschieden zwischen
Adenomen die Hormone produzieren und solchen, die hormoninaktiv sind. Ein hormonaktives
Hypophysenadenom kann z. B. für das Cushing Syndrom
verantwortlich sein. |
Hormoninaktive Adenomen sind durch ihre Größe oft problematisch
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Bei
den hormoninaktiven Hypophysenadenomen ist das Problem die Raumforderung.
Der Platz für das Gehirn und seine Strukturen ist durch den knöchernen
Schädel begrenzt. Bei einem Tumorwachstum innerhalb des Schädels können
daher erhebliche Probleme auftreten. Durch das
Wachstum der Adenome kann es sogar zu einer Verlagerung des dritten Ventrikels
(Hirnkammer) kommen. Dann wird auch die Hypothalamusregion "verschoben". Durch
den Druck auf die Sehnervenkreuzung,
die ebenfalls in diesem Bereich liegt, kommt es oft zu Sehbeeinträchtigungen. Insgesamt
können die Folgen eines hormoninaktiven Hypophysenadenoms sehr weit reichend sein. Grund
dafür ist, dass sie durch den Druck auf das gesunde Gewebe der Hypophyse
dieses schädigen. Das kann zu einer vollständigen oder teilweisen Insuffizienz
des Hypophysenvorderlappens führen.
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Krankheitsbild
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Gesichtsfeldausfälle sind ein typisches Zeichen
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Charakteristisch
sind Gesichtsfeldausfälle bei
Adenomen und Tumoren, die über den Bereich der Sella
(Türkensattel in dem die Hypophyse liegt) hinauswachsen. Kleinere Adenome, die im Bereich
der Sella liegen, rufen keine Gesichtsfeldausfälle hervor. Als weitere
Augen-Symptome können auch das Sehen von Doppelbildern,
Sehverschlechterungen und Augenmuskellähmungen auftreten. |
Kopfschmerzen
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Zusätzlich zu den Sehproblemen kann es zu Kopfschmerzen,
vorwiegend im Stirn-Augenbereich kommen. |
Keimdrüsen und Schilddrüse können betroffen sein
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Ein
weiterer Symptomenkomplex wird durch eine Insuffizienz des
Hypophysenvorderlappens begründet. Dabei steht der Hypogonadismus, eine hormonale
Unterfunktion der Keimdrüsen, im Vordergrund. Auch Hypothyreose und Hyperthyreose sind möglich. |
Störungen im Regelkreis verschiedener HVL-Hormone
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Zusätzlich
können Störungen der Sekretionsleistung für andere Hypophysenvorderlappen-Hormone auftreten,
d.h.
eine eingeschränkte Wachstumshormonsekretion und/oder eine eingeschränkte ACTH- bzw.
TSH-Sekretion nach entsprechender Stimulation. |
Beschwerden entwickeln sich langsam
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Durch das langsame Wachstum des Adenoms nehmen die
Symptome nach und nach zu und werden von dem Betroffenen zunächst kaum
wahrgenommen. Die Krankheitszeichen sind außerdem sehr variabel, je nachdem,
welche Hormonleistungen des Hypophysenvorderlappens ausfällt.
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Diagnostik
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Die Funktionsfähigkeit aller hormonellen Regelkreise des HVL muss
getestet werden
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Zur
Abklärung ist oft das gesamte Spektrum der Hypophysenvorderlappendiagnostik erforderlich.
Wichtig ist es festzustellen, welche hormonellen Regelkreise gestört sind. Außerdem ist
eine umfangreiche Augenuntersuchung wichtig. Mit Hilfe der Computertomographie bzw.
Kernspintomographie (MRT) wird die Tumorausdehnung erfasst.
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Augendiagnostik
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Zur Diagnostik gehört die umfassende Abklärung von
Augensymptomen, d. h. die genaue Gesichtsfeldbestimmung und Überprüfung der
Sehfähigkeit. |
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Therapie
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Operative Entfernung bei entsprechender Tumorgröße
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Ziel
einer Therapie ist die Entfernung bzw. Verkleinerung des Adenoms. Bei nicht vollständig
entfernten Tumoren ist eine Strahlentherapie unerlässlich. Die Indikation für eine
Operation hängt ab von der Größe des Adenoms und von den Krankheitssymptomen. Der
Ausfall von Funktionen des Hypophysenvorderlappens allein ist keine Indikation für eine
Operation. |
Hormonersatztherapie
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Ein
Hormonmangel, der durch den Ausfall des Hypophysenvorderlappens entsteht, kann durch
Hormonmedikamente ausgeglichen werden.
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Kontrolluntersuchungen
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Weil bei einer erfolgreichen Therapie ein erneutes
Wachstum des Tumors jederzeit möglich ist, müssen die Hormonspiegel und das
Tumorwachstum mit Hilfe des
MRT langfristig
kontrolliert werden.
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