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Atembedingter Basenüberschuss des Blutes- Respiratorische Alkalose
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Der Blut- pH-Wert steigt über 7,44
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Bei einer verstärkten Atmung oder Hyperventilation, wenn viel ein- und
ausgeatmet wird, verliert der Körper sehr viel saures Kohlendioxid - CO² (vgl. Der Bikarbonatpuffer).
Dadurch verringert sich der "Gasdruck" des Kohlendioxids in den Alveolen und
im Blut. Die Bezeichnung dafür ist verminderter
Partialdruck oder pCO². Es entwickelt sich ein Basenüberschuss im Blut, dessen pH-Wert
auf Werte über 7,44 ansteigt. Ist dieser Schwellenwert überschritten, spricht man von
einer respiratorischen Alkalose. |
Angstzuständen können einen Teufelskreis auslösen
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Am häufigsten kommt die respiratorische Alkalose im Zusammenhang mit
psychischen Belastungen und Angstzuständen
vor, z. B. typischerweise bei Prüfungen. Durch die Angst wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet.
Adrenalin regt das Atemzentrum an und es kommt zu einer Hyperventilation. Die Lunge atmet
zu viel Kohlendioxid ab. Dadurch wird wiederum die Fähigkeit, Kalzium zu binden,
gesteigert. Die Konzentration des freien Kalziums sinkt. Dadurch kommt es dann zu
Muskelkrämpfen, was wiederum die Angstzustände steigert. Ein Teufelskreis ist
entstanden. |
Hyperventilation tritt bei vielen Erkrankungen auf
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Bei manchen Erkrankungen kommt es wegen eines Sauerstoffmangels der
Betroffenen ebenfalls zu einer Hyperventilation, z. B. bei Lungenerkrankungen, bei
Blutarmut, Fieber,
Schädel-Hirn-Traumen,
Meningitis,
Enzephalitis, Sepsis, Leberzirrhose. Auch im Gebirge in großen
Höhen versucht der Körper die mangelnde Sauerstoffversorgung durch verstärkte Atmung
auszugleichen und fördert so den Verlust an Kohlendioxid. |
Die Nieren arbeiten an einem Ausgleich
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Ist eine respiratorische Alkalose chronisch, z. B. bei Lungenerkrankungen,
so versucht der Körper den pH-Wert durch einer vermehrte Ausscheidung von Bikarbonat und
einer verminderte Ausscheidung von H+ -Ionen durch die Nieren auszugleichen
(vgl. Der Bikarbonatpuffer). Die Therapie einer
respiratorischen Alkalose besteht in der Behandlung der Grunderkrankung.
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