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Magnesium - Magnesiummangel - Magnesiumüberschuss
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Einführung
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Magnesium vor allem in den Knochen
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Magnesium (Mg) ist für eine ordnungsgemäße Funktion unseres Körpers
unbedingt notwendig. Es gehört zu den essentiellen Mineralstoffen und
muss täglich mit der Nahrung und Getränken zugeführt werden, weil der Körper es
selbst nicht herstellen kann. Der Magnesiumgehalt des Körpers eines Erwachsenen
beträgt ca. 25 g.
Magnesium befindet sich zu 95 Prozent innerhalb der Körperzellen
(intrazellulär) und nur zu 5 Prozent außerhalb der Zellen (extrazellulär). Etwa 1 Prozent des extrazellulären Magnesiums befindet sich im
im Blutplasma. Der Hauptanteil des Magnesiums der Körperzellen ist in den
Knochen gespeichert, etwa ein Drittel befindet sich in den Zellen von
Bindegewebe und Muskulatur in gebundener Form. Biologisch aktiv ist nur das
ionisierte, freie Magnesium.
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Funktionen von Magnesium
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Magnesium ist an zahlreichen Funktionen unseres Körper
beteiligt:
- Bei der Aktivierung von etwa 300 Enzymen
- Bei der Herstellung von Nukleinsäuren bzw. bei der Bildung der DNS
- Beim Energiestoffwechsel der Zellen
- als Bestandteil von Zellmembranen und Zellpumpen
- es stabilisiert die Erregungsleitung zwischen Nerven und Muskelzellen:
als natürlicher Gegenspieler von Kalzium sorgt es für Entspannung der
Muskulatur und senkt die neuromuskuläre Erregbarkeit
- trägt zur Knochenfestigkeit bei
So unterschiedlich die Funktionen von Magnesium sind, so können bei einer Dysbalance des
Magnesiumhaushalts ganz verschiedene Funktionsstörungen in unserem Organismus
auftreten.
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Normalwerte
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Der Normalwert der Magnesiumkonzentration im Blut beträgt
0,65-1,05 mmol/Liter. |
Täglich 400 mg Magnesium zuführen
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Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt für
Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren eine tägliche Magnesiumzufuhr von 400 mg
(Männer) und 310 mg (Frauen). Diese Menge
wird jedoch allein über die Nahrungsaufnahme häufig nicht erreicht.
Ernährungsstudien ergaben, dass etwa 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung unter einem
latenten Magnesiummangel leiden.
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Aufnahme durch den Darm
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Etwa 30 bis 40 Prozent des mit der Nahrung zugeführten Magnesiums
werden im Darm aufgenommen (resorbiert), wobei Vitamin D und Parathormon aus den
Nebenschilddrüsen die Aufnahme begünstigen. |
Ausscheidung über die Nieren
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Magnesium wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.
Hierbei besteht ein Steuerungsmechanismus: bei hoher Zufuhr von Mg wird die
Ausscheidung über die Niere verstärkt, bei Magnesiummangel wird die Ausscheidung gedrosselt und mehr
Magnesium über die Nierentubuli rückresorbiert.
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Magnesium in Lebensmitteln
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Lebensmittel, die reich an Magnesium sind:
- Bananen
- Spinat, Brokkoli, Erbsen, Bohnen
- Haferflocken, Reis,
- Schokolade und Nüsse
- Sonnenblumenkerne
Einige Mineralwasser-Sorten enthalten ebenfalls viel Magnesium.
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Magnesiummangel
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Magnesiumspiegel unter 0,87 mmol/l
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Bei einer zu geringen Konzentration von Mg im Blut kommt es zu einem
Magnesiummangel, der auch als Hypomagnesiämie bezeichnet wird. Dabei sinkt der
Magnesiumspiegel auf unter 0,87 mmol/l ab. |
Primäre
Ursachen für Magnesiummangel
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Ein Magnesiummangel kann unterschiedliche Ursachen haben. Unterschieden
werden:
- Mangelnde Aufnahme von Mg:
- durch einen zu geringen Mg-Gehalt der Nahrung
- infolge des Gebrauchs von kaliumhaltigem
Kunstdünger ist der Mg- Gehalt des Ackerbodens zurückgegangen;
deswegen ist in Gemüse und Getreide heutzutage weniger Magnesium
enthalten als in früheren Jahren.
- Einseitige Nahrungsauswahl (z.B. bei Diäten)
- Genetische Veranlagung
- Der Mechanismus der Aufnahme im Verdauungstrakt kann beeinträchtigt sein
oder der Verlust über die Nieren erhöht; es sind verschiedene Typen bekannt.
Es wird davon ausgegangen, dass ein genetisch bedingter Magnesiummangel bei
0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung besteht.
- Bei erhöhtem Bedarf :
- Wachstumsphase von Kindern und Jugendlichen
- Schwangerschaft und Stillzeit
- bei
körperlicher Belastung
- In Stresssituationen
- Hoher Verlust von Mg
- Starkem Schwitzen (z. B. bei
Sportlern)
- Erbrechen
- Durchfall
- Langzeiteinnahme bestimmter Arzneimittel u.a.
- Abführmittel
- Entwässernde Medikamente (Diuretika)
- Kortisonpräparate
- Chemotherapeutika
- einige Antibiotika (Aminoglykoside)
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Sekundäre
Ursachen für Magnesiummangel
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Sekundär kann ein Magnesiummangel als Folge bestehender
Krankheiten auftreten, z.B. bei:
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Symptome des Magnesiummangels
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Sinkt die Konzentration des Magnesiums im Blut, steigert sich die neuromuskuläre Erregbarkeit. Es können folgende Symptome entstehen:
- Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen
- Parästhesien (Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl)
- Kopfschmerzen
- Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe, Lidzucken)
- Rasche Erschöpfbarkeit, Energielosigkeit
- Verstopfung
- Störungen des Herz-Kreislaufsystems, z. B.
Herzrhythmusstörungen,
Bluthochdruck,
Herzkranzgefäßverengung
- Bei Schwangeren kommt es häufiger zu vorzeitigen Wehen und Frühgeburten
Häufig besteht bei Magnesiummangel zusätzlich auch ein Kalziummangel.
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Behandlung eines Magnesiummangels
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Bei Magnesiummangel kann Magnesium in Form von Tabletten zusätzlich zugeführt
werden. Es gibt zahlreiche Magnesiumpräparate auf dem Markt. Sie
unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Bioverfügbarkeit. Unter
Bioverfügbarkeit versteht man die Menge des Nährstoffs, die tatsächlich aus der
Nahrung in dem Körper gelangt und diesem verfügbar gemacht wird. Die preiswerteren Magnesiumpräparate liegen meist in Form von Magnesium-Carbonat
vor, dessen Bioverfügbarkeit weniger gut ist als von Magnesiumpräparaten mit
organischen Säuren wie z.B. Aspartat oder Citrat.
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Sekundären Magnesiummangel unter ärztlicher Kontrolle ausgleichen
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Bei genetisch bedingtem Magnesiummangel sind die Betroffenen auf
die regelmäßige höhere Zufuhr von Magnesiumpräparaten angewiesen, um ihren Bedarf an
Magnesium zu decken. Bei herabgesetzter Nierenfunktion soll eine Zufuhr von Magnesium
unter ärztlicher Kontrolle stattfinden, um einen Magnesiumüberschuss zu
vermeiden.
Als Nebenwirkung von Magnesium-Präparaten kann es zu weichem
Stuhl kommen.
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Magnesiumüberschuss
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Hypermagnesiämie
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Eine zu hohe Konzentration von Magnesium im Blut wird auch als
Hypermagnesiämie bezeichnet. Bei gesunden Menschen, die Magnesium als
Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, kommt eine zu hohe Konzentration an
Magnesium nicht vor, da der Körper ein Zuviel an Magnesium ausgleichen kann.
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Regulationsmechanismen
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Die Regulierung zur Aufnahme von Magnesium findet schon im
Darm statt. Wird zu viel Magnesium zugeführt, so wird im Darm weniger Magnesium
aus der Nahrung aufgenommen. Das restliche Magnesium wird vom Darm ausgeschieden. Andererseits wird die
Ausscheidung über die Nieren reguliert, die bei einem Überschuss an Magnesium
mehr davon ausscheiden. Besteht jedoch eine Störung der Nierenfunktion kann es
bei hochdosierter Magnesiumzufuhr zu einem Überschuss an Magnesium kommen. Eine Hypermagnesiämie
besteht ab einem Serummagnesium von mehr als 1,6 mmol/l.
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Ursachen für Magnesiumüberschuss
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Magnesiumüberschuss kann auftreten bei:
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Symptome für Magnesiumüberschuss
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Eine Hypermagnesiämie führt zu einer erschwerten Erregbarkeit der
Nerven. Reize können nicht mehr so schnell übertragen werden. Es kommt zu
folgenden Symptomen:
- Blutdruckabfall
- Verminderung und Ausfall der Reflexe
- Muskelschwäche
- Verstopfung
- Lähmungserscheinungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Flache Atmung
- Störung der Erregungsleitung und -ausbreitung am Herzen
Im äußersten Fall kann es zum Herzstillstand kommen.
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Therapie bei Magnesiumüberschuss
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Bei intravenöser Magenesiumüberdosierung wird als Gegenmittel Kalzium i.v. eingesetzt. Bei Nierenversagen wird eine Dialyse durchgeführt.
Ist die Hypermagnesiämie nicht sehr ausgeprägt, kann magnesiumarme Diät eine Besserung
bewirken. Auch mit dem Einsatz eines Schleifendiruretikums (Furosemid) kann der
Magnesiumgehalt des Serums gesenkt werden, da es die Ausscheidung von Magnesium
erhöht.
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